Protocol of the Session on January 31, 2013

Z Rhein: Auch das sind wieder so fantastische Worte: geleitet.

(Heiterkeit des Abg. Norbert Schmitt (SPD))

Ja, ich gebe ja eine klare Antwort. – Ich will Ihnen meine Rolle in diesem Verfahren darstellen. …

Bla, bla, bla, immer weiter, immer weiter, nichts dazu gesagt.

(Präsident Norbert Kartmann übernimmt den Vor- sitz.)

Dann frage ich noch einmal nach:

Abg. Nancy Faeser: Herr Staatssekretär, Sie sagen ja, dass es ein internes Auswahlverfahren gab. So bezeichnen Sie das ja immer. Ich übernehme jetzt einmal Ihre Formulierung. Wer hat das denn geleitet? …

Die zwei Minuten sind vorbei, Frau Kollegin.

(Nancy Faeser (SPD): Herr Präsident, ich darf noch zu Ende zitieren?)

Ja, zu Ende.

… Aber geleitet haben Sie es nicht.

Z Rhein: Das ist eine Interpretation dessen, was ich gesagt habe. Bei dem, was ich getan habe, war selbstverständlich ein Leitungsanteil vorhanden.

(Heiterkeit des Abg. Timon Gremmels (SPD))

Es ist aber das Wesen eines Ministeriums bzw. eines M-Büros, dass alle Menschen, die dort sind, gewisse Dinge leiten.

Abg. Nancy Faeser: Wer hatte die Federführung für diesen Vorgang?

Z Rhein: Das kann ich Ihnen nicht sagen.

Meine Damen und Herren, das sind die klaren Aussagen in diesem Verfahren gewesen.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Hier ging es um einen Verfassungsbruch des heutigen Ministerpräsidenten.

(Lebhafter Beifall bei der SPD und bei Abgeordne- ten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Hans- Jürgen Irmer (CDU): Unglaublich!)

Zur Erwiderung hat Herr Greilich das Wort.

Meine Damen und Herren, liebe Frau Kollegin Faeser! Ich will das hier nicht unnötig in die Länge ziehen. Das bringt uns nicht weiter. Aber das, was Sie hier geboten haben, war wieder das, was wir drei Jahre lang erlebt haben.

(Zuruf des Abg. Hans-Jürgen Irmer (CDU))

Sie haben bewiesen, dass Sie irgendwann das Anwaltshandwerk gelernt haben. Dazu gehört es, dass man sich Aussagen vornimmt und sie Stück für Stück seziert, dann etwas weglässt, was nicht richtig passt, und sich die Sachen herausnimmt, die ordentlich passen.

(Zuruf der Abg. Nancy Faeser (SPD) – Norbert Schmitt (SPD): Was hat die Kollegin weggelassen?)

Sie hat doch selbst gesagt: Dann bla, bla, bla, dann geht es weiter.

(Lachen bei der SPD – Nancy Faeser (SPD): Ich kann es Ihnen gerne vortragen!)

Lieber Herr Kollege Schmitt, Ihre begnadete Art und Weise, dieses Parlament in eine Situation zu bringen, die der Debatte nicht würdig ist, haben wir gestern ausreichend erfahren.

(Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU – Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD): Rechtsstaatspartei!)

Aber wenn Frau Kollegin Faeser aus seitenlangen Protokollen nur Teile zitiert und das weglässt, was ihr nicht gefällt, dafür aber das zitiert, wovon sie meint, dass sie den Innenminister damit madig machen kann, dann ist das eine Methode, die für sich spricht. Das muss man dann hinnehmen.

Wenn Sie darauf hinweisen, dass sich selbst eine E-Mail in den Akten findet, die dort besser nicht gewesen wäre – da haben Sie völlig recht; besser hätte es eine solche E-Mail nie gegeben –: Aber was zeigt das? Das zeigt, dass diese Regierung und diese Mehrheit Ihnen alles gegeben hat, ob es im einzelnen Fall besonders schön war oder nicht. Sie haben den Gaul drei Jahre lang geritten. Er ist verendet. Lassen Sie ihn in Frieden ruhen.

