Also müssen wir schauen, wo sind wir stark und gibt es Entwicklungen, die zu uns passen, aus denen wir etwas machen können. Das ist die spannende Frage. Und hier gibt es durch den zunehmenden Alterungsprozess unserer Bevölkerung Chancen für Mecklenburg-Vorpommern. Wir haben vor allem für Menschen, die älter werden, eine ganze Menge zu bieten. Wir haben ein Angebot zu machen für das, was sie wollen, und das, was sie brauchen.
Ältere Menschen wollen noch älter werden. Wir alle wollen älter werden. Wir alle wollen dabei gesund bleiben. Und immer mehr Menschen sind auch bereit, etwas aus ihrer eigenen Kasse dazu beizusteuern und das nicht nur der Krankenversicherung zu überlassen, damit sie älter werden und damit sie sich auch wohl fühlen. Da ist eine Nachfrage. Die Nachfrage ist da und es ist die Frage: Sind wir der richtige Partner für diese Nachfrage? Ich behaupte, Mecklenburg-Vorpommern ist der richtige Partner dafür. Mecklenburg-Vorpommern hat die besten Voraussetzungen. Wir haben Kliniken, wir haben hochklassige Hotels, wir haben ein technologisches Umfeld, in dem man sich geborgen fühlen kann, wir haben auch Natur und eine gesunde Umwelt und wir haben die gute Ostseeluft und so weiter. Das alles ist da. Aber es ist die Frage: Wie bekommt man das beides zusammen und ist da schon alles getan? Es ist noch nicht alles getan. Und es wird Entwicklungen geben in der Zukunft, die wir jetzt voraussehen müssen, mit denen wir uns jetzt befassen müssen.
chen zusammen. Wellness ist für mich eigentlich ein Begriff des 20. Jahrhunderts, des 20. Jahrhunderts. Ja, das ist gerade in, das ist der Trend. Aber wenn man heute etwas investiert, heute etwas entwickelt, dann müssen wir das Jahr 2010 und 2020 im Auge haben und dann ist es nicht mehr mit Hallenbad und Sauna getan, sondern da muss dann mehr rein und es kann auch mehr rein. Diese Fitnesswelle, dass man für sich einfach etwas tut und glaubt, das ist gesund, ohne dass man es weiß, dass es das wirklich ist, erfordert eine Fortsetzung. Nämlich tatsächlich eine Art Garantie, das Wissen, dass das gesund ist, und eine Bestätigung. Das heißt, es läuft darauf hinaus, dass der Wellnessbereich weiterentwickelt werden muss in Richtung mehr Medizin, mehr medizinische Dienstleistungen hier rein. Und das ist ein Potential, das in Deutschland bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist,
gerade mal angekratzt ist. Wenn es ums Weiterkratzen geht, dann sollten wir hier dabei sein. Herr Petters, ich glaube, dass diese Ausführungen auch für Sie wichtig sein könnten.
Wir haben hier eine Kampagne entwickelt „MV tut gut. Gesundheitsland Mecklenburg-Vorpommern“, das kommt an. Die Menschen nehmen uns das ab, nicht nur die Mecklenburger, nicht nur die Vorpommern, auch die außerhalb des Landes, nehmen uns ab, dass Mecklenburg-Vorpommern gut tut. Also müssen wir aus diesem Pfrund, das wir in der Hand haben, etwas machen. Es kommt auf uns an, dass wir dieses auch umsetzen.
Meine Damen und Herren, wir haben jetzt im Gesundheitsbereich nach Schätzungen – aber die Statistiken geben keine Präzision her – so etwa 60.000 bis 70.000 Beschäftigte im gesamten Gesundheitskomplex. Je nachdem, wie weit man sie dehnt, kann man natürlich noch mehr Zahlen finden. Ich meine, das ist zu wenig. Wir haben bundesweit etwa 4 Millionen Beschäftigte in diesem Bereich und wir haben in Mecklenburg-Vorpommern in Relation zu anderen Bundesländern eher zu wenig als zu viel Beschäftigte in dem Bereich. Obwohl wir ein gutes Potential haben, bessere Voraussetzungen haben als andere, sind wir bei der Beschäftigungssituation nicht besser. Aber das heißt natürlich, hier ist noch etwas zu tun und da ist auch etwas zu holen, wenn man etwas tut. Genau das müssen wir machen, darauf sollten wir uns auch konzentrieren.
