Die Qualifikation der Erzieherinnen und Erzieher bleibt unzureichend und verringert lediglich die Ausbildungszeit.
Die individuelle Förderung wird nicht mit einem inklusiven pädagogischen Ansatz, sondern eben mit einem defizitären Ansatz im Paragrafen 1 zementiert.
Meine Fraktion plädiert dafür, wir brauchen Ganztagsplätze mit einem inklusiven pädagogischen Ansatz,
mit einem an kindlichen Anforderungen orientierten, anregungsreichen, strukturierten Tagesablauf für alle Kinder, deren Eltern es wünschen. Das steht nicht ausreichend im Mittelpunkt. Das wird eingegrenzt durch diesen Defizitansatz, wie ich es Ihnen dargelegt habe.
(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ach, Frau Linke, mit dieser Rede haben Sie sich wirklich disqualifi ziert, würde ich sagen.)
Mecklenburg-Vorpommern ist damit keinen Schritt weiter auf dem Weg zu einem Land für Kinderfreundlichkeit.
(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ganz sicher nicht. Das ist ein gutes Gesetz, und das haben Sie auch akzeptiert. – Dr. Marianne Linke, DIE LINKE: Nee. – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Doch.)
Herr Kollege Specht, ich habe nicht vor, hier zurückzuschlagen, aber auf ein paar Dinge wird man wohl aufmerksam machen müssen.
(Harry Glawe, CDU: Das hat mich aber überrascht jetzt. – Barbara Borchardt, DIE LINKE: Keine Gewalt, bitte!)
(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der CDU und FDP – Harry Glawe, CDU: Genau. – Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)
die geplant sind und die in Mecklenburg-Vorpommern auch ihre Folgen haben werden. Dazu haben wir keine andere Auffassung, das würden wir uns auch anders vorstellen. Sie hat sich geäußert zum Papst und zur Katholischen Kirche und zu sonstigen Dingen,
aber eine sozialpolitische Linie zum Thema Kindertagesstättenförderung ist doch bei den LINKEN überhaupt nicht zu erkennen.
Es wird an Details rumgekrittelt, es soll auch noch ein bisschen mehr Geld ausgegeben werden, aber darauf reduziert sich das doch, was wir hier heute von der Kollegin Linke gehört haben.
Wir als SPD sind ja jetzt in der zweiten Legislaturperiode schon an diesem Thema dran. Unsere große Linie bei dem Thema ist Gerechtigkeit und Partizipation. Gerechtigkeit und Partizipation war schon unser Thema in der letzten Legislaturperiode,
(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Da mussten wir sie auch schon überzeugen davon. – Zurufe von Vincent Kokert, CDU, und Udo Pastörs, NPD)
Und wir haben sie damals bei der Gesetzesentstehung tüchtig zum Jagen tragen müssen mit unseren Änderungsanträgen,
Die bildungspolitischen Kerndaten waren in der letzten Legislaturperiode auch keine anderen als in dieser Legislaturperiode
und wir haben an dem Thema soziale Gerechtigkeit und Partizipation kontinuierlich weitergearbeitet. Und das würde ich gerne mit ein paar Sätzen darlegen.
Wir wissen, mit welchen Ergebnissen die Kinder bei uns in den Einschulungsuntersuchungen in Erscheinung treten. Wir wissen, wie viele Kinder sprachliche Rückstände haben. Wir wissen, wie viele Kinder zu dick sind und wie viele Kinder Probleme bei der Motorik haben.
Wir wissen auch ganz genau, wie viele Schulabbrecher wir in Mecklenburg-Vorpommern haben. Nur, was wir nicht wissen, ist, wie sieht denn die Situation in den Kindertagesstätten aus, wenn die Kinder in die Einrichtungen kommen und wenn sie gegebenenfalls sich auch mehrere Jahre da aufhalten. Wir haben keine Daten.
Und was hier immer mit „defizitorientiertem Ansatz“ kritisiert wird, ist doch die blanke Polemik. Darum geht es doch gar nicht.
Das Ziel, was wir verfolgen, ist, wir möchten Daten haben von allen Kindern in den Kindertageseinrichtungen. Wir möchten wissen, ob die Kinder altersgemäß entwickelt sind, und wir möchten den Kindern helfen, wenn sie nicht altersgemäß entwickelt sind. Und da möchten wir anfangen.