schen nur 15 zu dieser Veranstaltung kommen, dann reden wir hier über das klare erkennbare Problem, dass die Eltern sich offensichtlich nicht mehr um die Belange ihrer Kinder kümmern –
Herr Al-Wazir, nachdem dann zum dritten Mal bei ihnen angerufen worden ist – ich weiß nicht, ob Sie angerufen worden sind –,
sind 57 gekommen.Von denen sind dann tatsächlich auch mehr als die Hälfte in Ausbildungsplätze vermittelt worden. Am Ende haben wir konkrete Ergebnisse, wenn die eine Seite, nämlich in diesem Fall die Arbeitgeberseite oder die Kammern,sich so engagieren,wie es im Jahr 2003 in Hessen flächendeckend passiert ist.
Frau Fuhrmann, deswegen bleibt am Ende die Erkenntnis: Die 15 %, von denen ich gesprochen habe, sind diejenigen, um die wir uns am meisten zu kümmern haben. Herr Al-Wazir, deswegen bleibe ich bei der Aussage: Die zentrale Aufgabe ist, dass wir die Eltern jeden Tag aufs Neue daran erinnern, dass die Kinder sich nicht mit dem Verlassen der Schulen aus der Verantwortung der Elternhäuser verabschieden, sondern dass auch dann eine Verantwortung weiterhin greift, die wir in unserem Weltbild – darüber haben wir heute Morgen schon gesprochen – weiter festschreiben wollen.
Frau Fuhrmann, eine letzte Bemerkung: Sie haben versucht, es auf das Praktikum zu reduzieren. Ich bin sicher, die Sozialministerin wird Ihnen nachher von den vielen einzelnen, konkreten Dingen berichten,
die Sie offensichtlich in Ihrer Wahrnehmung vollkommen ignoriert haben und die im letzten Jahr dazu beigetragen haben, dass wir zum Schluss des Jahres das Problem erheblich reduzieren konnten.
Wir konnten es nicht beseitigen, aber reduzieren. Freuen Sie sich auf das Jahr 2004:Wir werden auch in dieser Frage noch besser werden. – Vielen Dank.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Herr Boddenberg, Ihr Ausflug in den alten Hut „Berlin ist an allem schuld“ und Ihre Ausflucht über die Bildungschancen der jungen Leute
wird nicht darüber hinwegtäuschen, dass Sie angekündigt haben, 10.000 neue Ausbildungsplätze zu schaffen und dass daraus nichts geworden ist.
Darüber reden wir heute. Auch die 1.000 Praktikumsstellen, die Sie in der Landesverwaltung schaffen wollen, sind nicht so besetzt worden, wie Sie sich das einmal vorgestellt haben. Natürlich ist es die originäre Aufgabe – daher verstehe ich Ihre Randaliererei heute Morgen überhaupt nicht – einer Opposition, einmal nachzuprüfen und nachzufragen, was aus diesen gewaltigen Ankündigungen geworden ist.
Meine Damen und Herren, eines bleibt doch hier festzuhalten: Die Lücke aufgrund der fehlenden Ausbildungsplätze in Hessen konnte bekanntlich nicht geschlossen werden. Die Landesregierung hat auch bei den Praktikumsplätzen die von ihr selbst aufgestellte Hürde nicht überspringen können. Im Gegenteil: Ich beschreibe es einmal mit dem Bild, dass Sie die Hürde schlicht umgerannt haben und auf der Nase gelandet sind. – Das stellen wir heute fest.
All das kann auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Sie die Praktikumsplätze quasi wie einen Fetisch,oder besser: als Beruhungspille für die jungen Menschen, vor sich hertragen und gleichzeitig im Sozialetat alle begleitenden Maßnahmen, die den Jugendlichen überhaupt noch eine Chance eröffnen, so zusammenkürzen, dass davon überhaupt nichts mehr übrig bleibt. – Meine sehr geehrten Damen und Herren, das ist der Punkt, über den wir heute reden.
Der Bericht über die Schaffung der Praktikumsstellen, den wir letzte Woche im Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr präsentiert bekamen, war mehr als ernüchternd. Die Landesregierung berichtete, dass sie tatsächlich nur 913 Praktikumsstellen „einrichten konnte“, davon konnten wiederum nur 160 Plätze besetzt werden. Meine Damen und Herren, wir wollen durchaus einräumen, das sage ich in aller Gelassenheit, dass 160 Jugendliche, die ein Praktikum wahrnehmen, besser sind als nichts.