Wenn es dann darum geht, hier Arbeitsplätze in diesem Bereich zu schaffen, ist meine herzliche Bitte, jetzt nicht irgendwie in klein kariertem Pepita politische Debatten zu führen, sondern alle an einem Strang zu ziehen. Man kann etwas daraus machen und wenn alle zusammenarbeiten, dann sind wir besser und wir können auf diese Art Arbeitsplätze schaffen, die wir dringend brauchen. – Danke sehr.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Wenn wir heute über die Gesundheitswirtschaft sprechen, ganz klar – auch meine Vorredner haben schon darauf hingewiesen –, dann darf der Tourismus und insbesondere natürlich der Gesundheitstourismus hier nicht fehlen, denn er spielt eine ganz wichtige Rolle in unserem Land. Das kommt auch zum Ausdruck in dem durch das Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen Gutachten. Hier behaupten Zukunftsforscher, die prognostizieren sogar, dass die Gesundheitsbranche eine Megabranche der Zukunft sein wird. Und dann kann ich nur sagen: Lasst uns die Chance ergreifen! Ich glaube, wir sind hier auch schon auf einem richtig guten Weg angekommen, denn, auch darauf haben meine Vorredner schon hingewiesen, zahlreiche Gesundheits- und Wellnesshotels, Kurhotels, Kurmittelzentren, Freizeit- und Erlebnisbäder, Sport-, Freizeit- und Fitnesseinrichtungen sind in den letzten Jahren in unserem Land
entstanden. Sie sind sicherlich entstanden, Herr Petters, durch den Fleiß vieler unzähliger Unternehmer, die sich hier engagiert, ich sage jetzt mal, ins Zeug gelegt haben, aber sie sind auch entstanden durch eine gute und gezielte Förderpolitik unseres Landes.
Insgesamt gibt es in unserem Land 64 Kur- und RehaEinrichtungen mit rund 11.000 Betten. Damit sind wir deutschlandweit führend. Auch mit den 14 Freizeit- und Erlebnisbädern bieten wir ideale Voraussetzungen zur sportlichen Betätigung der Touristen. Aber unser Land bietet auch natürliche Bedingungen wie zum Beispiel zum Wandern, zum Wasser-, Rad-, Reit- oder auch zum Golfsport. All das kann man also in unserem Land tun. Eine ganz besondere Rolle spielen dabei die 54 ausgewiesenen Heil-, See- und Seeheilbäder und natürlich auch die Luftkur- und Erholungsorte in unserem Land. In ihnen erwartet den Touristen häufig eine natürliche örtliche Heilmethode wie zum Beispiel Rügener Heilkreide, Algen- oder Jodsohle, oder aber eine Vielzahl von Projekten im Gesundheits- und Wellnessbereich. Aber auch die Kooperation mit Kliniken vor Ort hat sich bereits bewährt.
Insofern glaube auch ich – das hat auch der Minister schon angesprochen –, dass sich der Slogan „MV tut gut.“ bei den hier in unserem Land anwesenden Touristen durchaus schon einer gewissen Beliebtheit erfreut und sich durchgesetzt hat. Darum heißt es, wir müssen dranbleiben, wir müssen die Chancen nutzen, um auch in der Gesundheitswirtschaft vielleicht eine bundesweite Alleinstellung als Gesundheitsland M-V zu erreichen. Und das wäre natürlich für uns als Touristiker und für die Tourismusbranche eine ganz tolle Gelegenheit. Darum heißt es aber auch, bei der Qualität nicht nachzulassen, die Preise moderat zu gestalten, für jeden Geldbeutel Angebote zu stricken. Dabei könnte, so glaube ich, eine Qualitätskampagne in allen Bereichen, in der Hotellerie, in der Gastronomie, in den Krankenhäusern und in den touristischen Angeboten, sehr hilfreich sein.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich bin davon überzeugt, dass der Gesundheitstourismus sich in unserem Land weiter etabliert und dazu beitragen wird, dass die Erfolgsgeschichte des Tourismus in unserem Land weiter fortgeschrieben wird. Ziel muss es dabei sein, die Tourismussaison – auch darauf haben meine Vorredner schon hingewiesen – weiter zu verlängern und Gäste zu allen Jahreszeiten zu uns ins Land zu holen. Schlussfolgernd daraus – da bin ich mir ziemlich sicher – werden neue Arbeitsplätze entstehen, die wir für unser Land dringend brauchen. – Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe Kollegen! Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern ist, denke ich, ein Thema, das wichtig ist, das aber eigentlich einer Aktuellen Stunde nicht angemessen ist, meine Damen und Herren,
denn es sind Probleme, wie der Minister Ebnet richtig beschrieben hat, zu lösen im Jahre 2010, 2020. Dafür kann man auch, denke ich, keine Arbeit leisten in den Ministerien, und da nicht nur im Wirtschaftsministerium, sondern über alle Parteien, über alle Ministerien, denn fast alle sind betroffen, Kultusministerium genauso wie Sozialministerium. Also, viele Dinge in diesem Land müssen betrachtet werden.
