Dieses Vorgehen von Ihnen ist so durchsichtig, dass schnell klar wird: Es geht Ihnen leider nicht um das Wohl der Kinder in unserer Stadt, sondern Sie wollen die gute Arbeit unserer Senatorin Ingelore Rosenkötter beschädigen und sie aus dem Sattel heben, und dazu ist Ihnen jedes Mittel recht.
Dass Ihnen dabei das Wohl der Kinder am Herzen liegt, kann Ihnen keiner abnehmen, sondern Sie benutzen es.
Ich will jetzt einmal erklären, warum dieses Vorgehen der CDU wirklich unverständlich ist und jeder sachlichen Grundlage entbehrt. Sie behaupten, dass der dringenden Nachqualifizierung von Casemanagern nicht nachgekommen wurde. Die Wahrheit ist, dass die Qualifizierungen seit Mitte 2006 verpflichtend durchgeführt werden. Darüber hinaus stößt das Bremer Kinderschutzqualifizierungsprogramm auf breite Resonanz bei Casemanagern und Führungskräften. Führungskräfte auf den verschiedenen Ebenen motivieren gezielt alle Mitarbeiterinnen und Mit
Sie stellen die Etablierung eines längerfristigen Weiterbildungs- und Personalentwicklungsprogramms infrage, obwohl es seit September 2007 läuft und in diesem Jahr sowie 2009 planmäßig fortgesetzt wird. Dazu wurde im zweiten Quartal dieses Jahres eine Projektgruppe eingerichtet, die ein umfassendes Konzept entwickelt, das ausgehend vom Arbeitsprinzip des Casemanagements Kompetenzprofile und Qualifizierungsbedarfe entwickelt. Dadurch sollen die Entwicklung eines grundsätzlichen Arbeitsverständnisses und eine Vereinheitlichung der Abläufe und Strukturen weiter gefördert werden.
Sie bezweifeln die Verbesserung der Dienst- und Fachaufsicht und die Nachschulung aller Führungskräfte. Dazu sage ich Ihnen, dass im Herbst 2007 in sieben Workshops mit allen Führungskräften sogenannte Führungsgrundsätze vereinbart wurden, die in allen Sozialzentren und zentralen Fachabteilungen vorgestellt und diskutiert wurden. Die Verfahrensabläufe bei Kindeswohlgefährdung wurden durch eine fachliche Weisung festgelegt. Wie genau die Fachaufsicht durchgeführt wird, kann man am besten von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort erfahren. Es wird in einem sogenannten Tandemsystem gearbeitet, in dem besonders neue Beschäftigte mit jeweils einem erfahrenen Beschäftigten zusammenarbeiten.
Ich sage Ihnen, dass es darauf ankommt, dass es nicht mehr zugelassen werden darf, dass sich ein einzelner Mitarbeiter aufgrund einer persönlichen Überforderung in sich verschanzen kann und somit Fehler in der Fallbearbeitung nicht wahrgenommen werden können, sondern dass eine angstfreie positive Fehlerkultur entsteht. Da helfen auch keine Verwaltungsanweisungen und auch keine elektronischen Fallakten, sondern es kommt auf eine angstfreie und aufeinander achtende Atmosphäre an.
Nur diese Arbeitsatmosphäre stellt sicher, dass über die kollegiale Beratung und die regelmäßig stattfindenden Wochenkonferenzen die Fallbearbeitung an den erforderlichen Maßnahmen orientiert durchgeführt werden kann. Das Prinzip der positiven Fehlerkultur wird im Übrigen auch im Krankenhaus angewandt. Dort werden Fehlerstatistiken geführt, die dann in der konstruktiven Analyse Menschenleben retten können.
Die Einführung von verbindlichen Vorgaben, wie und in welchen Intervallen eine stichprobenartige Kontrolle von Akten zu erfolgen hat, wird selbstverständlich eingehalten. Eine stichprobenartige Kontrolle der Akten erfolgt regelmäßig. Wie die verbindliche und transparente Umsetzung und deren Über
Die Wochenkonferenz hat sich als ein wichtiges Instrument herausgestellt und hat einen sehr hohen Stellenwert. Innerhalb dieser Konferenz wird die Gelegenheit der Beratung wahrgenommen. Eigenes Handeln kann hier beleuchtet werden, und durch die Fallberatungen können wichtige Aspekte besprochen und ergänzt werden. Besonders bei schwierigen Fällen ist das objektive Beleuchten des eigenen Vorgehens in vertraulicher Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen ein wichtiges Instrument. Ergänzend dazu wird eine monatliche Supervision durchgeführt.
Sie wollen wissen, ob die Einführung von Kontrollen der Leistungen von freien Trägern im Rahmen einer Qualitätssicherungsvereinbarung eingehalten wird, und ich sage Ja! Mit jedem Träger besteht eine qualifizierte Leistungsvereinbarung und Leistungsbeschreibung der Konzepte. Diese wird alle zwei Jahre überprüft.
Die Einführung von Instrumenten zur Überprüfung der Wirksamkeit von Maßnahmen ist gewährleistet. Durch den Hilfeplan ist die Überprüfung im Einzelfall gewährleistet. Die Träger müssen einen Sachbericht vorlegen, und bei Problemen gibt es ein Fachgespräch.
Dann haben wir noch die zügige Einführung der elektronischen Fallakte. Glauben Sie wirklich im Ernst, dass dadurch das Wohl aller Kinder gesichert ist? Dazu kann man nur sagen, dass die elektronische Fallakte nach und nach eingepflegt wird, und das braucht Zeit. Weil dieser Vorgang sehr zeitaufwändig ist, ist es für die Mitarbeiterinnen im Moment eher belastend.
