Protocol of the Session on November 12, 2020

Danke schön.

(Vereinzelt Beifall – Zurufe, u. a.: Leute!)

Moment! Was hat er gesagt?

(Zuruf: „Eine KZ-ähnliche Struktur“! – Abg. Andre as Schwarz GRÜNE: So etwas muss man sich nicht bieten lassen! – Abg. Anton Baron AfD: Davon soll te man sich nicht beeinflussen lassen! – Weitere Zu rufe – Unruhe)

Herr Abg. Baron, es geht hier gar nicht um Beeinflussung oder sonst irgendetwas, sondern es geht darum, dass man, weil es so laut ist, nicht alle Zwischenrufe und alle Geräusche mit bekommt.

(Zuruf: Genau wie gestern!)

Ich frage Sie deshalb, Herr Abg. Dr. Fiechtner: Was haben Sie gesagt? Haben Sie „KZ-ähnliche Strukturen der Landesregie rung“ gesagt? Ich habe es nicht genau verstanden.

(Zurufe, u. a.: Er hat von „KZ-ähnlichen Strukturen“ gesprochen! – Unruhe)

Haben Sie gesagt, es wird eine KZ-ähnliche Struktur geschaf fen? Ja oder nein?

(Abg. Udo Stein AfD: Warum haben Sie gestern nicht nachgefragt?)

Herr Abg. Stein, Sie sind bitte ruhig.

(Unruhe)

Ich muss die Anstandsregeln nicht alle paar Minuten wegen Ihnen wiederholen. Okay?

(Zurufe)

Herr Abg. Dr. Fiechtner, ist es richtig, dass Sie gesagt haben, es würden KZ-ähnliche Strukturen der Landesregierung ge schaffen? Haben Sie das gesagt? Ja?

(Zuruf)

Ja, Sie haben es gesagt. Damit bekommen Sie heute den drit ten Ordnungsruf.

(Zurufe)

Eigentlich ist es wirklich beschämend, wie gewählte Abge ordnete sich hier verhalten.

(Zurufe, u. a.: Leider! – Unruhe)

Es gibt einfach Anstandsnormen, es gibt Verhaltensregeln. Man muss nicht einmal Abgeordneter sein, aber an gewisse Formen und gewisse Anstandsnormen kann sich jeder Mensch halten, und dazu gehören auch Sie, Herr Abg. Dr. Fiechtner.

(Beifall – Zuruf des Abg. Dr. Heinrich Fiechtner [fraktionslos])

Wir fahren in der Debatte fort. Das Wort hat nun Herr Abg. Dr. Gedeon.

Meine Damen und Herren, Frau Präsidentin! Ich finde es beschämend – es ist ei ne Frage des Standpunkts –, wie hier bestimmte Landtagsprä sidentinnen mit Ordnungsrufen umgehen: völlig einseitig, im mer nur in eine Richtung.

(Vereinzelt Beifall)

Herr Binder, Sie sprechen im Zusammenhang mit der Formu lierung des AfD-Antrags von „unerträglich“. Frau Aras, Sie sagen, der Ton aus der AfD-Ecke sei „unerträglich“. Ich will Ihnen mal sagen, meine Damen und Herren, was wirklich un erträglich ist: Das ist die totalitäre Politik der schwarz-rot-grü nen Koalition.

(Vereinzelt Beifall)

Das ist unerträglich. Sie führt direkt in den Totalitarismus.

(Zuruf)

Es gibt keinen Ton und keine Formulierung, die dieser Uner träglichkeit angemessen wäre.

(Abg. Dr. Christina Baum AfD: Ja! – Zuruf: Jetzt reicht es!)

Nehmen wir § 28 a des Gesetzentwurfs zur Änderung des In fektionsschutzgesetzes. Da drängt sich der Vergleich mit 1933 doch auf. Lesen Sie sich das mal in Ruhe durch! Stattdessen verteilen Sie Ordnungsrufe.

Das Vorhaben in St. Blasien ist der Einstieg in den sowjeti schen Gulag.

(Zurufe, u. a.: Ja! – Genau!)

Das ist noch kein voll entwickelter Gulag, aber das ist der Ein stieg. So fing das dort auch an.

Wenn ich der Ministerpräsident wäre, würde ich so einen Mi nister wie Herrn Strobl stante pede entlassen. Aber da passiert gar nichts. Stattdessen werden die Leute angegriffen, die das mit einem Gulag vergleichen.

(Vereinzelt Beifall)

Meine Damen und Herren, so geht es nicht. Parlamente, die so etwas tolerieren, entmachten sich selbst, vor allem ent machten sie sich moralisch.

(Zurufe)

Das führt dazu, dass die Leute vom Parlament nichts mehr er warten, dass sie immer häufiger auf die Straße gehen werden, und das ist dann auch notwendig.

Meine Damen und Herren, wir sind heute in der Situation, dass von den Parlamenten de facto keine grundsätzliche Än derung, die notwendig wäre, mehr zu erwarten ist.

(Vereinzelt Beifall – Abg. Dr. Christina Baum AfD: Genau!)

Die Straße wird immer mehr zu dem Feld, auf dem sich das entscheiden wird. Wir brauchen wieder eine friedliche Revo lution à la 1989. Das ist die Situation, meine Damen und Her ren.

(Vereinzelt Beifall)

Herr Abg. Dr. Gedeon, Ihre Redezeit ist zu Ende. Danke.

Das ist der sprin gende Punkt. Darauf müssen wir uns vorbereiten. Sie legen hier – –

Herr Abg. Dr. Gedeon, Ihre Redezeit ist zu Ende!

Ja, ich bin ja zu Ende.

Danke.

Außerdem: Stän dig hier – –

Herr Abg. Dr. Gedeon!