Ich sage es Ihnen so deutlich, Herr Brodkorb, einwohnerbezogen war der Graben zehn Zentimeter tief und trotzdem ist die Kuh ersoffen,
(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Heike Polzin, SPD: Ein sehr unglücklicher Vergleich. Den sollten Sie sich noch mal auf der Zunge zergehen lassen!)
Und Vergleiche, wie Sie sie hier auch in „horizonte“ vom Frühling 2005 gezogen haben, da stellen Sie fest, dass wir zwar einwohnerbezogen bei den Hochschulausgaben über Bayern und den finanzschwachen westlichen Bundesländern liegen. Das ist sicherlich richtig. Aber Sie stellen gleichzeitig fest, und das haben Sie heute hier verschwiegen, dass wir deshalb darüber liegen, weil wir einen Nachholbedarf bei Investitionen haben. Hier steht es drin. Heute haben Sie dazu nichts gesagt. Sie stellen nämlich dann im Folgenden fest, dass wir bei laufenden Ausgaben und bei Personalausgaben geringer bemessen waren in Ihrem Vergleich. Auch das hätten Sie heute mal sagen können.
Und deshalb ist das Tor beim Bildungsministerium gelandet und nicht bei den Fachhochschulen und Universitäten.
(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Heike Polzin, SPD: Da stehen kluge Dinge von ihm drin, ne?)
Dann führen Sie weiterhin aus, dass hier je Student mehr ausgegeben wird. Ja, Sie wissen doch, welche Universitäten Massenuniversitäten sind und wie dort die Studienbedingungen sind und warum Studenten nach Mecklenburg-Vorpommern kommen, auch hier bleiben wollen und Ausgründungen passieren.
Wenn Sie Massenuniversitäten wollen mit geringeren Ausgaben je Student, dann sollten Sie das auch sagen. – Danke schön.
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Drei ganz kurze Anmerkungen. Wenn wir auf dem Wege, der hier beschritten werden soll, tatsächlich eine Veränderung dieses ominösen Eins-zufünf-Verhältnises erreichen, dann nur, weil wir eine drastische Absenkung der überhaupt Studierenden in Mecklenburg-Vorpommern erreichen werden. Nur dann!
Zweite Bemerkung. Hat überhaupt jemand zur Kenntnis genommen, dass die Rieseninvestitionen des Landes in das Klinikum Greifswald unter anderem auch dazu geführt haben, dass die Zahl der Studierenden in den klinischen Semestern drastisch zugenommen hat,
(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Wolfgang Riemann, CDU: Dann können wir ja doch nicht das Krankenhaus nach Greifswald geben. – Zurufe von Heike Polzin, SPD, und Angelika Gramkow, PDS)
Drittens. Von den Zukunftschancen ist die Rede. Welche Chancen hat eine Universität in Rostock ohne Jura, BWL und Politikwissenschaften, nur um eine Auswahl zu machen, und welche Chancen hat eine Universität in Greifswald praktisch ohne philosophische Fakultät und eine mathematische Fakultät ohne Mathematik? Können Sie mir das bitte schön mal sagen?
(Lorenz Caffier, CDU: Ich schreibe in die nächste Geschäftsordnung eine Schmerzzulage rein. Das steht schon mal fest. – Heiterkeit und Unruhe bei einzelnen Abgeordneten der SPD und CDU – Heike Polzin, SPD: Das gilt für alle, Herr Caffier! – Heinz Müller, SPD: Der erste gute Vorschlag von der CDU.)
Herr Riemann, herzlichen Dank, dass Sie diese Zeitschrift, für die ich hier noch mal offiziell Werbung machen möchte, offenbar zur Kenntnis genommen und gelesen haben.
sondern Sie sollten sich dann auch mal mit dem Innenteil dieser Broschüre auseinander setzen, die Ihnen genau die Realitäten schildert,
dass wir heute oder im Jahr 2002 – und da gehe ich gleich noch mal auf die Zahlen von Herrn Riemann ein, das darf man vielleicht noch mal wiederholen –,