Protocol of the Session on January 26, 2000

Jetzt mache ich es knapp: Die Interregio-Verbindungen, wie sie jetzt bestehen, werden so weitergeführt werden.

(Abg. S c h i l d t [SPD]: Das hört sich doch gut an! Danke!)

Gibt es weitere Zusatzfragen? — Bitte, Herr Abgeordneter Schramm!

Herr Senator, Sie haben das zeitkritische Publikum angesprochen. Sie haben sich heute zu einer neuen Verbindung des Transrapid über Bremen nach Groningen geäußert. Können Sie vielleicht über den Stand dieser Planungen etwas Konkreteres aussagen?

Bitte, Herr Senator!

Wie Sie wissen, hat sich der niedersächsische Ministerpräsident positiv geäußert, und seine Einschätzung gilt auch für das Land Bremen. Aber um ebenso deutlich zu sagen, was in dem Bericht nicht steht: Wir sind weder für die Planung noch für die Finanzierung zuständig.

Gibt es weitere Zusatzfragen? — Das ist nicht der Fall. Ich bedanke mich bei Herrn Senator Hattig.

Die zehnte Anfrage steht unter dem Betreff „Verkauf des Schullandheims der Stadt Bremerhaven an die Eheleute Ehlerding“. Die Anfrage ist unterzeichnet von der Abgeordneten Frau Dr. Trüpel und Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Bitte, Frau Kollegin!

Wir fragen den Senat:

Erstens: Trifft es zu, dass das Schullandheim der Stadt Bremerhaven an die Eheleute Ehlerding von der Bremerhavener Beschäftigungsgesellschaft Unterweser für 650.000 DM verkauft wurde, obwohl das Schullandheim laut einem Wertgutachten vom Herbst 1997 1,25 Millionen DM wert war?

Zweitens: Treffen Presseberichte zu, nach denen das Ehepaar Ehlerding der Stadt Bremerhaven schon 1996 500.000 DM gespendet hat und deswegen das Schullandheim preisgünstiger erwerben konnte, und wenn ja, wie bewertet der Senat dies?

Drittens: Treffen Presseberichte zu, nach denen das Ehepaar Ehlerding der Stadt Bremerhaven 1999 drei Millionen DM gespendet hat?

Die Anfrage wird beantwortet von Herrn Staatsrat Köttgen.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Für den Senat beantworte ich die Anfrage wie folgt:

Die Fragen betreffen ausschließlich Angelegenheiten der Selbstverwaltung der Stadt Bremerhaven.

(Beifall bei der SPD und bei der CDU)

Der Senat hat dem Magistrat eine Beantwortung anheim gestellt.

Zusatzfrage? — Bitte sehr!

Ja, ich habe eine Zusatzfrage! Herr Staatsrat, ist es nicht so, dass, wenn zum Beispiel eine Frage hier im Landtag nach dem Polizeihaus Am Wall beantwortet wird, was ja eine kommunale Angelegenheit ist, offensichtlich vom Senat hier unterschiedliche Maßstäbe angelegt werden, wie einzelne Fragen beantwortet werden?

(Beifall beim Bündnis 90/Die Grünen)

Bitte, Herr Staatsrat!

Ich glaube nicht, dass es offensichtlich eine Ungleichbehandlung ist, denn ungleiche Tatbestände müssen auch ungleich behandelt werden. Die Seestadt Bremerhaven ist bekanntlich die freieste Stadt dieser Welt. Wir haben eine Rechtsaufsicht darüber, das ist alles. Insofern, glaube ich, kann man nicht unbedingt die Kommune Bremen mit der Kommune Bremerhaven vergleichen.

(Beifall bei der CDU — Widerspruch beim Bündnis 90/Die Grünen)

Eine weitere Zusatzfrage? — Bitte sehr!

Formal kann man natürlich so argumentieren! Trotzdem ist ja immer die Frage in der jetzigen Situation, wo Spenden in der politischen Landschaft der Bundesrepublik eine solch große Rolle spielen und wenn, wie ich jetzt auch sagen würde, schwierige Botschaften in einem wichtigen Presseorgan bezüglich eines möglichen Spendeverhaltens auftauchen: Wäre es dann nicht auch für den Bremer Landtag von Interesse, hier, wenn es denn etwas richtig zu stellen gibt, etwas richtig zu stellen?

Bitte, Herr Staatsrat!

Ich glaube, Frau Abgeordnete, es ist gar kein Problem. Ich glaube, der Magistrat der Stadt Bremerhaven hat auch überhaupt kein Problem, Ihnen all diese Fragen, die Sie gestellt haben, zu beantworten. Es ist überhaupt kein Problem, dies zu machen. Es soll hier gar nichts geheim gehalten werden.

Zusatzfrage? — Bitte sehr!

Wir werden auch diesen Weg beschreiten, das ist völlig klar! Man soll immer alle Möglichkeiten der Frageebenen ausnutzen. Trotzdem möchte ich noch einmal insistieren: Glauben Sie nicht, dass es auch gerade für den Landtag vor dem Hintergrund der politischen Diskussionen in unserem Land wichtig wäre, sich hierzu seitens des Senats zu äußern?

Bitte, Herr Staatsrat!

Der Senat hat keine Veranlassung gesehen, sich hierzu zu äußern, deswegen hat er diese Antwort beschlossen.

(Abg. Frau D r. T r ü p e l [Bündnis 90/ Die Grünen]: Ich bedauere das!)

Eine weitere Zusatzfrage? — Bitte, Herr Abgeordneter Teiser!

Herr Staatsrat, sind Sie bereit, zur Kenntnis zu nehmen, dass insbesondere die Frage drei des Fragestellers den Anschein hat, dass sie ausschließlich gefragt wurde, um eine Verbindung zwischen der Veräußerung des Schullandheims und der allgemeinen Spendensituation und Spendendiskussion in Deutschland hier in diesem Parlament herbeizuführen?

Bitte, Herr Staatsrat!

Herr Teiser, nachdem Sie das hier berichten, kann ich das nur so zur Kenntnis nehmen!

Zusatzfrage? — Bitte sehr!

Sind Sie bereit, zur Kenntnis zu nehmen, dass von der Wertermittlung dieses Schullandheims logischerweise der sofort ermittelte Renovierungsaufwand in Höhe von 430.000 DM vom ermittelten Kaufpreis abgezogen werden musste?

(Zurufe von der SPD und vom Bündnis 90/ Die Grünen)

Bitte, Herr Staatsrat!

Nein, Herr Teiser, diese Frage kann ich nun nicht beantworten.

(Abg. T e i s e r [CDU]: Ich habe nur ge- fragt, ob Sie bereit sind, das zur Kenntnis zu nehmen!)

Ich meine, ich kann Ihre Ausführungen hier zur Kenntnis nehmen, mehr kann ich dabei nicht zur Kenntnis nehmen!

(Abg. T e i s e r [CDU]: Um mehr hatte ich auch nicht gebeten! — Beifall bei der CDU)

Zusatzfrage? — Bitte sehr!

Sind Sie dann auch bereit, zur Kenntnis zu nehmen, dass unter dem Aspekt dieser Tatsachen die Frage von Frau Dr. Trüpel völlig überflüssig war?

(Beifall bei der CDU)

Bitte, Herr Staatsrat!

Nein, da bin ich nicht bereit, das zur Kenntnis zu nehmen!

Eine weitere Zusatzfrage? — Bitte sehr!