Aber es bleibt doch, wie so oft, die Schlussfolgerung: Die großen Ankündigungen Ihrer Regierung haben sich in der Praxis nicht umsetzen lassen. – Das ist das Thema, über das wir hier heute reden.
Ich verstehe,dass Sie sich im Moment da drüben etwas ruhiger verhalten. Bei der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit ist es ja besonders tragisch.
Gerade bei Jugendlichen, die einen Ausbildungsplatz suchen, darf niemand von uns falsche Hoffnungen wecken. Wenn das Konzept der „Hessenpraktika“ überhaupt weiterverfolgt werden kann, muss es gründlich überarbeitet werden.Wir sind der Auffassung, dass es nur mit einer gründlichen Nachbesserung überhaupt praxistauglich ist. Herr Boddenberg, an der Stelle haben Sie durchaus Recht: Natürlich wäre es nötig, unter anderem das Knowhow und die Verzahnung mit den Berufsschulen zu verbessern.
Natürlich kümmern wir uns auch um die Verbesserung der Bildungschancen der jungen Menschen. Das ist überhaupt kein Thema.Aber ein Praktikum kann allenfalls ein Zwischenschritt sein.Sie verkaufen uns das jedoch als Allheilmittel gegen die Jugendarbeitslosigkeit. – Das ist der Punkt, über den wir hier heute reden.
Eines ist doch klar: Absolviert ein Jugendlicher zu aller Zufriedenheit ein Praktikum in einem privaten Unternehmen,besteht oft die reale Möglichkeit,dass sich in diesem Unternehmen eine Ausbildung oder eine weitere Beschäftigung anschließt. Das ist das Positive von Praktika, dass beide davon profitieren. Das Unternehmen konnte den Jugendlichen während des Praktikums besser kennen lernen, und umgekehrt eben auch.
Meine Damen und Herren, in einer Landesverwaltung, in der ein massiver Stellenabbau betrieben wird, besteht diese Chance überhaupt nicht. Daraus ist die Konsequenz zu ziehen, dass auf die „Hessenpraktika“ intensive Nachbetreuung und Weitervermittlung der Jugendlichen folgen müssen. Meine Damen und Herren, auf diese Frage konnten Sie im Ausschuss noch nicht einmal eine Antwort geben. Deswegen sagen wir hier: Die Landesregierung übernimmt für jeden Jugendlichen, der in der Verwaltung ein Praktikum absolviert, eine besondere Verantwortung.
Wir fordern Sie auf, endlich Ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Sonst versündigen Sie sich an dem, was Sie selber wollen, nämlich Jugendliche wieder in Ausbildung zu bringen. Das ist das Thema, über das wir hier heute reden.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Es ist richtig: Es gibt keine Patentrezepte und keine Allheilmittel.Aber genauso ist es richtig, dass wir in jedem Jahr schon ritualhaft verschiedene Abläufe in der so ernsten Diskussion um Ausbildungsplätze und die Ausbildung von Jugendlichen erleben. Das sind – das war bei Eichel genauso wie bei Koch – Empfänge im Frühsommer in der Staatskanzlei mit Arbeitgebervertretern, Gewerkschaften und anderen, die in diesem Bereich tätig sind oder etwas bewegen können. Diese Veranstaltungen enden immer mit einem Appell an die Unternehmer,Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen.
Dann bekommen wir drei Monate lang Meldungen, wie sehr es klemmt – im letzten Jahr ganz besonders schlimm –,weil es zwei gegenläufige Tendenzen gibt,nämlich eine stärkere Nachfrage aufgrund größerer Jahrgangsbreiten und gleichzeitig eine Reduzierung des Ausbildungsplatzangebots aus konjunkturellen Gründen.
Es stinkt mir, wenn das so ritualhaft abläuft, weil ich dann wirklich den Verdacht habe,dass das nichts anderes als ein Aliud ist, das man in die Welt setzt, ohne damit viel zu bewegen. Wenn das so wäre, müsste man in der Tat darüber nachdenken, ob das noch Sinn macht. Auf jeden Fall leuchtet mir aber auf den ersten Blick die Richtigkeit der Überlegung ein, den Jugendlichen, die weder einen Ausbildungsplatz haben noch sich in der Warteschleife befinden, noch eines der unterschiedlichen Fortbildungsangebote der Berufsschulen wahrnehmen – die also überhaupt nichts haben –, die Chance zu geben, sich über ein Praktikum an das Arbeitsleben heranzutasten.