Im Übrigen darf ich darauf verweisen, dass es in Kreuzberg bereits seit Längerem einen Weinberg gibt,
der selbst damit geworben hat, dass er der nördlichste Weinberg Europas ist. Da die Landesvertretung eindeutig nördlich von Kreuzberg liegt, kann ich feststellen – das wird Ihnen ein Blick auf die Landkarte zeigen –,dass mittlerweile der nördlichste Weinberg Europas auf hessischem Gebiet liegt,nämlich auf dem Grundstück der Hessischen Landesvertretung in Berlin.
Liebe Frau Kollegin Hoffmann, ich will das nicht nur ins Lächerliche ziehen. Ich hätte mir eigentlich gewünscht, um das allen Ernstes zu sagen, dass gerade die Abgeordnete, die den Wahlkreis Rheingau mit vertritt, es unterstützt, wenn es darum geht, in Berlin auf die Qualität des hessischen Weins aufmerksam zu machen.
Ich glaube, die Reaktionen, die wir um diesen Weinberg mittlerweile erfahren haben, zeigen, dass wir dort, abseits von sauertöpfischen Presseerklärungen und sauertöpfischen Fragen, auf einem wirklich guten Weg sind.
Welche Resonanz hat das aus Sicht der beiden hessischen Weinbaugebiete begrüßenswerte Projekt in der Berliner Öffentlichkeit gefunden?
Frau Abg. Müller-Klepper, ich bin froh, dass die direkt gewählte Abgeordnete des Rheingaus an dieser Stelle die Maßnahme unterstützt.
(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Norbert Schmitt (SPD): Nicht einmal das stimmt! – Zuruf der Abg. Petra Fuhrmann (SPD))
Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass gerade die Reaktionen nach dem Hessenfest gezeigt haben, dass die Diskussion über den Weinberg eine sehr breite und sehr positive Diskussion gewesen ist. Das ist das, worum es am Ende geht. Das Weltkulturerbe Mittelrheintal ist eine einmalige Sache. Ich finde es richtig, dass wir im Herzen von Berlin, an einem zentralen Punkt – ich habe auch darauf hingewiesen, dass die Mehrkosten mehr als vertretbar sind –, auf dieses Weltkulturerbe Mittelrheintal mit Stolz hinweisen.
Die Reaktionen, die ich erfahren habe, sind durchweg positiv. Ich habe auch Hinweise aus Rheinland-Pfalz, wo man auch gern unseren Wein trinkt, wie wir wissen, dass sie mit einem gewissen Neid auf unseren Weinberg schauen. Das ist eigentlich etwas sehr Positives.
Meine Damen und Herren, nur zu Ihrer Information: Es gilt die Regel, dass zwei Nachfragen durch den Fragesteller und zwei durch verschiedene Abgeordnete zulässig sind.Aber ich rufe Frage Nr. 783 auch noch auf, damit wir wirklich weinselig in die nächste Runde einsteigen können. – Zusatzfrage, Frau Kollegin Wagner.
möchte ich Sie fragen, wie Sie die Argumentation der beiden Kollegen aus der Bergsträßer Region und dem Rheingau einschätzen, die sich zunächst einmal auf die Kosten bezogen haben.
Meine Frage ist, ob Sie mit mir gemeinsam einer wunderbaren Aktion eines großen preußischen Königs folgen, nämlich Friedrichs des Großen, der etwas südlich von der Hessischen Landesvertretung in Sanssouci einen wunderbaren Weinberg angelegt hat, der auf märkischem Sand hervorragende Weine einbringt. Sind Sie mit mir der Meinung, dass das mit dem hessischen Wein genauso gehen kann wie mit dem auf Sanssouci, ein Ort, der auf Deutsch heißt: „Sei ohne Sorge“? – Sind wir nicht vielleicht ohne Sorge für die Weinqualität in Berlin?
Liebe Frau Kollegin Wagner, zunächst gestatte ich mir eine persönliche Anmerkung. Ich glaube, ich werde Sie in der nächsten Legislaturperiode vermissen.
Ich finde die Frage wunderbar und möchte antworten: Wenn wir den ersten Wein an diesem Weinberg ernten, werde ich mir erlauben, die dann ehemalige Vizepräsidentin des Hessischen Landtags, Ruth Wagner, dazu einzuladen. Ich glaube, das ist die richtige Antwort auf Ihre Frage.
Herr Abg. Grumbach, eine Entscheidung über die Eintragung in die Weinbergsrolle ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht getroffen.
Kann dies im Zusammenhang damit stehen, dass die dauerhafte Nutzung als Weinberg noch infrage steht?
Nein, das hat nichts mit der dauerhaften Nutzung oder nicht dauerhaften Nutzung zu tun. Ich habe im Übrigen auch dazu den Mitgliedern des Hauptausschusses Rede und Antwort gestanden. Leider war die SPD-Fraktion dort nicht vertreten.
Ich will hier, was die Weinbergsrolle angeht, noch anmerken: Sie wissen, dass die Eintragung in die Weinbergsrolle ein durchaus bürokratisches Verfahren ist. Wir haben mittlerweile mit der zuständigen Stelle in Berlin Kontakt aufgenommen. Ich war selbst sehr überrascht und kann hier zu Protokoll geben, dass es auch im Land Berlin eine Weinkontrolle gibt. Die sitzt in der Invalidenstraße 60. Wir sind im Moment im Gespräch, wie wir mit dem Weinberg, was die Eintragung in die Weinbergsrolle angeht, weiterhin verfahren.
Herr Staatsminister, wenn der Rheingau eine solche Breite von lieblichen zu eher säuerlichen Weinen hat, warum sind Sie so säuerlich?
Lieber Herr Kollege Grumbach, ich bin insofern angenehm überrascht, als ich, nachdem Sie die Frage gestellt haben, zum ersten Mal erlebt habe, dass Sie selbst lachen.
Herr Staatsminister, angesichts der Tatsache, dass ich Sie mir lieblich gar nicht vorstellen möchte,
frage ich: Wenn eine Eintragung in die Weinbergsrolle gegenwärtig kein Thema ist,beabsichtigt die Landesregierung eventuell, den nördlichsten Weinberg Europas in das Guinness-Buch der Rekorde eintragen zu lassen?
Lieber Kollege Kaufmann, Sie glänzen in letzter Zeit durch gute Anregungen.Wir haben auf Ihre Anregung hin auch den Buddy-Bären in das Repertoire der Landesvertretung aufgenommen.Wir werden mit der Redaktion des Guinness-Buchs der Rekorde Kontakt aufnehmen, ob da eine Möglichkeit besteht. Für diese Anregung bekommen Sie ebenso wie die Kollegin Wagner eine Einladung zur ersten Weinlese auf diesem Weinberg.