Protocol of the Session on May 13, 2004

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Es ist so schönes Wetter draußen.)

Danke, Herr Präsident! Sehr verehrte Damen und Herren!

Sehr geehrte Frau Finanzministerin! Es scheint hier zu einem normalen Prozedere zu werden: Die SPD im Land fordert in einem Antrag die Landesregierung zum Handeln gegen Beschlüsse beziehungsweise Vorhaben der SPD im Bund auf, meine Damen und Herren, so auch beim Vorhaben des Bundesfinanzministeriums beziehungsweise Bundesverkehrsministeriums, die desaströse Einnahmesituation dadurch zu verbessern, dass man sich neue Einnahmequellen sucht.

(Zuruf von Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU)

Frau Ministerin, warum rufen Sie denn nicht einfach den Staatssekretär Tilo Braune aus unserem Land an?

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Zuruf von Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU)

Das wäre doch die kurze Leitung – wir haben genug Tagesordnungspunkte heute auf der Tagesordnung – und dann hätte dies doch zu einer Lösung beigetragen.

(Zuruf von Birgit Schwebs, PDS)

Eine Maut auf Bundeswasserstraßen, meine sehr verehrten Damen und Herren,

(Heike Polzin, SPD: Können Sie sich kurz fassen?)

ist dafür denkbar ungeeignet. Darüber herrscht sicherlich zwischen den Anwesenden hier im Hohen Hause Einstimmigkeit.

(Beifall Gerd Walther, PDS: Genau.)

Ich stelle fest, dass es in der Zusammenarbeit zwischen Landes- und Bundesregierung nicht zum Besten bestellt sein kann.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU)

Wahrscheinlich hat unsere Landesregierung von diesem vorliegenden Antrag oder der Absicht auch nur aus der Zeitung erfahren. Anders kann ich mir diesen hilflosen Antrag nicht erklären.

Meine Damen und Herren, es muss doch im ureigensten Sinne und dem Interesse der Landesregierung sein, die Belange des Landes zu artikulieren und in Berlin auf der Matte zu stehen. Dafür brauchen Sie nun wirklich nicht die Legitimation des Parlamentes.

(Holger Friedrich, SPD, und Beate Mahr, SPD: Doch!)

Es handelt sich schlicht und einfach um die ureigenste Pflicht zum Handeln und dieser gilt es nachzukommen.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Zuruf von Ute Schildt, SPD)

Liebe Abgeordnete der SPD-Fraktion, sorgen Sie dafür, dass dieser Unsinn schnellstmöglich wieder vom Tisch kommt! Nutzen Sie Ihre Möglichkeiten, Herrn Braune Bescheid zu sagen, Tilo, regle das Problem, dann wird es sicher laufen.

(Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der PDS – Zuruf von Ute Schildt, SPD)

Was auf der Straße in einem Debakel geendet hat, meine Damen und Herren, soll nun auf Länderebene im wahrsten Sinne des Wortes ausgebadet werden.

(Heiterkeit bei Eckhardt Rehberg, CDU)

Wir brauchen keinen Staat, der bis in die letzten Rückzugsgebiete unserer großartigen Natur in MecklenburgVorpommern präsent ist, indem er die Hand aufhält, um irgendwelche selbst verschuldeten Haushaltslöcher zu stopfen. Gar nicht reden mag ich von dem Signal, das von einer solchen Intention ausgeht. Wir stehen mit dem maritimen Tourismus im internationalen Wettbewerb. Länder wie beispielsweise die Niederlande haben im Bereich der Sport- und Freizeitschifffahrt einen riesigen Vorsprung. Da gilt es aufzuholen, meine Damen und Herren. Deshalb fordere ich Sie an dieser Stelle auf, sich in Berlin dafür einzusetzen, und zwar mit Nachdruck, dass die Saison für die Diskussion über Maut auf Bundeswasserstraßen möglichst noch im Mai beendet wird. – Vielen Dank.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU)

Danke schön, Herr Petters.

(Heinz Müller, SPD: Baden- Württemberg hat er gar nicht erwähnt.)

Es hat jetzt das Wort für die Fraktion der PDS die Abgeordnete Frau Wien. Bitte schön, Frau Abgeordnete.

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kollegen und Kolleginnen!

Herr Petters, es ist ganz einfach:

(Andreas Petters, CDU: Ja?!)

Erstens. Wir möchten Sie oft hier vorne stehen sehen.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD – Heike Polzin, SPD: Stimmt.)

Sie haben immer so schöne leuchtende Krawatten.

(Andreas Petters, CDU: Sie haben auch einen schönen roten Schal.)

Zweitens. Was ist denn nun? Handelt der Landtag und beauftragt, machen wir es nicht richtig. Handeln wir nicht und beauftragen nicht, dann machen wir es auch nicht richtig.

(Andreas Petters, CDU: Es geht hier um Verwaltungshandeln.)

Wir sollten vielleicht mal solche Dienstanweisungen miteinander vereinbaren, wie wir es nun richtig machen sollen.

(Zuruf von Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU)

Außerdem schießen wir jetzt aus allen Kanonen und Tilo ist natürlich längst informiert und ist auch in der Spur. Das ist doch gar kein Problem.

(Eckhardt Rehberg, CDU: Wo fahren Sie denn?! Wahrscheinlich auf der Linksabbiegerspur.)

Fakt ist, eine Maut mehr löst natürlich nicht das Problem der Steuerausfälle in der Bundesrepublik. Das wissen wir.

(Heinz Müller, SPD: Außer Herrn Petters. – Zuruf von Eckhardt Rehberg, CDU)

Nun könnten wir uns weiter zurücklehnen und ein bisschen grinsen und sagen: Ach ja, mein Gott, Herr Stolpe und seine Mauteinfälle! Es sind ja eigentlich Mautausfälle. Entschuldigt bitte, liebe SPD!

(Beifall und Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der PDS – Zuruf von Gerd Walther, PDS)

Und originell ist die Idee ja nun auch wirklich nicht und mit Deregulierung hat sie auch nichts zu tun.

(Zuruf von Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU)

Der weitere Verwaltungsaufwand, das sagen ja sogar Experten, ist auch nicht zu rechtfertigen. Originell ist diese Idee aber vielleicht insofern, wir stellen uns einfach mal vor, alle diese Beamten, die dann die Maut kontrollieren sollen, kriegen so ein kleines Motorrad fürs Wasser, ssscht, ssscht, ssscht,

(Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der SPD und PDS)

fahren dann immer zu den Booten, suchen dieses kleine Schildchen oder was da auch immer dranklebt und bringen dann vielleicht noch, damit sich der Verwaltungsaufwand lohnt, Kuchen und Kaffee mit an Bord. Ich meine, das wäre doch auch mal nett und eine sehr bürgerfreundliche Verwaltung.

(Heiterkeit bei Holger Friedrich, SPD – Zuruf von Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU)