Meine Damen und Herren, Gerechtigkeit, soziale Gerechtigkeit ist sicherlich eine richtige Forderung, der wir uns auf keinen Fall verschließen. Es ist wichtig, für soziale Gerechtigkeit zu sorgen. Aber ist es nicht genauso unmoralisch, wenn man permanent über seine Verhältnisse lebt
(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Wer hat denn über die Verhältnisse gelebt? Wer denn? – Harry Glawe, CDU: Wir alle natürlich!)
Und das, Frau Borchardt, kann auf Dauer so nicht funktionieren. Diese Einsicht spielt aber in dem vorliegenden Antrag überhaupt keine Rolle. Stattdessen beschränken Sie sich darauf, die einzelnen Sparmaßnahmen zu zerreden und eine soziale Ungerechtigkeit der Sparmaßnahmen zu konstruieren.
(Helmut Holter, DIE LINKE: Nicht zu konstruieren, festzustellen! – Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)
so ist festzustellen, dass im Jahre 1980 der Anteil der Sozialausgaben bei 16 Prozent lag. Im Jahre 1990 wurde er unter anderem auch aufgrund der durch die Wiedervereinigung bedingten Sonderausgaben auf circa 30 Prozent erhöht. Und – ich glaube, der Kollege Roolf hat es auch schon gesagt – heute liegen wir bei einem Anteil von 55 Prozent der Gesamtausgaben des Bundeshaushaltes, was die Sozialausgaben betrifft.
(Helmut Holter, DIE LINKE: Das hat auch Ursachen, Herr Löttge. – Birgit Schwebs, DIE LINKE: Sagen Sie mal was zum Reallohneinkommen seit 20 Jahren! – Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)
Insofern ist die immer wieder vorgetragene Behauptung, der Sozialstaat wird über Gebühr zurückgefahren, eindeutig übertrieben.
sollte, so meinen wir, und das muss jedem klar sein, dieses auch in einem entsprechenden Sparpaket berücksichtigt werden.
In den anderen Bereichen des Sparpakets werden Sparmaßnahmen von über 8 Milliarden Euro in Ansatz gebracht. Im Übrigen wird sich der prozentuale Anteil der vom Sozialbereich unabhängigen Einsparungen bis zum Jahre 2014 noch weiter deutlich erhöhen. Von einer sozialen Unausgewogenheit kann insofern keine Rede sein.
nun kann man natürlich jede einzelne Maßnahme aufgreifen und für sich zerreden. In einer Demokratie soll es ja so sein, dass die betroffenen Gruppen für ihre Interessen einstehen.
(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Klar! Erst werden sie kleingeredet, diffamiert, dann sollen sie noch auf die Straße gehen. Klasse!)
Das gilt in besonderer Weise auch für die in dem Antrag gleich noch aufgeführten Forderungen der Linksfraktion,
welche ja immer wieder auf Bundes- und Landesebene kommen, nämlich zur Art der Beteiligung der Banken an den Krisenkosten,
Dass unsere Fraktion in diesen Punkten anderer Meinung ist als DIE LINKE, ist hinlänglich bekannt, hat aber mit der Notwendigkeit des Sparpakets zur Haushaltskonsolidierung überhaupt nichts zu tun.