Protocol of the Session on October 14, 2010

Wer ein solches Handeln an den Tag legt, unterscheidet sich von den Diktaturen dieser Welt nur noch gering. Was wäre in diesem Land wohl los, wenn eine nationale Regierung –

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das nennt man wehrhafte Demokratie.)

Gott hab es selig, dass es die in Deutschland endlich mal geben wird –

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Wehrhafte Demokratie, das ist ein Riesenunterschied.)

mit den aufgezeigten Methoden und Maßnahmen mit einer Opposition genauso verfahren würde?!

(Dr. Margret Seemann, SPD: Die armen Leute, die armen Behinderten und die armen Benachteiligten!)

Was die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern mit ihrem Landesprogramm „Demokratie und Toleranz gemeinsam stärken“ veranstaltet, fügt sich nahtlos ein in die Maßnahmen dieses Staates, der mit Sondergesetzen bekämpfen will, was sich dauerhaft nicht aufhalten lässt,

(Zurufe von Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Dr. Margret Seemann, SPD)

und demokratische Kultur geradezu vergewaltigt: Sondergesetze zur Geschichtsfindung, Sonderparagrafen zur Meinungsäußerung, Aushebelung der Mei

nungsfreiheit, Einschränkung der Versammlungsfreiheit, Beschneidungen des passiven Wahlrechtes, Vereinsverbote, Berufsverbote, Vereitelungen von Rechtsgeschäften, Presse- und Telefonüberwachung, Denunzierungen Oppositioneller, Verhängung von Sonderstrafmaßen, Instrumentalisierung der Zivilgesellschaft, Ausgrenzung von der gesellschaftlichen Teilhabe und so weiter und so fort.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Mir kommen gleich die Tränen.)

Dies alles sind und bleiben Methoden, die autoritären Staatsformen, wie sie in China und Nordkorea vorherrschen, zuzurechnen sind. Mit einer freiheitlich-demokratischen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist ja lächerlich, was Sie da von sich geben.)

mit einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung

(Udo Pastörs, NPD: Bespitzelung durch den VS.)

haben sie indes rein gar nichts zu tun.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Die Regionalzentren für Demokratie

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist lächerlich, absolut lächerlich.)

sind eben keine Zentren der Demokratie,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Doch!)

sie sind das genaue Gegenteil hiervon und haben alleine deshalb keine Existenzberechtigung.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Aus Ihrer Sicht. – Zuruf von Raimund Frank Borrmann, NPD)

Im Ältestenrat,

(Zurufe von Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Udo Pastörs, NPD)

im Ältestenrat wurde eine Aussprache mit einer Dauer von 90 Minuten vereinbart.

(Zuruf von Dr. Margret Seemann, SPD)

Ich sehe und höre keinen Widerspruch, dann ist es so beschlossen.

(Stefan Köster, NPD: Tut mir leid, dass Sie Deutsche sind, Frau Dr. Seemann. – Zuruf von Raimund Frank Borrmann, NPD)

Ich eröffne die Aussprache.

(Dr. Margret Seemann, SPD: Genau, ich sehe auch nicht so aus. Sie haben dolle Ähnlichkeit.)

Das Wort hat der Abgeordnete Herr Ritter von der Fraktion DIE LINKE.

(Udo Pastörs, NPD: Das ist keine Frage des Aussehens. Ich dachte, das wäre eine Frage des Passes. – Stefan Köster, NPD: Bei uns ist es eine Frage der Abstammung. – Zurufe von Dr. Margret Seemann, SPD, Raimund Frank Borrmann, NPD, und Stefan Köster, NPD)

Frau Präsidentin!

(Stefan Köster, NPD: Ein Esel, der im Pferdestall geboren wird, ist doch kein Pferd. – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Haben Sie das mitprotokolliert? Ein Esel, der im Pferdestall geboren wird, ist doch kein Pferd!)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

(Dr. Margret Seemann, SPD: Da meint er mich mit. – Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Meine Damen und Herren, ich bitte doch jetzt um Aufmerksamkeit. Das Wort hat Herr Ritter.

Bitte.

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es gab Anträge der NPD-Fraktion, da wusste man nicht, ob man lachen oder weinen sollte, so fern waren sie jeglicher Realität, und manch ein Zwischenruf belegt das ja auch. Aber mit dem vorliegenden Antrag, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist es etwas anders.

(Raimund Frank Borrmann, NPD: Ja.)

Da werden durch die Abgeordneten der NPD-Fraktion Tatsachen zur Kenntnis genommen, die von ihnen jedoch als unangenehm und für ihre verfolgten Ziele als hinderlich begriffen werden.

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Und das, was da störend ist, soll natürlich verschwinden. Die Regionalzentren für demokratische Kultur sind denen, die ihr Vorbild im deutschen Faschismus haben, ein Stachel im Fleische.

(Raimund Frank Borrmann, NPD: Es ist eher Geldverschwendung, glaube ich. – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Denn in der Tat, liebe Kolleginnen und Kollegen, denn in der Tat, diese Zentren dienen der Entwicklung von Demokratie und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern. Demokratie und Kultur, damit hatten die Braunen noch nie etwas Positives am Hut.

(Udo Pastörs, NPD: Nur die Roten.)

Dazu, was Sie darunter verstehen, Herr Pastörs, nachher ein paar Ausführungen.

Zunächst einmal: Die auf inhaltlichen Aufgaben basierenden Strukturen wie die Regionalzentren leisten in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und für Demokratie seit Jahren eine wichtige und unverzichtbare Arbeit im Land und seinen Kommunen. Ihr Erhalt und ihr Ausbau und ihre Zielrichtung auf eines der größten demokratiegefährdenden Probleme, eben den Rechtsextremismus beziehungsweise Nazismus, ist allen demokratischen Kräften ein gemeinsames Anliegen in diesem Land.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Zurufe von Raimund Frank Borrmann, NPD, und Stefan Köster, NPD)

Der 2001 etablierte und vom Bund angestoßene Ansatz der intensiven lokalen Auseinandersetzung mit extremen rechten Strukturen in den Kommunen und Ländern und die Stärkung und Unterstützung demokratischer Initiativen und Personen vor Ort hat, da sind wir uns sicher, Früchte getragen. Unser Kriterium, liebe Kol