Protocol of the Session on May 23, 2012

Die Kinder müssen in die Lage versetzt werden, am Beginn ihrer Schullaufbahn ihre Talente und Begabungen auch ausüben zu können. Sie dürfen nicht aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse frühzeitig scheitern. Es kann nicht sein, dass Kinder, die in Hamburg geboren und aufgewachsen sind, noch in der Sekundarstufe I oder II auf den weiterführenden Schulen Sprachförderunterricht erhalten. Das bedeutet nämlich, dass sie dem Unterrichtsgeschehen bereits viele Jahre nicht folgen konnten, und damit ist das Bildungsversagen auch vorprogrammiert.

(Beifall bei der CDU und bei Christiane Blö- meke GAL)

Für uns Christdemokraten ist das Ziel dieses Antrags, bestehende Sprachdefizite möglichst bis zur Einschulung weitgehend zu beheben. Und wo stehen wir in Hamburg? Wir fangen nicht bei null an.

(Beifall bei Finn-Ole Ritter FDP)

Wir haben im Schuljahr 2003/2004 – Herr Ritter, gemeinsam mit der FDP, wenn es Sie glücklich macht – die Sprachstandserhebung bei den Viereinhalbjährigen eingeführt. Diesen Sprachstandserhebungen schließt sich dann bekanntlich die Sprachförderung an, in der Regel mit fünf Jahren, das heißt im letzten Jahr vor der Einschulung; das Ganze wird in der Vorschule gemacht. Im letzten Jahr ist die Situation so gewesen, dass bei einem Viertel aller Kinder in Hamburg Sprachförderbedarf festgestellt wurde, und zwar bei rund 16 Prozent ein einfacher Sprachförderbedarf und bei knapp 10 Prozent ein ausgeprägter Sprachförderbedarf. Das sind die Kinder, die dann bislang die additive Sprachförderung erhalten haben.

Wenn wir einmal den Blick auf Deutschland werfen, dann gibt es regionale Unterschiede. In Köln wurde 2009 bei rund 30 Prozent Sprachförderbedarf festgestellt. In München waren die Sprachkenntnisse eineinhalb Jahre vor der Einschulung im letzten Jahr bei 46 Prozent der Kinder mit nicht

(Vizepräsidentin Dr. Eva Gümbel)

deutscher Familiensprache unzureichend, das ist schon fast jedes zweite Kind. Man sieht also, dass es regionale Unterschiede gibt, aber es ist ein Thema und eine Entwicklung, das alle großstädtischen Gesellschaften berührt.

Was sagt die Wissenschaft dazu? Sie ist in ihren Erkenntnissen sehr eindeutig: In keiner anderen Phase des Lebens lernt der Mensch so begierig und schnell wie in den ersten Lebensjahren. Darüber, dass wir mit dem Sprachelernen früher ansetzen müssen, sind sich alle Experten mittlerweile einig, denn mit fünf Jahren ist die Sprachentwicklung eines Kindes in ihren Grundzügen bereits weitgehend abgeschlossen. Was bedeutet das? Das bedeutet, dass wir das Zeitfenster spätestens ab vier Jahren nutzen müssen, um den Kindern in Hamburg die deutsche Sprache bestmöglich zu vermitteln.

(Beifall bei der CDU)

Wir sind damit auch nicht die ersten. In BadenWürttemberg werden bereits Dreijährige getestet, in Bayern und Schleswig-Holstein werden die Tests, dort aber nur für Migrantenkinder, mit dreieinhalb Jahren durchgeführt. Das ist auch das, was wir für Hamburg fordern.

