Protocol of the Session on May 29, 2002

Meine Damen und Herren, ich möchte noch kommen

(Unruhe bei einzelnen Abgeordneten der SPD und PDS – Glocke der Vizepräsidentin)

auf die Forderung des freiwilligen Werbeverbotes.

(Heiterkeit bei Beate Mahr, SPD: Was muss ich auf meine alten Tage noch hören?! – Zuruf von Volker Schlotmann, SPD)

Ein freiwilliges Werbeverbot in Schulen für die Handybenutzung, meine Damen und Herren, …

Meine Damen und Herren Abgeordneten, ich bitte doch jetzt hier im Ruhe.

(Beifall Andreas Bluhm, PDS – Unruhe bei einzelnen Abgeordneten der SPD und PDS – Annegrit Koburger, PDS: Das ist sehr schwierig bei diesem Beitrag.)

Ja, es ist wahr.

(Dr. Arnold Schoenenburg, PDS: Dann möge der Redner schweigen.)

Nein, also wir haben es ja schon fast 19.00 Uhr. Ich staune, Ihre Geduld ist ja doch wirklich sehr ausgeprägt

(Volker Schlotmann, SPD: Das kann man wohl sagen bei Ihrem Gesülze. – Zuruf von Annegrit Koburger, PDS)

und offensichtlich haben Sie wirklich noch Energie,

(Unruhe bei einzelnen Abgeordneten der SPD und PDS – Barbara Borchardt, PDS: Das unterscheidet uns von Ihnen.)

hier diese Ausführungen auch durch Ihre Zwischenrufe noch zu verlängern.

(Unruhe bei einzelnen Abgeordneten der SPD und PDS)

Meine Damen und Herren, ich würde gern noch einige Punkte dann ansprechen,

(Dr. Margret Seemann, SPD: Ich kenn das aus dem Sozialausschuss schon.)

wenn Sie bitte so freundlich wären und mich zu Wort kommen lassen.

(Zuruf von Sylvia Bretschneider, SPD – Glocke der Vizepräsidentin)

Ich möchte noch einmal eingehen auf das freiwillige Werbeverbot in den Schulen.

(Zuruf von Heinz Müller, SPD)

Feiwillig, ja, Sie kennen Ihren Antrag nicht. Freiwilliges Werbeverbot heißt nichts anderes, als dass das völlig ins Leere läuft. Das widerspricht zum einen dem Anspruch einer modernen Gesellschaft. Es widerspricht auch, dass Kinder und Eltern

(Heiterkeit bei Dr. Margret Seemann, SPD: Freiwilligkeit widerspricht den Anforderungen einer modernen Gesellschaft? Herr Albrecht!)

hier mündige Bürger sind und selbst entscheiden können, wie sie den Umgang mit modernen Medien gestalten.

(Andreas Bluhm, PDS: Aber das hat sich nach Erfurt ganz anders angehört.)

Sie wollen den Eltern und Kindern absprechen, dass sie hier allein entscheiden können.

(Annegrit Koburger, PDS: Sie haben ja Ahnung von Kindern.)

Und ich finde das sehr, sehr angemessen angesichts dessen,

(Annegrit Koburger, PDS: Sie haben ja Kinder. – Zuruf von Andreas Bluhm, PDS)

dass Sie den Anspruch erheben, auch eine moderne Gesellschaft in diesem Land zu entwickeln.

(Heinz Müller, SPD: Was man sich hier anhören muss!)

Ich habe gesagt, was das Verhalten in der Schule und im Unterricht betrifft, da gibt es für mich keine Frage, das gehört eingeschränkt. Aber ich bin auch sehr dafür, und ich komme damit zum Schluss:

(Beifall Detlef Müller, SPD, und Dr. Margret Seemann, SPD – Annegrit Koburger, PDS: Fein.)

Aufklärung tut Not. Aufklärung tut Not und das werden wir unterstützen. Aber einen Antrag, der solche Forderungen enthält wie, wie gesagt, das freiwillige Werbeverbot, das können wir natürlich nur als Polemik bezeichnen,

(Dr. Margret Seemann, SPD: Was haben Sie denn gegen Freiwilligkeit in einer toleranten Gesellschaft?)

weil Sie wissen, das sind Regelungen, die auf Bundesebene stattfinden müssen. Das Land hat hier überhaupt nicht die Möglichkeiten, weder die rechtlichen noch die finanziellen, hier wirklich Änderungen herbeizuführen.

(Annegrit Koburger, PDS: Das beinhaltet auch das Wort Freiwilligkeit überhaupt nicht!)

Das begreifen Sie bitte und erkennen damit, dass diesem Antrag nur wirklich die Stimme zu verweigern ist. Rufen Sie in Ihrer Fraktion in Berlin an

(Zuruf von Heike Polzin, SPD)

und geben Sie den Auftrag dort hin! Hier im Landtag hat er nichts zu suchen. – Danke schön.

(Barbara Borchardt, PDS: Was sind denn das hier für Erkenntnisse?! Die haben wohl beim Bundespolitischen nichts zu suchen.)

Danke schön, Herr Albrecht.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Koplin von der Fraktion der PDS. Meine Damen und Herren Abgeordneten, ich bitte doch ein bisschen um Ruhe! Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Koplin.

Danke, Frau Vizepräsidentin.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Seien Sie freundlich!)

Auf dem Herweg bin ich gebeten worden, mich kurz zu fassen. Und das ärgert mich, dass ich mich kurz fassen soll,

(Dr. Ulrich Born, CDU: Warum?)

weil, wenn Herr Albrecht etwas Vernünftiges in seiner Rede gesagt hat, dann ist es sozusagen die Energie von uns Abgeordneten, die hier sind und sich diesem Thema widmen.

(Dr. Arnold Schoenenburg, PDS: Wir sind eben keine Schwachstrommechaniker.)

Dazu zähle ich mich auch und ich möchte natürlich gern dazu reden.

(Heinz Müller, SPD: Das war das einzig Vernünftige, was er gesagt hat.)