Protocol of the Session on February 14, 2018

Dann, meine Damen und Herren, kommen wir zur

Aktuellen Stunde

Dazu sind vier Themen angemeldet worden, und zwar von der SPD-Fraktion

Hamburg setzt wichtige Impulse und würde von Koalitionsvereinbarung im Bund profitieren

von der CDU-Fraktion

Scholz will nicht mehr

die GRÜNE Fraktion hat angemeldet:

Sozialmonitoring 2017: Stabilität in den Stadtteilen durch sozialen Wohnungsbau und gerechte Verteilung von Geflüchteten

und schließlich die Anmeldung der Fraktion DIE LINKE:

Des Königs neue Kleider: Olafs Elbtower steht für veraltete Stadtentwicklungsideen

Ich rufe zunächst das erste Thema auf, weise wie immer darauf hin, dass wir in der ersten Runde fünf Minuten, in allen weiteren Runden drei Minuten Redezeit zur Verfügung haben, und Herr Dr. Dressel bekommt das Wort für die SPD-Fraktion.

Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Deutschland hat die Aussicht, mehr als 140 Tage nach der Wahl endlich eine neue Regierung zu bekommen. Nachdem die FDP im November vor der Verantwortung geflohen ist,

(Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein FDP: Nicht noch mal!)

hat sich die SPD in einer äußerst schweren, auch für uns zerreißenden Situation, entschieden, eben diese Verantwortung zu übernehmen.

(Beifall bei der SPD und bei Dr. Anjes Tjarks GRÜNE)

Ich weiß, dass die FDP das nicht so gern hört, aber man muss es trotzdem immer noch einmal wieder sagen. Wir wollen auch darauf hinweisen, dass viele Zeitungen im Moment sagen, die SPD habe gut verhandelt.

(Dennis Thering CDU: Die SPD liegt in Trümmern!)

Man muss nicht so weit gehen wie die "Bild"-Zeitung, die sagt, man habe der SPD die Regierung geschenkt. Nein. Wir können aber erkennen: Dieser Koalitionsvertrag hat eine klare sozialdemokratische Handschrift, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

Und er hat auch eine starke Hamburger Handschrift. Ich will das an dieser Stelle noch einmal sagen: Olaf Scholz, Melanie Leonhard, Ties Rabe, Cornelia Prüfer-Storcks, Dorothee Stapelfeldt, Carsten Brosda, Rolf Bösinger und Andreas Rieckhof, ganze acht Mitglieder aus dem Senatskollegium, sie alle haben für die SPD, für die Menschen in Deutschland verhandelt, aber sie haben auch für Hamburg gut verhandelt; großer Dank an sie alle dafür.

(Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

Wir haben viele sehr wichtige Impulse setzen können; dazu werden wir in der Debatte gleich kommen. Ganz wichtig zum Beispiel: Kinderrechte kommen ins Grundgesetz. Wie häufig haben wir das hier in diesem Hause besprochen und beschlossen? Jetzt kann es Wirklichkeit werden. Allein das ist schon ein ganz, ganz großer Erfolg.

(Beifall bei der SPD und vereinzelt bei den GRÜNEN – Philipp Heißner CDU: Die CDU war auch dabei!)

Aber es gibt auch Punkte, wo wir wirklich Impulse gesetzt haben, wo man sieht: Da sind wir schon ganz schön vor der Zeit. Ganztagsbetreuung. Wann haben wir sie eingeführt? 2013, 2014. Auf Bundes…

(Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein FDP: Das ist die Neujahrsrede, die kennen wir schon!)

Ja, Sie sollen es ruhig einmal nachvollziehen können, was sich hier bewegt hat, was Sie im Bund nicht hinbekommen haben, liebe FDP.