Wir haben vor einigen Monaten – dem Antrag ist ein großer Vorlauf vorangegangen – eine Veranstaltung im Hamburger Rathaus gemacht mit vielen Experten aus Wissenschaft und Praxis, das heißt, mit Sprachwissenschaftlern, Erziehern, Logopäden und anderen. Dort war man sich eigentlich sehr einig darin, was die wesentlichen Punkte sind, die bei einer Umsteuerung der Sprachförderung notwendig sind. Das ist neben dem Vorziehen der Sprachförderung vor allen Dingen eine durchgängige Sprachförderung. Wir brauchen eine abgestimmte Sprachförderung zwischen Kita und Schule. Und wir brauchen die frühe Förderung nicht nur, weil die wissenschaftlichen Erkenntnisse so sind, sondern weil der Spracherwerb der Kinder Zeit kostet. Er kostet mehr Zeit als ein Jahr vor der Einschulung, wir müssen die Zeit davor auch ausgiebiger nutzen.

Dann ging es um die Frage, wie wir die Sprachförderung umsetzen. Einig sind sich die Experten darüber, dass es wichtig ist, Sprachförderung altersintegriert zu betreiben, das heißt, die Kinder in alltäglichen Situationen spielerisch zum Reden zu bringen und ihnen dabei Wortschatz und Satzkonstruktion zu vermitteln. Die Situationen gibt es im Kita-Alltag jeden Tag dutzendweise, wenn die Kinder morgens gebracht werden, wenn sie gewickelt werden, wenn man gemeinsam das Mittagessen einnimmt oder bastelt oder musiziert. Wir brauchen ein Verständnis dafür, Sprache den ganzen Tag über in den Situationen beizubringen, die die Kinder kennen, sodass es auch nicht in einer künstlichen Atmosphäre stattfindet, wie es bei additiver Sprachförderung bislang überwiegend der Fall ist,

wo die Kinder Deutsch lernen wie vielleicht Schüler eine Fremdsprache an den weiterführenden Schulen. Wichtig ist, dass dies im gewohnten Umfeld stattfindet mit den Erzieherinnen, die neben den Eltern vielfach die engsten Bezugspersonen sind, weil die Kinder viel Zeit mit ihnen verbringen.

(Beifall bei der CDU)

Wichtig ist auch, dass die Eltern der Kinder von Anfang an in die Sprachförderung einbezogen werden, denn sie haben ohne Zweifel großen Einfluss auf den Spracherwerb ihres Kindes. Ich habe die nette Formulierung einer Erzieherin gelesen, die aus der Praxis in Allermöhe berichtet hat. Sie sagte: Kinder benötigen ein deutsches Sprachbad. Vor diesem Hintergrund schlagen wir auch vor, die Eltern stärker zu beteiligen, damit Sprachförderung nicht nur in der Kita stattfindet, sondern auch zu Hause. Die Eltern müssen auch in die Lage versetzt werden, den Spracherwerb zu unterstützen. Deswegen ist es unser Wunsch, dass es in Zukunft kostenlose Sprachkurse für die Eltern dieser Kinder gibt, die auf ihre speziellen Bedarfe abgestimmt sind.

(Beifall bei der CDU)

Wenn so eine Umsteuerung erfolgreich sein soll, bedeutet das aber auch erhebliche Veränderungen für die Erzieherinnen und Erzieher. Sie müssen qualifiziert werden. Sie brauchen als Handwerkszeug ein spezifisches Wissen über Sprache, Sprachentwicklung und Sprachförderung. Die Erzieherinnen müssen überhaupt erst einmal ein Sprachbewusstsein entwickeln, das durch Ausund Weiterbildung kontinuierlich geschärft wird.

Bisher – und das ist der letzte Punkt, zu dem ich kommen möchte – haben wir die Sprachstandserhebungen immer in den Schulen gemacht mit Pädagogen, also Personen, die den Kindern fremd sind. Es ist sowieso schon schwierig, Kinder in dem Alter standardisiert zu testen. Bei Vorverlegung des Alters auf dreieinhalb Jahre wäre ein objektiver Sprachstand wahrscheinlich nicht zu ermitteln, wenn die Tests dann auch von Pädagogen an einem fremden Ort gemacht würden. Deswegen ist unser Vorschlag, dass die Sprachstandserhebung künftig natürlich weiterhin durch die Pädagogen erfolgen soll, aber eben im gewohnten Umfeld der Kinder, das heißt, dass die Pädagogen dann in die Kitas kommen würden.

