Allerdings darf man dann auch erwarten, dass in einem solchen Fall durch die kritische Opposition auch machbare Alternativen aufgezeigt werden.
und das ist halt bei dem vorliegenden Antrag Ihrer Fraktion und auch im Änderungsantrag nicht der Fall.
Herr Kollege Borchert hat in seiner Rede einige Alternativen aufgezeigt. Okay, darüber kann man geteilter Meinung sein. Mit Sicherheit sind einige davon nicht machbar, aber in Ihrem Antrag vermisse ich die noch total. Das muss ich erst mal so sagen, und insofern ist es wieder mal bedauerlicherweise der Fall, dass es an entsprechenden Alternativvorschlägen fehlt.
Stattdessen begnügt man sich damit, erst einmal soziale Ungerechtigkeit zu konstatieren und eine Auflistung von Einzelpunkten hinzuzufügen, die der Fraktion DIE LINKE an dem Sparpaket der Bundesregierung missfallen.
Meine Damen und Herren, schon im ersten Teil, in dem die Antragsteller eine soziale Ungerechtigkeit herleiten möchten, offenbart sich bereits ein grundlegender Irrtum. So wird im zweiten Satz vorgeschlagen, anstelle der vorliegenden Sparvorschläge, ich zitiere, „die Verursacher der Krise in Verantwortung zu nehmen“.
(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Aber die Deutsche Bank hat doch schon wieder Gewinne. Wäre doch schick. – Zuruf von Egbert Liskow, CDU)
Eine Krise ist ein Prozess, der nicht auf Einzelne zurückzuführen ist, sondern sich global vollzieht.
sondern wir reden über ein Sparpaket, das die Bundesregierung mitnichten als Bestrafung für irgendwelche Verursacher von Krisen aufgelegt hat. Vielmehr geht es hierbei um Haushaltskonsolidierung.
(Raimund Frank Borrmann, NPD: Ja, warum ist denn die Schiefl age entstanden? Um die Krise zu bewältigen!)
Und ursächlich für die dramatische Haushaltssituation ist halt nicht alleine die globale Wirtschafts- und Finanzkrise,
In dem Zusammenhang darf ich Sie auch nochmals daran erinnern, dass durch den Bundestag mit Zustimmung des Bundesrates im Jahre 2009 die Schuldenbremse verbindlich im Grundgesetz festgeschrieben wurde.
sondern das haben mal die Abgeordneten des Bundestages unterstützt vom Bundesrat getan, weil man sich dessen bewusst war, dass wir etwas tun müssen, um die öffentlichen Haushalte in Ordnung zu bringen
(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Weil Sie über die Maastricht-Kriterien die Standards runterdrücken wollen, deswegen.)
mit dieser Entscheidung des Bundestages und des Bundesrates sind wir alle verpflichtet, das Haushaltsdefizit Schritt für Schritt zurückzuführen.
Auch wenn das einigen jetzt nicht gefallen mag, meine Damen und Herren, so ist diese Verpflichtung nicht nur mit Verfassungsrang ausgestattet, sondern im Interesse der Zukunft unseres Landes auch richtig und notwendig.
(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Ja, die Zukunft des Landes ist gewiss. – Raimund Frank Borrmann, NPD: Genauso wie der Klimawandel.)
Wenn man sich die Haushaltsentwicklung der Haushalte der letzten Jahre auf Bundesebene ansieht, muss man feststellen, dass allein in den Jahren 2005 bis 2010 der Bundeshaushalt um über 25 Prozent angestiegen ist. Und bei Gesamtausgaben im Bundeshaushalt von 327 Milliarden Euro sind wir in der Situation, in diesem Jahr sage und schreibe 65 Milliarden Euro neue Schulen aufnehmen zu müssen.
Meine Damen und Herren, Gerechtigkeit, soziale Gerechtigkeit ist sicherlich eine richtige Forderung, der wir uns auf keinen Fall verschließen. Es ist wichtig, für soziale Gerechtigkeit zu sorgen. Aber ist es nicht genauso unmoralisch, wenn man permanent über seine Verhältnisse lebt