(Beifall bei der SPD und vereinzelt bei den GRÜNEN)

(Präsidentin Carola Veit)

Und weil mir der Satz bei der Neujahrsrede so gut gefallen hat, sage ich ihn auch gern noch einmal zum Mitschreiben für Sie: Vieles wurde im Hamburger Labor erfolgreicher Großstadtpolitik getestet; jetzt geht es bundesweit in Serie. Das ist ein Erfolg für diese Koalition.

(Beifall bei der SPD und vereinzelt bei den GRÜNEN)

Aber wir profitieren auch in ganz vielen Bereichen, natürlich im Kita-Bereich, Verkehrsinfrastruktur,

(Dennis Thering CDU: Von der sollten Sie besser nicht reden!)

Digitales und, und, und. Und deshalb gibt es trotz schwieriger Abwägungen für die SPD gute Gründe, diesem Vertrag zuzustimmen und mit Ja zu stimmen. Dafür werben wir, darüber diskutieren wir; das macht sich niemand leicht. Und wir haben – und jetzt komme ich zur CDU – miteinander darüber ein Verfahren vereinbart: dass nämlich jede Partei die Zustimmung dazu jeweils selbst organisiert und man danach über die Regierungsbildung spricht. Genau so ist die Reihenfolge.

(Zuruf: Machen wir doch!)

Es wird, glaube ich, auch bei der CDU, wenn ich das richtig sehe, kein Zuckerschlecken beim CDUBundesparteitag,

(Dennis Thering CDU: Da täuschen Sie sich!)

diese Zustimmung zu erreichen. Aber ich empfehle uns gemeinsam, sich an dieses Verfahren zu halten.

(Beifall bei der SPD)

Ich sage es einmal so: Wir verhandeln gemeinsam in Berlin. Wir haben uns gemeinsam auf ein Verfahren verständigt, wie das ablaufen soll, und ich finde, auch die Hamburger CDU – die ist, glaube ich, noch Teil der CDU Deutschlands; ich weiß, dass ihr Einfluss in Berlin nicht ganz so groß ist wie der anderer Bereiche – sollte anerkennen, dass es darum geht, in dieser Reihenfolge vorzugehen und am Schluss über das Personal zu entscheiden. Genau so ist es vereinbart und deshalb lassen Sie die kleine Münze dieser Diskussion sein, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der SPD und bei Dr. Anjes Tjarks GRÜNE)

Und auch das haben wir gesagt: Wenn sich Nachfolgefragen ergeben sollten, dann werden wir darüber beraten und dieser Bürgerschaft einen Vorschlag machen. Ich sage Ihnen aber auch ganz klar: Jeder von der Opposition, der in dieser Bürgerschaft meint, in einer solchen Situation Morgenluft zu wittern, dem sage ich: Das wird ein Pfeifen im Walde bleiben.

(Beifall bei der SPD und vereinzelt bei den GRÜNEN)

Wir haben seit 2011 – und seit 2015 in der Koalition – viel erreicht. Wir haben noch viel vor. Das werden wir gemeinsam im Team in dieser Koalition gestalten. Das ist unser Anspruch. Den lösen wir ein.

Und jetzt wäre der Vorschlag an die CDU, ein bisschen über die Inhalte zu reden. Was ist eigentlich die CDU-Handschrift an dem Koalitionsvertrag?

(Dennis Thering CDU: Keine Bürgerversi- cherung! Das ist schon mal ein großer Er- folg!)

Sie haben gestern beim NDR gesagt, Sie wollten über Inhalte reden. Jetzt ist hier die Chance, über Inhalte zu reden. Herr Trepoll, the stage is yours. Bitte schön.

(Lang anhaltender Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

Das Wort, meine Damen und Herren, bekommt Herr Trepoll für die CDUFraktion.

Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Ja, da war es wieder, das MutKlatschen der SPD, immer wenn es Ihnen besonders schlecht geht.

(Beifall bei der CDU)

Der Koalitionsvertrag ist natürlich ein gründlicher und detaillierter Maßnahmenkatalog für die künftige Entwicklung Deutschlands,