Protocol of the Session on December 14, 2012

Ich lasse mir doch von Ihnen nicht vorwerfen, ich würde die Eltern beschimpfen. Ich habe aus Zuschriften von Eltern zitiert und kritisch hinterfragt, ob die Vorstellungen, die dort geäußert werden, der Realität entsprechen. Das würde ich auch gern mit den betreffenden Leuten diskutieren. Ich werde sie anschreiben. Da können Sie sicher sein.

Ich muss noch eines sagen. Sie reden dauernd von der Sendung „Schlossplatz 1“ und werfen mir vor, ich hätte dort wolkig ausgeführt. Sie sind in der Sendung etwas zur Situation an den Grundschulen gefragt worden. Darauf haben Sie nicht einmal einen halben Satz geantwortet und dann von G 8 erzählt. Wenn man aber bei den Grundschulen von G 8 redet, dann kann es mit der eigenen Sachkunde nicht weit her sein. Versuchen Sie besser nicht, uns hier etwas vorzuwerfen.

(Heiterkeit und Beifall bei der FDP und bei Abge- ordneten der CDU)

Wir bleiben dabei: Wir geben den Eltern erweiterte Wahlmöglichkeiten, weil wir sie auch den Schulen geben. Denn Schule ist in diesem Land eine Veranstaltung, die aus Lehrern, Schülern und Eltern besteht.

(Zurufe von der SPD)

Ich bin davon überzeugt, das wird erfolgreich sein. Wir machen den Weg frei: CDU und FDP.

(Heiterkeit und Beifall bei der FDP und bei Abge- ordneten der CDU)

Meine Damen und Herren! Es liegen keine Wortmeldungen mehr vor. Wir stimmen jetzt in dritter Lesung über den Gesetzentwurf in namentlicher Abstimmung ab.

(Günter Rudolph (SPD): Nein, nur über den Antrag!)

Danke, das entlastet. – Dann rufe ich jetzt zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 81 auf, dritte Lesung des Gesetzentwurfs der Fraktionen der CDU und der FDP für ein Gesetz zur Änderung des Schulgesetzes.

Wer diesem Gesetzentwurf in dritter Lesung zustimmen kann, den bitte ich um ein Handzeichen. – Wer stimmt nicht zu? – Wer enthält sich der Stimme? – Dann stelle ich fest, dass dieser Gesetzentwurf in dritter Lesung bei Zustimmung von CDU, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ

NEN sowie Ablehnung durch SPD und LINKE angenommen worden und zum Gesetz erhoben ist.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der FDP)

Jetzt lasse ich über die Beschlussempfehlung unter Tagesordnungspunkt 82 abstimmen. Wer der Beschlussempfehlung zustimmen kann, den bitte ich um das Handzeichen. – Wer ist dagegen? – Wer enthält sich der Stimme? – Ich stelle fest: Zugestimmt haben der Beschlussempfehlung CDU, FDP und SPD, abgelehnt haben sie BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE. Damit ist sie angenommen.

Jetzt kommen wir zur namentlichen Abstimmung über den Dringlichen Entschließungsantrag der Fraktion der SPD betreffend Rückkehrrecht zu G 9 mindestens für 5. Klassen, Tagesordnungspunkt 90. Herr Dr. Reuter, ich bitte Sie, mit dem Namensaufruf zu beginnen.

(Namensaufruf – Abstimmungsliste siehe Anlage)

Meine Damen und Herren, ich gebe das Ergebnis der namentlichen Abstimmung bekannt. Demnach haben 108 Mitglieder des Hauses an der Abstimmung teilgenommen. Mit Ja haben 50 gestimmt, mit Nein 58. Damit ist der Antrag abgelehnt worden.

(Beifall bei der CDU)

Wir kommen nun zu Tagesordnungspunkt 88:

Dringlicher Antrag der Fraktion DIE LINKE betreffend Einsetzung eines Untersuchungsausschusses – Drucks. 18/6803 –

in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 89:

Dringlicher Antrag der Fraktionen der SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN betreffend Einsetzung eines Untersuchungsausschusses – Drucks. 18/6813 –

Herr Kollege Bellino hat sich zur Geschäftsordnung gemeldet.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Wir haben mittlerweile zwei Anträge auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses vorliegen. Der letzte Antrag kam während der laufenden Plenarsitzung auf die Tische. Wir wollen uns die Zeit nehmen, uns mit diesen beiden Anträgen noch einmal auseinanderzusetzen, und bitten daher um eine Sitzungsunterbrechung von 30 Minuten.

Ich stelle fest, dass ich die Sitzung unterbrechen muss, und mache das auch. Wir treffen uns um 13:50 Uhr wieder.

(Unterbrechung von 13:20 bis 13:51 Uhr)

Meine Damen und Herren, ich darf Sie bitten, Platz zu nehmen.

Ich rufe jetzt Tagesordnungspunkt 88: Dringlicher Antrag der Fraktion DIE LINKE betreffend Einsetzung eines Untersuchungsausschusses, Drucks. 18/6803, und Tagesordnungspunkt 89 auf: Dringlicher Antrag der Fraktionen der

SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN betreffend Einsetzung eines Untersuchungsausschusses, Drucks. 18/6813.

Vereinbarte Redezeit sind 50 – –

(Zurufe)

Ich meine fünf Minuten. Ich wollte zu Weihnachten etwas Gutes tun, das war wieder nichts.

(Beifall)

Als Erste hat Frau Abg. Wissler für die Fraktion DIE LINKE das Wort.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Meine Fraktion hat die die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses beantragt, um die Vorgänge bei der Förderung der European Business School aufzuklären.

Der Bericht des Rechnungshofs offenbart das ganze Desaster bei der EBS. Es geht um eine private Hochschule, in deren Aufbau bisher 23 Millionen € an Landesmitteln geflossen sind, die es aber vielleicht gar nicht geben wird, weil sie so gut wie pleite ist.

Wir beantragen einen Untersuchungsausschuss, weil wir es leid sind, uns in jeder Sitzung des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst mit den immer gleichen Floskeln, Nullaussagen und Ausflüchten der Ministerin abfertigen zu lassen.

(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Die Ministerin weigert sich, Fragen der Opposition zu beantworten. Sie räumen nur ein, was ohnehin schon über die Presse bekannt ist. Das, meine Damen und Herren, Frau Ministerin, halten wir für eine Missachtung des Parlaments.

(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass ein Untersuchungsausschuss nötig ist, dann war es die gestrige Sonderausschusssitzung. Der Rechnungshof musste Sie mehrfach darauf hinweisen, dass Sie Aussagen seines Berichts falsch darstellen. In der öffentlichen Sitzung sind Sie dem Vizepräsidenten des Rechnungshofs ins Wort gefallen und haben seine Darstellungen als falsch bezeichnet.

(Günter Rudolph (SPD): Peinlich!)

Frau Ministerin, es ist peinlich, was Sie hier abziehen.

(Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN)

Die CDU erklärt nun gegenüber der Presse, ein Untersuchungsausschuss wäre Steuermittelverschwendung, und wirft der Opposition vor, sie würde Geld zum Fenster rauswerfen. – Das ist eine Unverschämtheit angesichts dessen, dass Sie noch immer eine Ministerin stützen, die gerade 23 Millionen € aus dem Fenster geworfen hat, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Peter Seyffardt (CDU): Das ist doch ein lächerlicher Vorwurf!)

Darüber sollten Sie sich empören, nicht aber über eine Opposition, die diese Vorgänge aufklären möchte.

Herr Müller, gerade Sie als Präsident des Landessportbundes: Wie erklären Sie eigentlich Ihren Vereinen, dass die EBS für die Law School mit 550 Studierenden mehr Geld bekommt als die hessischen Sportvereine mit über 2 Millionen Mitgliedern in einem Jahr?

(Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU: Das stimmt doch nicht!)

Wie erklären Sie Ihren Vereinen, dass jeder kleine Verein öffentliche Förderung penibelst abrechnen muss, während die EBS, nachdem dort fast 1 Million € veruntreut wurden, einfach weitergefördert wurde? Wie erklären Sie das einem normalen kleinen Verein, Herr Müller?

(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)