Protocol of the Session on May 12, 2004

Ihnen ehrlich sagen: Die ersten beiden Redebeiträge aus Schwerin, nichts Neues! – Danke.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Klaus Mohr, SPD: Von Ihnen aber auch nicht.)

Danke schön, Herr Rehberg.

Es hat noch einmal ums Wort gebeten der Ministerpräsident. Bitte schön, Herr Dr. Ringstorff.

(Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Rainer Prachtl, CDU: Oi, oi, jetzt aber! – Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU: Jetzt redet er zum Thema.)

Meine Damen und Herren, wir haben wieder einmal eine typische Rehberg-Rede gehört.

(Rainer Prachtl, CDU: Die war gut.)

Halbwahrheiten und geschickt versteckt suggeriert er den Menschen und auch den Zuhörerinnen und Zuhörern, wir hätten schon längst 16 Millionen sparen können, Jahr für Jahr durch Reduzierung der Zahl der Ministerien.

(Lorenz Caffier, CDU: Da gebe ich Ihnen sogar Recht. – Zuruf von Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU)

Er erwähnt ganz nebenbei, und damit kommt er wieder nicht darauf zurück, dass das unter der Voraussetzung der Funktionalreform möglich ist. Wenn wir nämlich Aufgaben von den Ministerien auf die untere Ebene delegieren, unterschlägt er, dass das nur Zug um Zug machbar ist, was in dem Bericht steht,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Das hat damit nichts zu tun. Lesen Sie den Bericht!)

und dann kommt man zu den berühmten Rehberg’schen Zahlen.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Nee, nee, nee! Das sind Ihre Zahlen. – Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Herr Rehberg, Ihre Rede hat mich extrem enttäuscht. Sie haben nichts Konkretes zur Sache gesagt.

(Rainer Prachtl, CDU: Die Züge hätten Sie auch schon machen können. – Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU: Sie haben gar nichts gemacht, null! – Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Ihre Rede war weitestgehend Polemik pur.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Sie haben gesagt, ich wollte Verwaltungseinheiten von 50.000 bis 60.000, weil man nur dort in solchen Verwaltungseinheiten ein Auto richtig anmelden kann. Sie haben während meiner Rede zu viel gelacht und nicht zugehört.

(Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Ich habe gesagt, dass die Dienstleistungen, die nicht vor Ort direkt gemacht werden können, über den elektronischen Weg, über E-Government auch vor Ort empfangen werden sollen für den Bürger.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Gehen Sie mal zur Polizei und erzählen Sie denen von E-Government!)

Es hindert doch keiner …

(Eckhardt Rehberg, CDU: Das ist Ihr Problem.)

Ja, Sie lachen schon wieder!

(Eckhardt Rehberg, CDU: Ihr Problem ist, dass Sie keine Ahnung haben, Herr Ringstorff! – Zurufe von Lorenz Caffier, CDU, und Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU)

Es hindert doch keiner die Verwaltung vor Ort, und das wird sogar ihre Aufgabe sein, diese Aufgabe für den Bürger zu erledigen, dass er die Anlaufstelle in seinem Rathaus und in seinem Amt hat. Dazu braucht er nicht persönlich einen Computer zu haben. Es reicht, wenn die Verwaltung den Computer hat, die ihn vernünftig zu nutzen weiß.

(Zuruf von Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

Ich kann Sie also noch einmal auffordern, beteiligen Sie sich wirklich kreativ und erzählen Sie den Bürgern nicht Dinge, die so nicht stimmen!

(Dr. Armin Jäger, CDU: Geben Sie doch einmal Ihren Antrag in die Ausschüsse. – Wolfgang Riemann, CDU: Seit sechs Jahren lehnen Sie jeden Vorschlag zur Beteiligung der CDU ab im Parlament. Seit sechs Jahren, Herr Ministerpräsident!)

Herr Riemann, wenn Sie konstruktive Vorschläge machen würden,

(Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU: Das können Sie gar nicht einschätzen. – Eckhardt Rehberg, CDU: Sie sind doch nicht der Herrgott, um zu sagen, was konstruktiv ist oder nicht.)

glaube ich, dann würden wir sie nicht ablehnen. –

(Eckhardt Rehberg, CDU: Nein, nein, nein! Mein Gott Walter!)

Vielen Dank.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Eckhardt Rehberg, CDU: Ich muss Ihnen ehrlich sagen, Herr Sellering, bei Ihnen ist die Prüfstelle besser angesiedelt als beim Ministerpräsidenten.)

Danke schön, Herr Ministerpräsident.

Es hat jetzt das Wort der Abgeordnete Herr Ritter für die Fraktion der PDS. Bitte schön, Herr Abgeordneter.

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe keine 53 Minuten Zeit, deswegen werde ich versuchen, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der PDS – Reinhard Dankert, SPD: Weniger ist manchmal mehr!)

Die von den Koalitionsfraktionen vorgelegte Grundkonzeption einer umfassenden Verwaltungsmodernisierung und Funktionalreform stellt meines Erachtens eine Zäsur im bisherigen Reformverlauf dar, eine positive, wie ich meine.

(Zuruf von Eckhardt Rehberg, CDU)

Erstens wird der Reformprozess auch konzeptionell wieder stärker in die Verantwortung des Landtages gegeben. Ich denke, das wollen und brauchen wir alle.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der PDS)

Und das, meine sehr verehrten Damen und Herren, bedeutet auch einen Impuls für die öffentliche Diskussion, Herr Rehberg, mit den Spitzenverbänden, mit den Kreisen und Kommunen, mit den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes. Die dürfen wir, anders als 1993/94, nämlich nicht aus dem Diskussionsprozess herauslassen.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der PDS – Heiterkeit bei Eckhardt Rehberg, CDU: Was?! Da haben wir diskutiert, Herr Ritter, vor Ort.)

Da haben wir diskutiert?

(Eckhardt Rehberg, CDU: Natürlich.)

Ich war 1993 Kreistagsabgeordneter und ich weiß sehr genau, was wir diskutieren durften nach Ihrem Duktus. Das weiß ich noch sehr genau!

(Eckhardt Rehberg, CDU: Ja, natürlich.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, hiermit ist aber ausdrücklich keine Kritik an der bisherigen Arbeit der Ministerien verbunden, ganz im Gegenteil. In den verschiedenen Arbeitsgremien der Regierung, Stichwort IMAG Funktionalreform, wurden wichtige Vorarbeiten geleistet und arbeitsmäßig, das möchte ich hinzufügen, sind wir bei weitem noch nicht über den Berg. Aber, ich wiederhole, die notwendigen Abwägungsprozesse und politischen Entscheidungen zu diesem Reformvorhaben gehören ins höchste Parlament dieses Landes.

Zweitens, meine sehr verehrten Damen und Herren,