Und deswegen meine ich schon, dass das eigentlich heute hier nicht hergehört hätte. Andere Themen stehen auf der Tagesordnung.
(Unruhe bei Abgeordneten der PDS – Reinhard Dankert, SPD: Haben wir doch auf der Tagesordnung! – Dr. Gerhard Bartels, PDS: Sie sollten die Geschäftsordnung kennen!)
Aber eine, meine Damen und Herren, der wichtigsten Botschaften ist, dass wir uns endlich darum befleißigen, die wegfallenden Arbeitsplätze im Land MecklenburgVorpommern –
das sind jedes Jahr minus 20.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse – zu beklagen. Das muss ein Ende haben.
Deswegen bin ich andererseits auch dankbar für diese Debatte hier. Nur wir müssen endlich gucken, dass wir auf die Kernbereiche kommen. Und da hat ja mein Kollege schon das Zielmodell gezeigt. Da stehen Tourismus und Wohnen, Sport und Ernährung sozusagen an der äußeren Flanke der Geschichte.
Im Zentrum steht die Frage der stationären und ambulanten Versorgung. Damit steht auch die Frage der Zukunft der Universitäten zum Beispiel. Wir haben einige Dinge in Ihrer 47-Punkte-Liste drin, zum Beispiel Lebertransplantationszentrum ausbauen und bekannter machen, Herzzentrum ausbauen, also spezielle medizinische Angebote, die hoch spezialisiert sind, sind die entscheidenden Dinge, die man auch bundesweit und europaweit vermarkten kann. Da gebe ich Ihnen Recht. Andererseits müssen wir uns aber auch auf die Gesundheitsreform, Frau Ministerin, endlich einstellen,
denn das, was dort in Bälde passieren wird, ist Folgendes, und das will ich Ihnen hier ganz kurz, Herr Koplin, vortragen. Ich weiß nicht, ob Sie das alles schon mitbekommen haben. Es geht darum: Fallpauschalen, DRGs, und am Ende Benchmarking. Das ist die Zauberformel. Was heißt denn das am Ende? Wir haben jetzt Fallzahlen, die an der Universität einen Erlös von etwa 3.100 bis 3.400 Euro pro Fall bringen für eine qualitativ gute Versor
gung der Bürgerinnen und Bürger, die medizinische Hilfe brauchen. Am Ende, 2006, steht die Öffnung des Marktes, das heißt freie Konkurrenz, Fallzahlabsenkung. Gleichzeitig wird auch der Erlös für die qualitativ hochwertigen Angebote fallen, und zwar auf einen Durchschnittswert von 2.500 Euro pro Fall, Frau Ministerin. Das sind die Aufgaben, die vor uns stehen. Das heißt, im Durchschnitt werden, ich sage mal, 40.000 Fälle an einer Universität im Jahr versorgt. Wenn ich dort ein minus pro Fall von 900 Euro oder nur 600 Euro unterstelle, komme ich letzten Endes auf ein Einnahmeproblem, das zu einem Beschäftigungsproblem werden kann.
Und diesen Aufgaben, meine Damen und Herren, müssen wir uns stellen. Ich hätte erwartet, dass die Regierung zu diesem Thema etwas sagt. Aber nun muss es die Opposition wieder tun, Herr Koplin.
Also ich sage Ihnen nur, wir haben in diesem Jahr schon dreimal dieses Thema Gesundheit, Auswirkungen der Gesundheitsreform
Aber auch die Frage der Pflege müssen wir betrachten und dort haben wir die Altenpflege. Frau Ministerin, neues Thema: Die Ausgestaltung der Altenpflegehilfe im Land durch Gesetze, durch Rahmen, durch Verordnungen, das fehlt bis heute. Also auch in dieser Frage müssen wir nacharbeiten,
denn wir wollen eigentlich in der Frage Bildung und Qualität, Pflege gut, sogar deutschlandweit die Besten sein.