Protocol of the Session on April 6, 2006

(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Bodo Krumbholz, SPD: Du bist Optimist.)

Herr Renz, ich möchte Sie fragen – da Ihr Antrag so hervorgehoben worden ist, dass es Ihr Antrag ist, dass der Antrag aus zwei Teilen besteht, einmal aus dem Bericht, den Sie haben, aus dem Sie eben zitiert haben –, geben Sie mir Recht, dass das abgeschrieben worden ist von Schleswig-Holstein und Hamburg und Ihre Begründung hintendran aus dem Bericht des Saarlandes ist,

(Beifall bei Abgeordneten der Linkspartei.PDS – Heiterkeit bei Harry Glawe, CDU)

aber als Ihre eigene hoch qualitative Initiative hier in den Landtag eingebracht wird,

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der Linkspartei.PDS – Zuruf von Peter Ritter, Die Linkspartei.PDS)

sodass ich sagen muss,...

(Andreas Bluhm, Die Linkspartei.PDS: Ist das so? – Zuruf von Alexa Wien, Die Linkspartei.PDS)

Ach, ich darf ja nichts sagen, ich darf nur fragen. Entschuldigung. Ich frage Sie einfach,...

Frau Präsidentin, ich möchte darum bitten, dass ich noch einmal die Bundesländer hören könnte, die habe ich nicht so schnell mitbekommen.

(Jochen Schulte, SPD: Das müssen Sie doch wissen, Herr Renz, wo Sie abgeschrieben haben.)

Frau Voland, bitte formulieren Sie Ihre Frage präzise.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD, CDU und Linkspartei.PDS)

Herr Renz, ich möchte gerne wissen, ob das, was Sie auf Ihrem Antrag haben, unter dem Bericht, von Hamburg abgeschrieben worden ist und die Begründung aus dem Saarland und Sie daraus einen gemeinsamen Antrag für sich als CDU gemacht haben.

(Minister Dr. Till Backhaus: Herr Lenz, Sagen Sie einfach Ja! – Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der SPD, CDU und Linkspartei.PDS)

Als Erstes, sehr geehrter Herr Minister Backhaus,

(Andreas Bluhm, Die Linkspartei.PDS: Jetzt kommt das mit dem einen Prozent.)

es stimmt mich nachdenklich, dass Sie nach dreieinhalb Jahren noch nicht wissen, dass ich Herr Renz bin und nicht Herr Lenz!

(Minister Dr. Till Backhaus: Das war ein Gag!)

Ach, das war ein Gag?!

(Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der SPD, CDU und Linkspartei.PDS – Minister Dr. Till Backhaus: Gestern auf der Internetseite.)

Bitte keine Kommentare von der Regierungsbank!

Also, meine sehr geehrten Damen und Herren, um wieder Ernsthaftigkeit hier hineinzubringen, ich möchte mich bemühen, die Frage zu beantworten. Frau Voland, es ist mir nicht bekannt, dass wir von Hamburg oder dem Saarland diesen Antrag so abgeschrieben haben.

(Bodo Krumbholz, SPD: Sondern? – Zuruf aus dem Plenum: Von welchen Ländern denn?)

Aber es ergibt sich für mich in diesem Zusammenhang natürlich die Frage, ob es eine generelle Verfahrensweise ist, die in diesem Hause kritisch betrachtet werden sollte, wenn man aus anderen Bundesländern Teile von Anträgen oder Texteile übernimmt.

(Minister Dr. Till Backhaus: Abschreibt.)

Und ob es ein schwerwiegendes Vergehen ist oder ob man etwas neu erfinden muss,

(Frank Ronald Lohse, SPD: Nein, nein.)

oder ob man das nur aufgreifen sollte,

(Dr. Margret Seemann, SPD: Wenn die CDU das macht.)

weil ich in gewisser Weise schon einen Bezug zu dem Tagesordnungspunkt davor herstelle, wo Sie als Trittbrettfahrer auf die Bundesratsinitiative aufgesprungen sind,

(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU: Ja.)

und das, was Hamburg schon formuliert hatte, im Prinzip noch einmal im Nachgang 14 Tage später über einen Antrag auf den Weg gebracht – ich habe das jetzt nicht kontrolliert, ob es wörtlich das Gleiche ist –,

(Zuruf von Barbara Borchardt, Die Linkspartei.PDS)

wie gesagt, darüber sollten wir vielleicht in Zukunft einmal diskutieren, über diese Sinnhaftigkeit der Übernahme von Textbestandteilen. In diesem Fall kann ich also das, was Sie mich gefragt haben, so nicht mit Ja beantworten.

(Andreas Bluhm, Die Linkspartei.PDS: Das ist jetzt das eine Prozent.)

Gestatten Sie eine weitere Anfrage der Abgeordneten Frau Voland?

Bitte schön.

Herr Renz, ich darf hier leider nichts kommentieren. Ich hatte nicht die Absicht, Sie zu diskreditieren.

Frau Voland, ich bitte Sie, Ihre Frage kurz und präzise zu formulieren.

Die Frage heißt einfach: Wenn das von diesen Bundesländern abgeschrieben ist und in die Bundesratsinitiative eingebracht wird, dass die Probleme, die Sie hier aufgelistet haben, dort bundesweit besprochen werden.

(Harry Glawe, CDU, und Egbert Liskow, CDU: Frage! – Dr. Armin Jäger, CDU: Stimme heben! – Zuruf von Rainer Prachtl, CDU)

Also ich glaube, dass auch Parlamentarier in anderen Bundesländern, in diesem Fall meinetwegen konkret Saarland und Hamburg, sehr weise Gedanken fassen und diese zu Papier bringen. Und solche weisen Gedanken sollte man dann auch in anderen Bundesländern unterstützen und überparteilich umsetzen. – Danke schön.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU)

Vielen Dank, Herr Renz.

Das Wort hat jetzt die Abgeordnete der SPD-Fraktion, die Parlamentarische Staatssekretärin Frau Dr. Seemann.

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte jetzt noch einmal zu einem ernsthaften Thema zurückkommen. Das hat Herr Renz eben angesprochen, allerdings mit der

Unterstellung, dass offensichtlich die Koalitionsfraktionen an der Bekämpfung von sexualisierter Gewalt kein Interesse haben. Ich möchte Ihnen an dieser Stelle ganz deutlich sagen: Genau das Gegenteil ist der Fall.

(Zuruf von Michael Ankermann, CDU)

Ich denke, wir sind uns hier im Hohen Hause einig, dass sexualisierte Gewalt zu den abscheulichsten Straftaten überhaupt gehört.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD, CDU und Linkspartei.PDS)

Sie war aber jahre- oder jahrzehntelang ein Tabuthema und ist es zum Teil – machen wir uns hier nichts vor – auch heute noch. Das genaue Ausmaß, die Anzahl der betroffenen Kinder ist aufgrund der Höhe der Dunkelziffer und der unterschiedlichsten Erhebungsmethoden von Zahlen nicht verlässlich anzugeben.