Die PC-gestützte Sachbearbeitung ist sicher hilfreich, aber in der konkreten Arbeit nicht unbedingt eine qualitative Verbesserung.
Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen, die Sie, meine Damen und Herren, auch kennen müssten: Das Jugendschutztelefon ist durchgängig erreichbar, an den Wochenenden gibt es einen Dienst durch Fachkräfte des Jugendamtes. Alle vakanten Stellen wurden besetzt und 57 Stellen zusätzlich eingerichtet. Es gibt Kinderschutzkonferenzen mit Akteuren aus verschiedenen Bereichen. Die Schulungen für die PC-gestützte Sachbearbeitung sind verpflichtend. Es gibt eine personelle Aufstockung
von 2,75 auf 6,5 Stellen im Bereich der Amtsvormundschaft. Es gibt „TippTapp – Gesund ins Leben“, wo alle Familien mit Neugeborenen in sozial schwachen Stadtteilen besucht werden.
Es gibt den Ausbau des Familien-Hebammen-Programms und vieles mehr, und ich sage Ihnen, dass es trotzdem nicht möglich ist, eine hundertprozentige Sicherheit für alle Kinder herzustellen, aber es ist unsere Aufgabe, das Mögliche zu tun, und dieser Aufgabe kommt unsere Senatorin nach.
Sie, meine Damen und Herren der CDU, wollen uns erklären, dass die Empfehlungen des Untersuchungsausschusses unzureichend bis gar nicht umgesetzt sind. Frau Dr. Mohr-Lüllmann geht sogar noch einen Schritt weiter. Sie wird in der Ausgabe einer uns allen bekannten Zeitung vom 27. September 2008 mit den Worten zitiert, ich zitiere mit Erlaubnis des Präsidenten: „Das ist die organisierte Verantwortungslosigkeit im Amt.“
Dass Sie dies beklatschen, zeigt sehr deutlich, was wir hier für eine neue Qualität haben. Mir ist an der Stelle wirklich die Spucke weggeblieben.
Haben Sie eigentlich eine Ahnung davon, was das mit den Menschen in den Ämtern und Sozialzentren macht? Ich weiß aus vielen Gesprächen mit den hoch engagierten Akteuren vor Ort, dass Sie es sind, die für Frust sorgen.
Ihre politische Kultur im Umgang mit diesem sensiblen Thema sorgt ständig für Rückschläge bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Sozialdienst. Wahrscheinlich wissen Sie nicht einmal mehr, wie das Wort „Wertschätzung“ buchstabiert wird.
Hören Sie endlich auf, mit Ihren Aktionen die Menschen zu verunsichern und Frust zu verbreiten! Gehen Sie endlich sensibel mit schwierigen Familienkonstellationen um und, zerren Sie nicht mehr Familien ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit, wie in der Sommerpause dieses Jahres!
Ihre Schlagzeile trägt nicht dazu bei, den Familien in schwierigen Lebenslagen zu helfen, sondern Sie richten wirklichen Schaden an, weil Sie Ihr Vorgehen ohne Rücksicht auf den Schutz der Familie vornehmen ohne die dabei notwendige Behutsamkeit.
Zeigen Sie Interesse und informieren Sie sich direkt! Damit ersparen Sie sich sehr zeitaufwändige Schreibtischanalysen und das Einberufen eiliger medienwirksamer Pressekonferenzen. Wenn es Ihnen wirklich um das Wohl der Kinder ginge, würden Sie nicht solche Showanträge für die Galerie stellen.
Frau Dr. Mohr-Lüllmann betont ja auch öffentlich immer gern, dass sie ein Mitglied im Untersuchungsausschuss war. Allein von meiner Fraktion sehe ich hier im Saale vier ehemalige Mitglieder im Ausschuss plus meiner eigenen Person, aber keiner von ihnen begleitet die politischen Prozesse in der Konsequenz so destruktiv wie Sie.
Ihnen geht es ausschließlich – und dies dokumentiert Ihr sogenannter Missbilligungsantrag – um Effekthascherei. Sie werfen mit Dreck und wollen der Senatorin damit Schaden zufügen. Das, meine Damen und Herren, ist keine seriöse Oppositionsarbeit.
Sie agieren nach dem Motto: Viele Anschuldigungen, egal wie unsinnig sie auch sein mögen, irgendetwas bleibt schon hängen. Und das in einem sensiblen Bereich, wo es um das Wohl von Kindern geht!
Ich fordere Sie dringend auf: Gestalten Sie mit an dem, was der Untersuchungsausschuss in seinem letzten Satz uns allen mit auf den Weg gegeben hat! Ich zitiere mit Erlaubnis des Präsidenten: „Der Ausschuss appelliert daher an alle demokratischen Parteien, sich in der kommenden“ – also der gegenwärtigen – „Legislaturperiode in besonderem Maße und in geeigneter Form dem dringend erforderlichen Prozess der umfassenden Verbesserung der Situation von Familien mit Kindern im Lande Bremen zuzuwenden.“
Die rot-grüne Koalition hat schon in der Koalitionsvereinbarung die eindeutige Schwerpunktsetzung festgelegt. Mit diesen Schwerpunkten ist im Kinderund Jugendhilfebereich und im Ausbau der Kindertagesbetreuung schon viel erreicht, aber es gibt auch noch viel zu tun. Ich lade Sie herzlich dazu ein, sich konstruktiv zu beteiligen und an den erforderlichen Prozessen mitzuwirken!