Damit komme ich zum Schluss. Wenn wir uns diesem Thema stellen und hier mehr Chancengerechtigkeit erreichen, dann könnte es einen angenehmen Begleiteffekt geben. Wir könnten uns dann nämlich viele Angebote zur Sprachförderung in der weiteren Schullaufbahn sparen, weil wir Defizite frühzeitig beheben. Solche Angebote werden auch für Kinder gebraucht, die später nach Deutschland kommen oder die aus anderen Gründen im Laufe ihrer weiteren Schullaufbahn Defizite haben. Aber

ich glaube, man könnte vieles abschaffen, wenn man die Sprachförderung vor die Einschulung und an den Beginn der Schullaufbahn vorzieht.

Die Tatsache, dass es heute keinen Zusatzantrag gibt, und das Angebot, den Antrag an den Ausschuss zu überweisen, verstehen wir als ein sehr positives Signal, dass es durchaus Sympathien für diese Initiative gibt. Und ich hoffe, dass diese Sympathien auch bis zum Ende der Beratungen im Ausschuss anhalten. – Vielen Dank.

(Beifall bei der CDU)

Herr Czech, Sie haben das Wort.

Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Wir sind uns einig, frühkindliche Erziehung und Bildung hat einen wesentlichen Einfluss auf den Lebensweg der Kinder. Gerade dazu haben wir wichtige Entscheidungen getroffen, auch in dieser Legislaturperiode. Ab 2014 gibt es einen Rechtsanspruch auf den Besuch einer Kita ab dem zweiten Lebensjahr für fünf Stunden. Es geht uns darum, bessere Bildungschancen für alle Kinder zu schaffen, egal, woher sie kommen. Wir setzen durch diese Erweiterung des Rechtsanspruchs auf mehr Integration und die sprachliche Entwicklung aller Kinder. Dazu werden wir die Kitas in den KESS-1- und KESS-2-Gebieten personell verstärken, damit wird auch die Sprachförderung unterstützt. Das sind sicherlich mehr Maßnahmen zur Chancengerechtigkeit im frühkindlichen vorschulischen Bereich als das, was wir in den letzten Jahren erlebt haben.

(Beifall bei der SPD)

Nun zu Ihrem Antrag im Einzelnen: Wir können uns zunächst einmal anschauen, wie es jetzt gemacht wird. Das haben Sie eben kurz erläutert, ich möchte es ergänzen. Schon jetzt erproben Kitas und Schulen gemeinsame Bögen, die in Absprache mit den Eltern auch weitergegeben werden. In den Schulen findet dann das Entwicklungsgespräch statt und es wird ein Sprachförderbedarf festgestellt. Bei einem besonderen Förderbedarf ist der Besuch der Vorschule oder einer additiven Maßnahme verpflichtend vorgesehen und hier haben wir – das haben Sie richtig dargestellt – besondere Probleme dann, wenn Kinder noch nicht in irgendwelche Angebote eingebunden sind.

Sie stellen jetzt interessante Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der frühkindlichen Sprachförderung vor, und zwar zum einen, indem wir den Sprachstand im dritten Lebensjahr testen. Dazu stellen sich mir einige Fragen, die zum einen technischer, aber auch inhaltlicher Natur sind. Wie können wir diese Sprachförderung organisieren? Dürfen denn die privaten Träger Zugriff auf die Daten des Einwohnermeldeamts haben? Wollen wir das

Schülerregister den privaten Trägern öffnen? Was machen wir eigentlich in den Fällen, in denen die Kinder nicht erscheinen? Zurzeit ist dafür die Schule zuständig, macht das dann der private Träger? Wer macht die Hausbesuche? Ein großes Problem stellt sich besonders an einer Stelle: Was machen wir mit den Kindern, die noch in keiner Einrichtung sind? Übernehmen dann die großen Kitas die Überprüfung? Was ist mit Kindern, die von Tagesmüttern betreut werden? Welche Rolle kann die Eltern-Kind-Zeit dann spielen? Was können wir mit den Förderzentren in den Bezirken anstellen?