(Beifall bei der FDP und der CDU – Zuruf des Abg. Jürgen Frömmrich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN))

Meine Damen und Herren, es liegen keine weiteren Wortmeldungen vor.

Damit stelle ich fest, dass der Bericht des Untersuchungsausschusses besprochen worden ist.

Ich rufe dann den Tagesordnungspunkt 9 auf:

a) Zweite Lesung des Gesetzentwurfs der Fraktion der SPD für ein Gesetz über das Verbandsklagerecht und Mitwirkungsrechte für Tierschutzverbände (Tier- schutzVMG Hessen) – Drucks. 18/6729 zu Drucks. 18/4376 –

b) Zweite Lesung des Gesetzentwurfs der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für ein Gesetz über das hessische Tierschutzklagerecht und die Mitwirkungsrechte für anerkannte Tierschutzorganisationen – Drucks. 18/6730 zu Drucks. 18/4511 –

und stelle fest, dass im Konsens aller Fraktionen die beiden zweiten Lesungen im nächsten Plenum vollzogen werden.

Damit kann ich den Tagesordnungspunkt 10 aufrufen:

Zweite Lesung des Gesetzentwurfs der Fraktion der SPD für ein Hessisches Gesetz über das Halten und

Führen von Hunden (Hessisches Hundegesetz) – Drucks. 18/6678 zu Drucks. 18/5107 –

Berichterstatter ist Herr Abg. Franz. Ich erteile ihm das Wort.

Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Beschlussempfehlung und Bericht des Innenausschusses zu dem Gesetzentwurf der Fraktion der SPD für ein Hessisches Gesetz über das Halten und Führen von Hunden (Hessisches Hundegesetz) , Drucks. 18/5107; hierzu: Änderungsantrag der Fraktion der SPD, Drucks. 18/6533.

Beschlussempfehlung: Der Innenausschuss empfiehlt dem Plenum mit den Stimmen von CDU und FDP gegen die Stimmen von SPD und DIE LINKE bei Enthaltung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, den Gesetzentwurf in zweiter Lesung abzulehnen.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Herr Berichterstatter, ich danke Ihnen. – Ich eröffne die Aussprache und erteile Frau Dr. Pauly-Bender das Wort für die SPD-Fraktion.

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Im Dezember 2011 hat die SPD-Fraktion einen gemeinsam mit den hessischen Verbänden erarbeiteten Gesetzentwurf zum Halten und Führen von Hunden eingebracht.

Unbestritten ist dieses Thema von zentraler Bedeutung für die Akzeptanz der Hundehaltung generell, für die Beilegung von Konflikten auf den Freizeitflächen, den Schutz der Hunde sowie die Entlastung des ehrenamtlichen Tierschutzes. Die Forderung nach mehr Halterverantwortung für alle Hundehalter, Halterkunde von Anfang an für Neuhundehalter, Chip- und Registrierpflicht sowie eine allgemeine Hundehalterhaftpflicht tragen die Verbände seit Jahren an die Politik heran.

Die SPD-Fraktion bedankt sich an dieser Stelle für das zivilgesellschaftliche Engagement der Verbändevertreter, die bei der Erarbeitung des Entwurfs mitgewirkt haben, stellvertretend für viele aus den Bereichen: Tierschutz, Hundetraining, Wissenschaft, Ärzteschaft, Tierärzteschaft, Wirtschaft, Versicherungswirtschaft und kommunale Ordnungs- und Veterinärämter – einige unter anderem in namentlicher Nennung aus Zeitgründen als Liste an das Protokoll angehängt. Ich darf Ihnen aber sagen, dass es so viele sind.

(Die Rednerin hält ein Schriftstück hoch. – Siehe Anlage – Beifall bei der SPD)

Nach der Ablehnung des Entwurfs durch CDU und FDP und Enthaltung der GRÜNEN in den Ausschüssen rechnet heute niemand mehr mit der Annahme des Entwurfs, und die Verbände sind sehr enttäuscht.