Protocol of the Session on October 14, 2010

(Volker Schlotmann, SPD: Ja, das ärgert Sie, ne?!)

seit 16 Jahren zum Teil keine Chance zur beruflichen Rückkehr. Das ist das Problem, Herr Borchert. Wir leiden an der Struktur. Und das ist die Verantwortung des Landes.

(Rudolf Borchert, SPD: Bisher kein Satz zum FDP-Sparpaket.)

Sie können doch nicht allen Ernstes der Bundesregierung vorwerfen, dass...

(Harry Glawe, CDU: Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt sehr wenig Langzeitarbeitslose, Herr Kollege Roolf.)

Herr Kollege Glawe, einmal zu Ende!

(Harry Glawe, CDU: Sie müssen sich das mal angucken.)

Herr Kollege Glawe, einmal zu Ende!

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Sie können nicht die Struktur der Arbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern,

(Glocke der Vizepräsidentin)

die Struktur der...

(Zurufe von Harry Glawe, CDU, und Irene Müller, DIE LINKE)

Herr Glawe, die Struktur...

(Harry Glawe, CDU: Ja, ich sage Ihnen das ja nur mal.)

Ja, ich habe es doch gehört.

Meine Damen und Herren, ich möchte...

(allgemeine Unruhe – Harry Glawe, CDU: Einen freundlichen Hinweis wollte ich Ihnen nur geben.)

Herr Abgeordneter!

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Meine Damen und Herren, lebhafte Debatten gehören in dieses Hohe Haus,

(Harry Glawe, CDU: Das kann doch nicht sein. Der muss doch mal in die Statistik reingucken!)

aber der Redner muss hier noch seine Rede vernünftig rüberbringen können. Deswegen bitte ich doch jetzt etwas um Aufmerksamkeit.

Bitte, Herr Roolf, Sie haben das Wort.

(Zuruf von Wolfgang Griese, DIE LINKE)

Die Struktur der Arbeitslosensituation in Mecklenburg-Vorpommern ist nicht Schuld irgendeiner Bundesregierung gewesen,

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)

weder der jetzigen noch der Vorgängerregierung, sondern es ist die Leistungsfähigkeit oder die fehlende Leistungsfähigkeit im eigenen Land gewesen.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Erst zu Rot-Rot sagen, es ist unsere Verantwortung, jetzt sagen Sie, keine Regierung trägt Verantwortung.)

Das muss man sehr deutlich und sehr klar sagen.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Aus diesem Grund diese Diskussion, diese Debatte hier heute zu führen mit der inhaltlichen Vorgabe, schon gleich gegen alles zu stimmen, weil man ja jetzt schon weiß, wie die Auswirkungen womöglich sind, ist aus unserer Sicht verkehrt.

(Zuruf von Helmut Holter, DIE LINKE)

Wir haben eine Alternative gemacht und, Herr Borchert, wenn ich Sie richtig verstanden habe, dürften Sie mit unserem Änderungsantrag eigentlich überhaupt gar kein Problem haben. Sie haben gesagt, wir müssen drüber reden. Wir können den ersten Punkt dieses Antrages gerne gemeinsam beschließen, dann haben wir ein Datum drin, Januar 2011,

(Birgit Schwebs, DIE LINKE: Dann sind alle Messen gesungen.)

und wir werden, so, wie die Kollegen der LINKEN es wollten, im Januar 2011 genau über die Auswirkungen hier im Parlament sprechen. Also Sie können keine bessere Entscheidung treffen, als unserem Antrag zuzustimmen, unserem Änderungsantrag.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP)

Damit wird das, denke ich, zu einer vernünftigen Grundlage. Wir freuen uns dann auf eine objektive Debatte im Januar hier im Parlament. – Vielen Dank.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP – Andreas Bluhm, DIE LINKE: Oh, eine objektive Debatte im Parlament! Das ist richtig schwierig.)

Danke schön, Herr Roolf.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Löttge von der Fraktion der CDU.

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren! Wie Sie alle wissen, beschäftigen wir uns heute in diesem Hause nicht zum ersten Mal mit dem Sparpaket der Bundesregierung. Auf Antrag der Linksfraktion hat es schon in vergangenen Sitzungen eine ausführliche Debatte zu diesem Thema gegeben.

Meine Damen und Herren, erlauben Sie mir also die Feststellung, dass der heute vorgelegte Antrag der Fraktion DIE LINKE schon so ein bisschen erkennen lässt, dass man hier wieder mal den Versuch unternimmt, ein Thema aufzuwerfen, wo es ganz klar unterschiedliche Positionen gibt, was natürlich auch immer ein sehr emotionales Thema ist, und damit auch den Versuch unternimmt, wieder mal die Koalition ein wenig auseinanderzudividieren. Ich darf Ihnen versichern,

(Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

meine Damen und Herren der Linksfraktion, es wird Ihnen nicht gelingen, die Koalition auseinanderzudividieren,

(Zuruf von Andreas Bluhm, DIE LINKE)

auch wenn wir in einzelnen Fragen unterschiedliche...

(Helmut Holter, DIE LINKE: Dazu braucht ihr uns doch gar nicht. Das klappt schon von allein.)

Herr Holter, das schaffen Sie nicht, denn in den meisten Fragen geht zwischen beide Koalitionspartner kein Stück Papier.

(Zuruf von Helmut Holter, DIE LINKE)

Also wir sind uns wirklich gut einig und wir sind, denke ich, auch in einer zuverlässigen Partnerschaft hier im Lande Mecklenburg-Vorpommern.