Protocol of the Session on November 15, 2017

Nahrungsgrundlage für alle Vogelarten in Deutschland dar stellen, so stark zurückgeht. Das sind Indikatoren für unser Ökosystem. Daran wird deutlich: Es ist etwas aus dem Ruder gelaufen; irgendetwas ist nicht in Ordnung.

(Zuruf von der AfD)

Deshalb müssen wir, die wir für die kommenden Generatio nen Verantwortung tragen, handeln, und deswegen handelt diese Koalition auch, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der CDU)

Sie haben jetzt das Waldsterben angesprochen. Ja, der Wald war in den Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts tatsäch lich krank.

(Abg. Dr. Jörg Meuthen AfD: Und Sie haben ihn ge heilt!)

Ursache war insbesondere der saure Regen. Viele Waldflächen waren geschädigt.

(Abg. Anton Baron AfD: Jetzt stellen Sie ja Windrä der rein!)

Der Wald ist aber nicht gestorben. Warum ist er nicht gestor ben? Weil die Förster das Signal gehört und stabile Wälder aufgebaut haben und weil die Politik dieses Signal gehört hat

(Abg. Anton Baron AfD: Jetzt stellen Sie Windräder rein!)

und eben eine konsequente Umweltpolitik betrieben hat. Der Ausstoß von Schwefeldioxid ist dramatisch reduziert worden. Das war ein grüner Erfolg.

(Abg. Andrea Lindlohr GRÜNE: Ein grüner Erfolg!)

Auch die Wirtschaft hat mitgezogen. – Ja, das ist ein grüner Erfolg. Und es war der Erfolg der CDU unter Ministerpräsi dent Lothar Späth, dass der Umweltschutz in Baden-Würt temberg vorangebracht wurde.

(Beifall des Abg. Winfried Mack CDU)

Dass Sie so etwas nicht sehen, Herr Kollege, ist doch absurd. Sie verschließen die Augen vor der Realität in unserem Land, Herr Meuthen.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der CDU)

Die SPD hat in dieser Debatte vorgebracht, sie wolle von al lem mehr, überall etwas mehr.

(Zuruf des Abg. Peter Hofelich SPD)

Aber sie hat keinen schlüssigen Plan vorgelegt,

(Zuruf des Abg. Peter Hofelich SPD)

wie sie das finanzieren möchte. Dazu habe ich nichts gehört.

Und wenn Sie hier den Bürgerinnen und Bürgern das gebüh renfreie Kindergartenjahr versprechen, dann versprechen Sie einen ungedeckten Scheck, Herr Kollege – ganz klar einen ungedeckten Scheck.

(Abg. Andreas Stoch SPD: Das ist doch Quatsch! Das Geld ist da!)

Denn die Herausforderungen liegen doch in ganz anderen Be reichen.

(Zuruf des Abg. Peter Hofelich SPD)

Wir müssen die Sprachförderung, insbesondere im frühkind lichen Bereich, intensivieren. Wir müssen die Qualität in den Kindertageseinrichtungen verbessern.

(Abg. Andreas Stoch SPD: Sie spielen Qualität ge gen Gebührenfreiheit aus!)

Wir müssen an der weiteren Umsetzung des Orientierungs plans arbeiten. Wir müssen die Leiterinnen und die Leiter der Kindertageseinrichtungen stärker unterstützen. Das Stichwort ist hier Freistellung.

(Abg. Andreas Stoch SPD: Ich hoffe, das kommt mal im Haushalt vor!)

Das sind qualitative Merkmale. Die werden wir im Pakt mit den Kommunen für gute Bildung und Betreuung verhandeln. Mit diesem Pakt werden wir die Qualität verbessern. Diese Herausforderung gehen wir kraftvoll an, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der CDU – Abg. Andreas Stoch SPD: Und wo steht das im Haushalt?)

Sie haben jetzt vorgebracht, es würde keinen gemeinsamen Plan geben. Herr Stoch, wo waren Sie heute von 10 bis 12 Uhr? Heute sind viele gemeinsame Ideen in den Reihen von Grünen und CDU vorgebracht worden:

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Keine Ideen! – Weite re Zurufe)

nachhaltige Finanzpolitik, Abbau impliziter und expliziter Schulden in Höhe von 2,4 Milliarden €,

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Keine Ideen! – Abg. Andreas Stoch SPD: Wenn bei beiden keine Idee drinsteht, wird es keine Idee!)

ein starker gesellschaftlicher Zusammenhalt, unser gemein sames Engagement für eine intakte Natur und unsere Anstren gungen für eine innovative Wirtschaft. Da haben wir einen guten Plan für Baden-Württemberg vorgelegt.

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen und der CDU)

Auch Kollege Rülke muss jetzt wohl Presseinterviews geben;

(Vereinzelt Heiterkeit – Zuruf des Abg. Wolfgang Drexler SPD)

dabei komme ich jetzt zur Wirtschaftspolitik, die ja früher mal ein Thema der FDP war.

(Abg. Dr. Timm Kern FDP/DVP: Auch heute noch! – Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Ich passe immer auf, wenn Niveau dahinter ist, ansonsten nicht!)

Wir stärken mit diesen Stellen die Umweltverwaltung, um Ge nehmigungsverfahren zu beschleunigen, um Genehmigungs verfahren schneller voranzubringen. Mir liegen Stellungnah men vor vom Baden-Württembergischen Handwerkstag, vom Verband der Chemischen Industrie, vom Verband der Entsor gungswirtschaft,

(Zuruf des Abg. Anton Baron AfD)

vom Industrieverband Steine und Erden, ISTE. All diese Wirt schaftsverbände sprechen sich für eine Stärkung der Umwelt verwaltung aus, weil sie sagen: „Da liegt vieles im Argen.“ Wir müssen Genehmigungsverfahren beschleunigen.

(Zurufe von der AfD: Aha!)

Deswegen sind diese zusätzlichen Stellen richtig und konse quent ausgebracht, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Abg. Dr. Timm Kern FDP/DVP: Aber die gleichen kritisieren Ihre Bildungspolitik!)

Jetzt hat Herr Stoch nochmals die Kommunen angesprochen. Ich finde, wir leisten hier mit dem kommunalen Sanierungs fonds Beachtliches. Mit dem kommunalen Sanierungsfonds unterstützen wir in diesem Haushalt die Kommunen

(Abg. Gerhard Kleinböck SPD: Warum merken das die Kommunen nicht?)

zusätzlich mit 380 Millionen € für die Modernisierung ihrer Schulen und des Straßennetzes. Würde es nach Herrn Stoch und Herrn Hofelich gehen – Gesetzentwurf Drucksache 16/2861 –,

(Abg. Peter Hofelich SPD: Jetzt kommen Sie wieder damit!)