(Dr. Andreas Dressel SPD: Fragen über Fra- gen! – Roland Heintze CDU: Welche Farbe bekommen die Zimmer?)

Nein, es geht darum, dass das klappt. Ich habe es mir durchgelesen und sorgfältig überlegt, was passieren könnte.

Eine ganz wichtige Frage ist, was in diesem Zusammenhang in den Vorschulen passiert. Im Moment kann ich noch nicht erkennen, wie wir es vermeiden können, zwei Systeme gegeneinander auszuspielen. Das wollen wir nicht, wir wollen den Eltern die Wahlfreiheit lassen.

Sie haben inhaltlich etwas zur additiven und zur integrierten Sprachförderung gesagt und erwähnt, wie weit die Wissenschaft da schon ist. Tatsächlich sind die Wissenschaftler sich nicht in allen Bereichen vollständig einig. Auf jeden Fall müssen wir – egal, wie wir das organisieren – sehen, dass bei der Qualitätsüberprüfung der Kitas in der jeweiligen Einrichtung vor allem die Sprachförderung interessant ist.

Das war eben sehr versöhnlich, aber eine Sache wundert mich tatsächlich. Auf der einen Seite sagen Sie im Bund, wir belohnen die Eltern, die ihre Kinder zu Hause lassen. Auf der anderen Seite stellen Sie hier dar, wie wichtig es ist, die Kinder in Institutionen zu schicken. Irgendwie passt das nicht zusammen, Herr de Vries.

(Beifall bei der SPD)

Um es zusammenzufassen: Inhaltlich sehe ich das als eine interessante Idee. Ich habe eine Menge Fragen dazu, wie wir das weiterentwickeln können. Ich überweise das gerne an den Ausschuss und dann machen wir weiter. – Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD)

Frau Blömeke, Sie haben das Wort.

Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Herr Czech, das war irgendwie interessant, was Sie so gesagt haben.

(Beifall bei Antje Möller GAL)

(Christoph de Vries)

Aber es war inhaltlich nicht sehr ergiebig. Wir erfuhren nur das, was wir schon wissen, nämlich dass Sie den Rechtsanspruch heruntersetzen. Das finde ich auch alles gut. Ob es wirklich mehr Personal in den KESS-Gebieten geben wird, werden wir dann sehen; das ist noch nicht umgesetzt. Was das Betreuungsgeld angeht, da haben Sie uns an Ihrer Seite, das ist richtig. Aber zum Thema Sprachförderung und -entwicklung haben Sie ansonsten relativ wenig gesagt und nur Fragen gestellt.

(Frank Schmitt SPD: Da finden wir aber noch eine passende Antwort! – Ksenija Be- keris SPD: Wir haben es nicht angemeldet!)

Ich glaube auch ganz ehrlich, Herr de Vries, wir wären vielleicht doch besser dran gewesen, wenn wir den – nicht so ganz feinen – Vorschlag umgesetzt hätten, dann abzustimmen, wenn die SPD gerade draußen ist und wir die Mehrheit haben. Ehrlich gesagt hätten wir damit wahrscheinlich mehr erreicht als mit dieser Debatte. Denn das Problem an der Debatte ist, dass wir uns in diesem Haus alle einig sind. Wir könnten stundenlang darüber reden, Sie würden niemanden finden, der für eine möglichst späte Sprachförderung plädiert. Im Gegenteil, alle wissen, je eher man die Sprachförderung ansetzt, desto erfolgreicher ist sie und desto größer sind die Chancen der Kinder in der Schule.

