Protocol of the Session on December 14, 2005

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja, das ist bei allen neuen Bundesländern so gewesen. – Dr. Harald Ringstorff, SPD: Der Wahlkampf ist da.)

Nein, nein Sachsen nicht.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Doch!)

Nein!

(Dr. Armin Jäger, CDU: An Sachsen dürfen sich Sie nicht messen lassen, die können Sie nicht mit den Zahlen vergleichen! – Zuruf von Dr. Harald Ringstorff, SPD)

Herr Dr. Jäger, so viel wie im Jahre 1994 aufgenommen worden ist,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ach, reden Sie doch mal über Ihren Haushalt!)

ist das in der 3. Legislaturperiode mit 1,7 Milliarden Euro

fast die gleiche Summe.

(Zurufe von Harry Glawe, CDU, und Wolfgang Riemann, CDU)

Das müssen Sie sich einmal vorstellen!

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD und Linkspartei.PDS – Dr. Armin Jäger, CDU: Das wissen wir alles! Das wissen wir alles!)

Ihr zweiter Vorwurf war, die Zahl der Selbstständigen bliebe hier in Mecklenburg-Vorpommern deutlich zurück.

(Egbert Liskow, CDU: Genau.)

Schauen wir uns einmal an, was war 1990. Da war Mecklenburg-Vorpommern mit Abstand das Land mit der geringsten Selbstständigenquote, nämlich mit 7 Prozent.

(Wolfgang Riemann, CDU: Daran war natürlich die CDU schuld. – Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Wir haben...

(Gabriele Meˇsˇt’an, Die Linkspartei.PDS: Das hat keiner gesagt. – Zuruf von Dr. Ulrich Born, CDU)

Nein, nein, Herr Riemann! Wir haben inzwischen aufgeholt auf 9,7 Prozent. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 10,8 Prozent.

(Wolfgang Riemann, CDU: Das wissen wir doch alles.)

Herr Dr. Jäger, wenn man berücksichtigt, dass Mecklenburg-Vorpommern in der Landwirtschaft eine ganz andere Struktur hat,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Da haben Sie Recht.)

wenn man das nimmt, dann kann man fast sagen, wir sind gut vorangekommen.

(Rudolf Borchert, SPD: Ja, wir sind gut vorange- kommen. – Egbert Liskow, CDU: Die können ja alle abwandern. – Dr. Armin Jäger, CDU: Sagen Sie das mal den Arbeitslosen!)

Ihr dritter Vorwurf, Herr Dr. Jäger, war die Unterbeschäftigungsquote.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja natürlich.)

Ich will Ihnen sagen, sie ist deutlich niedriger im Jahre 2005 als 1998.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD – Heiterkeit bei Harry Glawe, CDU, und Dr. Armin Jäger, CDU)

Ich sage Ihnen jetzt die Zahlen. Sie können nachher noch einmal hier nach vorn gehen. Lassen Sie mich jetzt ausreden!

(Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Die Zahlen waren 1998 19,2 Prozent Arbeitslosenquote plus 8,2 Prozent arbeitsmarktentlastende Maßnahmen.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Und 121.000 sind es heute weniger.)

Und alle ABM galten als sozialversicherungspflichtig.

(Zurufe von Harry Glawe, CDU, und Dr. Armin Jäger, CDU – Dr. Harald Ringstorff, SPD: 1.000 Wahlkampf-ABM!)

Wir haben jetzt 19 Prozent und 2 Prozent arbeitsmarktentlastende Maßnahmen. Wir sind um ganze 6 Prozent besser.

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Das muss man doch einmal zugeben, das darf man doch nicht einfach so wegwischen!

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und einzelnen Abgeordneten der Linkspartei.PDS)

Meine Damen und Herren, ich hatte eigentlich einen anderen weiteren Fortgang vorgesehen.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Wir haben die Zahlen aus der amtlichen Statistik. – Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Ich will jetzt in meinem Redemanuskript fortfahren.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Das ist auch besser.)

Unter den Abgeordneten im Finanzausschuss gibt es nur noch einen, der von Anfang an, also seit 1990 dabei ist, es wurde vorhin schon einmal kurz erwähnt: Herr Riemann, der als finanzpolitischer Sprecher der CDU jahrelang aus der Regierung heraus und dann für die Opposition die Haushalte mitgestaltet, zumindest aber immer mit beeinflusst hat. Einschließlich dieses Doppelhaushaltes hat Herr Riemann an 15 Haushalten und 11 Nachträgen mitgearbeitet. Seit nun vier Jahren sitzt er dem Finanzausschuss vor und, es sei mir erlaubt, dies einmal zu sagen, er hat seine Aufgabe gut gemeistert.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD, CDU und Linkspartei.PDS – Heike Polzin, SPD: Meistens! Meistens!)

Herr Riemann gilt ja als der größte Zwischenrufer dieses Parlaments.

(Zuruf von Rudolf Borchert, SPD – Wolfgang Riemann, CDU: Jetzt bin ich mal still!)

Manche haben ihn auch als den größten Störenfried empfunden. Ich selbst habe mich so manches Mal über ihn geärgert. Das hindert mich aber nicht, hier festzustellen, dass er im Finanzausschuss immer ein ernsthafter

und gut vorbereiteter Kollege war, der durchaus auch Augenmaß bewiesen hat. Herr Riemann wird diesem Landtag in der nächsten Legislaturperiode nicht mehr angehören. Deshalb möchte ich diese Gelegenheit nutzen, um ihm für 15 Jahre finanzpolitische Zusammenarbeit zu danken.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD, CDU und Linkspartei.PDS – Dr. Armin Jäger, CDU: Wir werden uns jetzt noch mehr anstrengen müssen.)

Meine Damen und Herren, ich habe noch etwas veranlasst. Ich habe nämlich darum gebeten, dass einmal die 15 Haushalte gewogen werden. Und siehe da, es kamen 110 Kilogramm auf die Waage!

(Wolfgang Riemann, CDU: So viel wiege ich nicht mehr! – Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der CDU)