Protocol of the Session on February 8, 2017

(Abg. Andreas Stoch SPD: Nein!)

Da bitte ich Sie einfach um eine seriöse Politik, Herr Kolle ge.

Noch einmal zur SPD: Was machen wir? Wir erweitern die Belegungsbindung auf 30 Jahre. Wir weiten die soziale Wohn raumförderung auf das komplette Land aus.

(Zuruf von der AfD)

Da sehen Sie: Der soziale Wohnungsbau ist bei Grün-Schwarz gut aufgehoben.

(Beifall bei den Grünen und der CDU – Abg. Andreas Stoch SPD: Es reicht nicht!)

Sie haben die Landesbauordnung angesprochen. Ich kann Sie nur davor warnen, bei der Barrierefreiheit Abstriche zu ma chen.

(Abg. Andreas Stoch SPD: Das hat keiner von uns gesagt! Nie! – Weitere Zurufe von der SPD)

Sie haben angekündigt, Sie wollten die Landesbauordnung reformieren.

(Zurufe von der SPD – Unruhe – Glocke des Präsi denten)

Ich warne davor, bei der Barrierefreiheit in einer älter werden den Gesellschaft Abstriche zu machen,

(Zuruf von der AfD: Das ist doch Ihr gemeinsames Kunstwerk!)

die auf barrierefreien Wohnraum angewiesen ist.

(Lebhafte Unruhe – Glocke des Präsidenten)

Der einzelne Fahrradabstellplatz

(Zuruf von der AfD: Den braucht kein Mensch!)

verteuert nicht das Wohnen.

Was wir brauchen, liebe Kolleginnen und Kollegen, sind An lagemöglichkeiten für privates Kapital. Das ist doch die Fra ge. Wenn wir mehr Wohnungen bauen wollen, wenn wir mehr Wohnungen brauchen, benötigen wir Anlagemöglichkeiten für privates Kapital.

(Abg. Andreas Stoch SPD: Wir brauchen Grundstü cke vor Ort!)

Da finde ich es schade, dass die SPD-Bundestagsfraktion al le Vorschläge zur steuerlichen Abschreibung abgelehnt hat.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der CDU – Zuruf von der SPD: Wie wollen Sie bauen ohne Grundstücke? – Abg. Andreas Stoch SPD: Wie haben sich die Grünen dazu erklärt?)

Vielleicht ändert sich das jetzt.

Das Ganze ist nicht das Ende der Fahnenstange. Die SPD hat angekündigt, die Grunderwerbsteuer für bestimmte Zielgrup pen zu senken.

(Zuruf von der AfD: Wo Sie beide erhöht haben! – Zuruf von der CDU: Scheinheilig!)

Ja, geht’s noch? Sie verspielen doch Ihre finanzpolitische Glaubwürdigkeit. All das, was Sie in fünf Jahren Grün-Rot gelernt haben, ist innerhalb von fünf Monaten wieder vom Tisch.

(Zurufe von der SPD – Unruhe – Glocke des Präsi denten)

Bei den Kindern zu sparen, das geht doch überhaupt nicht.

(Abg. Peter Hofelich SPD: Unsere Erziehungsphase ist abgeschlossen! – Heiterkeit)

Die Erhöhung der Grunderwerbsteuer war klar damit verbun den, in die frühkindliche Bildung zu investieren, den Ausbau von Kindertagesstätten voranzutreiben und künftig stärker in die Qualität zu gehen.

(Zuruf des Abg. Andreas Stoch SPD – Zuruf von der AfD: Die SPD ist nur peinlich!)

Jetzt wollen Sie bei diesem Maßnahmenpaket Abstriche vor nehmen. Davor kann ich nur warnen, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Zurufe)

Sie wollen 400 Millionen € Schulden am Kapitalmarkt tilgen. In meinen Augen müssen wir sehen, welche Risiken auf dem Haushalt und auf den künftigen Finanzjahren liegen.

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Ja, Grün- Schwarz!)

Bei den möglichen Mehrkosten für die Finanzierung der Schu len in freier Trägerschaft gehen wir von einem mittleren zwei stelligen Millionenbetrag aus, und es fallen Mehrkosten auf grund der Novellierung des Unterhaltsvorschussgesetzes an. Dann stehen Steuersenkungspläne des Bundesfinanzministers im Raum, die bei uns mit einer Summe zwischen 300 Millio nen € und 600 Millionen € in die Kasse schlagen würden. Wir tun also gut daran, uns am Vorsichtsprinzip zu orientieren. Wir blenden diese Risiken, die vor uns liegen, nicht aus, sondern wir treffen Vorkehrungen. Auch das gehört zu einer nachhal tigen Finanzpolitik.

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen und der CDU)

Ein Punkt, der uns auch in Bälde beschäftigen wird, sind die Tarifverhandlungen. Die Länder befinden sich aktuell in schwie rigen Tarifverhandlungen über die Tarifrunde im öffentlichen Dienst. Wir alle kennen die Forderungen der Arbeitnehmer seite von 6 % und wissen, dass nach dieser Tarifrunde die Ver handlungen mit der Beamtenschaft auf der Tagesordnung ste hen.

Wir von der grünen Fraktion wollen eine faire und leistungs gerechte Vereinbarung für beide Seiten abschließen. Klar ist für uns aber auch: Eine solche Vereinbarung muss finanzier bar sein.

Wer jetzt in einer solchen Situation die Botschaft setzt, das Land schwimme im Geld, der macht eben gerade den Tarif parteien etwas vor. Wir dagegen bleiben auf dem richtigen Weg, auf einem Weg zu einem dauerhaft wetterfesten Haus halt ohne strukturelles Defizit, der die Schuldenbremse sou verän und verlässlich einhält.

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen und der CDU)

Ich möchte noch etwas zu den Anträgen der AfD sagen:

(Abg. Anton Baron AfD: Ja, endlich!)

Herr Meuthen, die AfD ist keine bürgerliche Partei.

(Zuruf des Abg. Dr. Heinrich Fiechtner AfD)

Mit Verlaub – Kollege Reinhart wird das nachher für die Uni on bekräftigen –, Sie sind auch keine konservative Partei.

(Zuruf des Abg. Dr. Heinrich Fiechtner AfD)

Sie schlagen vor, die folgenden Streichungen vorzunehmen: Gedenkstätten und Aufklärungsarbeit, politische Bildung, De mokratieerziehung, internationale Kooperation,

(Abg. Dr. Jörg Meuthen AfD: Das, was Sie unter po litischer Bildung verstehen, ist Indoktrination!)

Entwicklungszusammenarbeit, Gleichstellung, Integration, Klimaschutz, nachhaltige Mobilität. Mit Verlaub, Herr Kolle ge, wenn Sie das alles in einem weltoffenen und innovativen Land wie Baden-Württemberg streichen wollen,

(Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Mini-Trump!)