(Heike Sudmann DIE LINKE: Da oben sitzt ein Präsident, der auch mal einen Ord- nungsruf erteilen kann!)
Die evolutionäre sinnvolle Reaktion der überwiegenden Mehrheit auf solche Videos ist: Mit solchen Leuten bloß keinen Streit riskieren.
und nicht zu behaupten, ich rede nicht zum Thema: Die Natur hat uns mit Neigungen ausgestattet, die unserem Überleben dienen.
Herr Flocken, erst einmal möchte ich Sie auffordern, sich ein bisschen mehr um das Thema zu kümmern, das wir hier haben. Und das Zweite: Mäßigen Sie sich im Ton, sonst wird es gleich die zweite Abmahnung geben.
Herr Flocken! Herr Flocken, Sie haben eben selbst gesagt, Sie seien dann beim Thema zurück. Nein, Sie müssen jetzt zum Thema kommen.
Kinder versorgen, Sex zwischen Mann und Frau, um Kinder zu zeugen, ein sicheres Haus bauen für ruhigen Schlaf,
(Dr. Monika Schaal SPD: Was soll denn das? Es ist eine Unverschämtheit, dass man sich das überhaupt anhören muss!)
Familie und Volk wertschätzen, durch Fleiß und Ehrlichkeit sich Respekt verschaffen – Großkapital und Sozialisten arbeiten gemeinsam daran, die Menschen von diesen angeborenen Neigungen wegzubringen.
Dadurch bringen sie Rechte in die Lage, angeborene Neigungen im Monopol zu vertreten; das Geheimnis von Höckes Erfolg. Er sagt: Eure natürlichen Wünsche sind gut, sind in Ordnung. Ich werde am Wohl des deutschen Volkes arbeiten, ich werde seinen Nutzen mehren und Schaden von ihm abwenden.
Nun haben Sie selbst heute bewundern können, wie stark Rechte und ihre Positionen tabuisiert werden. GRÜNINNEN sind aber auch Menschen, haben dieselben angeborenen lebensbejahenden Neigungen, die sie privat auch ausleben, für die es aber in der Politik keinen Raum gibt.
Nun existiert der Mohammedanismus seit fast 1 300 Jahren, was beweist, dass auch er lebensbejahende Motive enthält.
Sonst wäre er untergegangen. Der Mohammedanismus wird so zum Objekt der heimlichen Bewunderung von verklärten Bessermenschen.
Herr Flocken, ich habe eben gerade gesagt, Sie sollen sich zum Thema äußern. Das tun Sie nicht. Wenn Sie jetzt nicht anfangen …
(Dr. Ludwig Flocken fraktionslos: Ich rede zum Mohammedanismus, speziell zum schi- itischen Mohammedanismus!)
Also hören Sie einmal zu, ich rede jetzt zu Ihnen. Das Thema ist das Islamische Zentrum Hamburg. Dazu haben Sie hier noch nicht ein Wort verloren. Wenn Sie jetzt nicht umgehend zu diesem Thema kommen, werde ich Ihnen das Wort entziehen.
Also, trauen Sie sich, sich zu unseren Traditionen zu bekennen, und werden Sie, wie ich Sie angeredet habe, m/w/d: mutig, weiß, deutsch.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Eigentlich habe ich gedacht, jetzt sage ich heute einmal gar nichts, denn ich bin sehr dankbar, dass meine Vorrednerinnen und Vorredner alles, was man zu diesem Antrag hat sagen können, gesagt haben. Dem kann ich mich nur anschließen. Der Antrag ist einfach abzulehnen. Aber ich muss doch wirklich sagen …
Ich meine, wir wollen uns nicht von Ihnen provozieren lassen, Herr Flocken. Aber wie krank muss man sein, wie verwirrt muss man sein,
Frau Güçlü! Auch wenn es einige gut finden, wenn ein Abgeordneter dieses Hauses als krank bezeichnet wird, ich kann das nicht akzeptieren. Ich möchte Sie bitten, trotz der Aufgeregtheit, die ich
nachvollziehen kann, tief Luft zu holen und das zu sagen, was Sie möchten, ohne beleidigend zu werden.
Herr Präsident, ich bin nicht aufgeregt, sondern ich bin entsetzt, dass manche Menschen überhaupt nichts dazulernen, nicht nur in ihrer Terminologie – was Sie hier ignorieren. Es gibt wirklich Menschen, die eine massive Wahrnehmungsstörung haben, und das ist sehr schade, denn es sind wichtige Debatten, die wir hier im Haus führen, und solche Leute stören sie immer wieder.
Wenn ich schon einmal hier bin – Sie können sich ja melden, Herr Flocken; nein, lieber nicht –, möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich von Ihnen allen zu verabschieden. Es war ein etwas schwieriger Anfang für mich, muss ich ganz ehrlich sagen. Es ist schon ein anderes Gefühl, wenn man als Fraktionslose allein sitzt und sich zurechtfinden muss. Aber viele von Ihnen haben mir den Einstieg wirklich erleichtert, und damit meine ich nicht nur andere, sondern durchaus auch grüne Kolleginnen und Kollegen. So sind fünf Jahre vergangen. Ich habe mich im Rahmen meiner Möglichkeiten und in meinen Themenfeldern darum bemüht, mich einzubringen, was nicht heißt, dass ich zu jedem Thema meinen Senf dazugegeben habe, sondern ich habe zu dem etwas gesagt, wo ich tatsächlich dachte, es ist noch nicht gesagt.
Ich habe insgesamt elf Jahre diesem Haus angehört. Für mich war es eine große Ehre, für diese Stadt und alle Menschen in dieser Stadt etwas machen zu können, mich einbringen zu können und mich zu engagieren. Ich bin ein politischer Mensch, ich werde das auch zivilgesellschaftlich weiterhin bleiben. Und trotzdem möchte ich mich bei allen – bei Ihnen, bei dem Senat und bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bürgerschaftskanzlei und den Rathausdienerinnen und -dienern – bedanken. – Vielen Dank.