Protocol of the Session on July 17, 2019

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD)

Herr Kollege Haser hat sich für die CDU zu Wort gemeldet.

Liebe Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte etwas zurückweisen, was Herr Räpple gesagt hat, nämlich dass die Mitgliedschaft von Herrn Boudgoust, der tatsächlich CDU-Mitglied und In tendant des SWR ist, irgendetwas mit politischer Einflussnah me zu tun habe.

(Abg. Stefan Räpple AfD: Nein! Er ist nur passives Mitglied!)

Herr Räpple, der Rundfunkrat hat 74 Mitglieder. Darunter sind nach dem Staatsvertrag über den Südwestrundfunk acht Par lamentarier des Landtags von Baden-Württemberg. In der nächsten Runde sind drei von ihnen von den Grünen, zwei von der CDU, einer von der AfD, einer von der SPD und ei ner von der FDP.

(Abg. Stefan Räpple AfD: Die haben da gar nichts zu suchen! Nichts! Kein Politiker!)

Der jetzt gewählte Intendant, der Nachfolger von Herrn Peter Boudgoust, heißt Kai Gniffke, und er ist parteilos. Ich weise es zurück, dass in irgendeiner Weise – egal, von welcher Par tei – jemals auf einen Sender inhaltlich Druck ausgeübt wor den sei.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der Grünen sowie der Abg. Gabi Rolland SPD)

Gibt es noch Wortmeldun gen? – Dann hat Herr Abg. Dr. Fiechtner das Wort.

Sehr verehrte Frau Präsident!

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Präsidentin!)

Ich bin etwas unsicher – –

Sehr geehrter Herr Abg. Dr. Fiechtner, ich habe vorhin über mein Sprachempfinden gesprochen. Sie können sich gern weiterhin desavouieren,

(Abg. Reinhold Gall SPD: Und blamieren auch!)

aber hier heißt es trotzdem „Frau Präsidentin“, wenn die Sit zungsleitung weiblich ist.

(Beifall bei den Grünen, der CDU und der SPD so wie Abgeordneten der FDP/DVP – Abg. Reinhold Gall SPD: Jawohl!)

Ich war mir nicht ganz sicher, ich wähnte Sie im konservativen Lager. Es war mir nicht bekannt, dass Sie sich dieser genderorientierten grü nen Sprechweise angepasst haben.

Herr Abg. Dr. Fiechtner, das hat einfach nur etwas mit Höflichkeit zu tun und nicht mit Gender.

(Abg. Reinhold Gall SPD: Ganz genau! Anstand und Höflichkeit!)

Das ist reine Höflichkeit.

(Vereinzelt Beifall)

Ich war mir nicht sicher, wie Sie sich jetzt im Augenblick fühlen.

(Abg. Nicole Razavi CDU: Das kann Ihnen auch im Zweifel egal sein!)

Aber sei’s drum: Sehr verehrte Frau Präsidentin!

(Vereinzelt Beifall – Abg. Raimund Haser CDU: Geht doch! – Weitere Zurufe)

Ansonsten befleißige ich mich des maskulinen Generiums; damit ist jedem gedient.

8 Milliarden € werden den Bürgern zum Teil mit Waffenge walt aus der Tasche gezogen –

(Abg. Reinhold Gall SPD: Blödsinn!)

8 Milliarden € für 20 Fernsehsender und 70 Radiosender, die dann solche Sendungen bringen wie „Adolf Bumsebärchen Hitler“, aber Plenarsitzungen unterschlagen. Wenn wir schon über die Unabhängigkeit dieser Sender reden, dann frage ich Sie: Was stellen Sie sich vor bei einer „Tagesschau“, die da herkommt wie die „Aktuelle Kamera“, einem Augiasstall des Antisemitismus und der Israelfeindlichkeit?

Sie brauchen sich doch gar nicht über Antisemitismus zu be schweren. Sie brauchen noch nicht einmal auf den Kollegen

Gedeon zu zeigen, wenn Sie selbst solche Sender dulden, die mit Wonne über den Staat Israel herziehen. Da steckt der An tisemitismus drin, mit Schwafel- und Belehrungsrunden à la Illner und Will und Co., mit Klatschhasen, die mit selektier tem Publikum ganz bestimmte Meinungen hervorrufen und lenken wollen,

(Heiterkeit des Abg. Anton Baron AfD – Abg. Anton Baron AfD: Genau!)

mit perfidesten Verdrehungen, wie wir im Fall Chemnitz er lebt haben – im Fall Maaßen. Und da reden Sie davon, dass dies Berechtigung hätte auf eine staatlich zwangsfinanzierte Förderung? Wo ist denn Ihr Gerechtigkeitsempfinden geblie ben?

Ich frage auch Sie von der FDP: Wie kann es sein, dass Sie überhaupt noch ansatzweise Gefallen an einer solchen Art Ver drehung und Versendung haben? Diese Sender sind verrottet bis ins Mark. Hier hat Professor Meuthen vollkommen recht.

(Abg. Daniel Andreas Lede Abal GRÜNE: Ihr alter Freund Meuthen! Genau!)

Mein alter Freund in diesem – – Wo er recht hat, hat er recht.

(Vereinzelt Beifall bei der AfD)

Ich stimme Ihnen auch zu, wenn Sie recht haben. Nur haben Sie leider praktisch nie recht. Das ist ja Ihr Problem.

(Heiterkeit und Beifall bei der AfD)

Wenn das alles nicht reicht, um das Fehlen der Staatsferne zu bemerken, dann frage ich Sie, wie ein unabhängiger und po litisch neutraler Sender auf die Idee kommt...

Bitte beachten Sie Ihre Redezeit, Herr Abg. Dr. Fiechtner.

... – danke –, ein 120 000 € teures Framing Manual zu erstellen, also eine An leitung, wie man Nachrichten in einen politischen Wertekon text verpackt – neutral und unabhängig sicher nicht.

Vor diesem Hintergrund muss ich dem Gesetzentwurf der AfD unbedingt zustimmen, und Sie sollten es der Freiheit, der Un abhängigkeit willen ebenfalls tun. Aber leider kann man das nicht erwarten, weil Sie da natürlich eine Parkanstalt für ab gehalfterte Politiker haben.

(Beifall bei der AfD – Abg. Anton Baron AfD: Sehr gut!)

Sie haben Ihre Redezeit wieder um 25 % überzogen.

Bitte?

Sie haben Ihre Redezeit wieder um 25 % überzogen.

Ich wünschte mir, Sie wären genauso penibel bei anderen Abgeordneten.

(Zurufe, u. a.: Ha, ha!)