Es geht nur nicht richtig voran und das ist das Problem. Das haben wir eben auch aus dem Beitrag von Herrn Czech herausgehört, denn es passiert auch unter diesem SPD-Senat wenig. Wenn man sich die Situation der Sprachförderung in Hamburg ansieht, dann haben wir eine Vielfalt von Maßnahmen, die alle parallel laufen; das haben wir schon gehört. Wir wissen gar nicht genau, welche Maßnahme den größten Erfolg bringt, und sind uns nur darin einig, dass wir früh anfangen müssen. Aber das schlägt sich noch nicht in der Haushaltsplanung nieder, denn der Großteil der Finanzmittel fließt immer noch in den vorschulischen und schulischen Bereich. Und das ist das Verrückte daran: Alle sind sich einig, dass Sprachförderung möglichst früh anfangen muss, aber der Großteil des Geldes zur Sprachförderung geht in die Schule und eben nicht in die Kita. Und eine Aussage dazu, dass hier Mittel umgeschichtet werden müssen, habe ich auch in dem Antrag der CDU vermisst.

Aber wir unterstützen diesen Antrag der CDUFraktion. Er wird überwiesen und das ist gut. Es ist richtig, schon bei Dreieinhalbjährigen mit geeigneten Fördermaßnahmen zu beginnen. Und, Herr Czech, ich bin davon überzeugt, dass die Fachexperten Lösungen dafür haben, wie der Stand ihrer Sprachentwicklung geprüft werden kann.

Ich bin auch froh, dass bei der CDU ein Umdenken eingesetzt hat.

(Dr. Andreas Dressel SPD: Ah, das ist gut!)

Das war für uns jetzt auch interessant. Wer diesem Haus schon länger angehört, der weiß, dass die CDU-Fraktion in der Zeit ihrer Alleinregierung die additive Sprachförderung eingeführt hat. Für die CDU war es damals sehr wichtig, die Kinder aus den Kitagruppen herauszuholen – ich kann mich noch an lebendige Diskussionen dazu erinnern – und sozusagen in isolierten Gruppen, wie Herr de Vries eben richtig gesagt hat, nämlich in einer künstlichen Atmosphäre Sprachförderung zu betreiben. Wir haben immer gesagt, das ist defizitär und hat überhaupt nichts mit integrierter Sprachentwicklung zu tun. Nun freue ich mich, dass mit dem Wechsel und mit Herrn de Vries, der sich dazu geäußert hat, eine andere Meinung zur Geltung kommt. Das heißt aber – das will ich noch einmal betonen –, dass ein Teil der finanziellen Mittel, die jetzt noch an die spätere Förderung in der Schule gebunden sind, in die Sprachförderung in der Kita fließen müssen, und dazu sagt Ihr Antrag nichts aus.

Auch wenn ich es gut finde, dass wir darüber im Ausschuss noch einmal reden – neu ist das, was die CDU hier fordert, überhaupt nicht. Meine Fraktion hat schon in den letzten Haushaltsberatungen, das ist noch nicht so lange her, und auch in der letzten Legislaturperiode eine Qualitätsoffensive in der Sprachförderung vorgeschlagen. Dabei ging es auch um einige Punkte, die die CDU jetzt wieder aufgegriffen hat, nämlich um eine verbindliche Qualifizierung von Sprachförderkräften, um eine regelmäßige Evaluation der Wirksamkeit – das ist ganz wichtig, damit wir nicht immer nur investieren und gar nicht wissen, was am Ende dabei herauskommt – und vor allen Dingen um eine verbesserte Einbeziehung der Eltern in die Sprachbildung ihrer Kinder und auch um einheitliche Standards und Methoden. Wenn wir das jetzt in dem CDU-Antrag wiederfinden, ist es kein Wunder, dass wir dem auch zustimmen können, denn es handelt sich um Punkte aus unserem Antrag.

Meine Hoffnung ist eigentlich nur, dass die SPDFraktion – vielleicht durch die stete Wiederholung – langsam verinnerlicht, dass noch mehr nötig ist, als nur den Rechtsanspruch herabzusetzen und möglicherweise in den KESS-Gebieten das Personal aufzustocken. Die Sprachentwicklung hinkt nämlich nicht nur in KESS-Gebieten hinterher, sondern auch in Gebieten, in denen Mittelstandsfamilien leben und wo man eigentlich ein gutes Bildungsniveau erwartet; auch dort gibt es viele Kinder mit Sprachdefiziten. Insofern ist das Problem bei Weitem nicht auf die KESS-Gebiete begrenzt.