Das heißt, am Mittwoch berufen Sie sich auf die PISAStudie, um Kritik an der Landesregierung zu äußern. Wenn wir dann aber die Schlussfolgerungen aus PISA umsetzen, die genau auf dieser Grundlage basieren, dann …
Wenn man die Prinzipien der PISA-Ergebnisse umsetzt, dann laufen Sie plötzlich dagegen Sturm. Sie suchen sich bei jedem Punkt immer aus, was Ihnen gerade gefällt.
die Experten würden das in Bausch und Bogen verdammen, sorry, die ist einfach falsch. Es gibt keine Sache auf der Welt, die unter Wissenschaftlern oder sogenannten
Experten nicht umstritten ist. Ich kenne nichts. Also die Physiker streiten sich nicht über die Schwerkraft, das mag sein, aber im menschlichen Bereich, Pädagogik und so weiter, gibt es immer strittige Dinge.
Und jetzt möchte ich Sie mal darauf hinweisen, ich meine, ich war ja auch im Bildungsausschuss in der Anhörung: Viele berufen sich in diesem Zusammenhang immer auf Herrn Professor Fthenakis,
den hatten wir ja eingeladen. Ja, ist ja schön. Ich fragte Herrn Professor Fthenakis in der Anhörung Folgendes: Spricht etwas gegen ein Screeningverfahren, wenn es a) regelmäßig wiederholt wird, damit man Kinder nicht stigmatisiert, sondern Entwicklungsverläufe abbildet, und wenn b) nicht nur ein Screeningverfahren eingeführt wird, sondern vor allem individuelle Förderung organisiert wird, nachdem man ein Ergebnis hat, weil man ja weiß, welches Problem das Kind vielleicht hat oder welche Förderung man dem Kind zukommen lassen muss? Die Antwort von Professor Fthenakis ist Nein.
Da zeige ich Ihnen was von der GEW. Dann lesen Sie bitte die Ausschussprotokolle des Bildungsausschusses! Das können Sie nachlesen, wenn Sie wollen. Wenn Sie wollen, lasse ich das von meiner Referentin runterholen und lese es Ihnen hier vor. Wir können hier eine Nachhilfestunde, zweiter Teil, organisieren.
Das ist definitiv live und in Farbe hier in diesem Parlamentssaal so gelaufen, dass Professor Fthenakis das bestätigt hat.
Deswegen sollte es Sie auch nicht überraschen, dass die Universität Greifswald, die Universität Rostock und die Hochschule Neubrandenburg einen gemeinsamen Forschungsantrag vorgelegt haben – gemeinsam! –, auf der Grundlage von DESK, um den Paragrafen 10a des KiföG umzusetzen. Da steht nämlich drin, wir wollen das, was wir da machen in Paragraf 1 Absatz 6, wissenschaftlich evaluieren und begleiten. Jetzt erklären Sie mir bitte mal, wie das möglich ist, wenn das alle angeblich für Quatsch halten, dass die Psychologen der Uni Greifswald, die Sonderpädagogen der Uni Rostock und die Elementarpädagogen der Fachhochschule Neubrandenburg sagen, wir haben jeweils unterschiedliche Kompetenzen, wir setzen uns an einen Tisch, machen daraus ein Gesamtkonzept und sind uns einig, dass das sinnvoll ist, wenn man das auf bestimmte Art und Weise macht. Das ist die Realität, da können Sie sich gerne bei der …
Im Gesetz steht, „wissenschaftliche Evaluation und Begleitung“, wissenschaftlich. Es tut mir leid, ich habe großen Respekt vor der GEW,
(Ralf Grabow, FDP: Also hier steht nur was von Professoren drin. Sie haben das ja schnell abgehandelt. Also hier steht nur was von Professoren drin.)
Wenn wir hier von wissenschaftlicher Evaluation und Begleitung nach dem Gesetz sprechen, richten wir uns an Fachhochschulen, Universitäten, vielleicht auch an außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, aber nicht an Berufsverbände. Es tut mir leid.
(Irene Müller, DIE LINKE: Das sind ja wohl die Ausgebildeten von der Universität. Das ist eine Frechheit! – Zuruf von Heinz Müller, SPD)
Also das Gesetz ist eindeutig. Der Gesetzgeber sagt, er erwartet von der Landesregierung, dass die Umsetzung des KiföG, und das ist ein Status oder ein Standard, den wir bisher noch nie hatten,
für uns bedeutet wissenschaftlich – ich glaube, das trifft auf die Mehrheit der Abgeordneten in diesem Haus zu –,
dass das Wissenschaftler tun, die an einer Universität oder Fachhochschule arbeiten, die promoviert sind, die habilitiert sind, die ein Berufungsverfahren durchgemacht haben und zu den Besten ihres Faches in der Bundesrepublik Deutschland gehören.