Deshalb ist unser Koalitionsvertrag weitsichtig angelegt. Er setzt die richtigen Akzente. An der Qualität unserer Schulen wollen wir den Erfolg unserer grün-schwarzen Bildungspoli tik messen.
Eine persönliche Schlussbemerkung: Nach mehr als vier Jahr zehnten im Schuldienst unseres Landes darf ich noch ein paar eigene Gedanken aus meiner Schulpraxis darlegen. Entschei dender Gelingensfaktor für guten Unterricht ist die Bezie hungsebene zwischen Lehrer und Schüler.
Es bedarf des Lobs und Tadels, der Liebe und Geduld sowie einer grundlegenden Herzenswärme des Lehrers.
(Beifall bei Abgeordneten der CDU, der FDP/DVP, der AfD und fraktionslosen Abgeordneten – Abg. Dr. Wolfgang Reinhart CDU: Ja!)
Ein erfahrener Pädagoge weiß, dass ein Schüler nicht in jeder Lebenslage motivierbar ist oder gar stets motiviert oder wiss begierig zum Unterricht kommt. Deshalb bedarf es der pas senden Ansprache und ganz besonders auch der Förderung und Unterstützung der schwachen Schülerinnen und Schüler – nach meiner persönlichen Erfahrung primär in Form extrin sischer Motivation. Ein guter Lehrer zeichnet sich dadurch aus, dass er durch sein pädagogisches Wirken die Schülerin nen und Schüler in seinen Unterricht einbezieht, Wissen ver mittelt, Haltungen und auch Kompetenzen vermittelt und stets Herr des Unterrichtsgeschehens ist.
Wir, die CDU-Landtagsfraktion, wollen in der laufenden Le gislaturperiode erreichen, dass die verfügbare Lernzeit wie der effizienter und effektiver genutzt werden kann. Eine Ver besserung der Lernergebnisse ist damit eng verbunden. Da für, meine Damen und Herren – ich glaube, darin sind wir uns alle einig –, sind nicht nur die Lehrerinnen und Lehrer verant wortlich, sondern auch sorgende und erziehende Eltern und – ich sage das auch deutlich – disziplinierte Schüler, die zu ei nem guten Lernklima beitragen und den Lernfortschritt ihrer Mitschüler nicht behindern.
Sehr geehrte Frau Präsiden tin, Kolleginnen und Kollegen! Kollege Röhm, ich gebe zu: Ich konnte eine Träne der Rührung eben fast nicht mehr un terdrücken.
Ich habe mitgeschrieben: „weiterhin die richtigen Schritte“. Ich darf mich für diese späte Anerkennung der Politik der letz ten fünf Jahre bedanken.
Ich habe jetzt auch verstanden, weshalb der Ministerpräsident in seiner Regierungserklärung von der kreidelosen Zeit ge
Ich darf noch einen Hinweis geben: Ich glaube, Sie liegen fachlich falsch, wenn Sie sagen, bei Schülern käme es vor al lem auf die extrinsische Motivation an.
Es geht gerade um die intrinsische Motivation, darum, dass der Schüler erkennt, dass er für sich selbst etwas leisten muss.
haben Sie Hattie völlig falsch verstanden. Da kann ich Ihnen nur empfehlen: Lesen Sie dort einmal nach, Herr Röhm. Da liegen Sie fachlich falsch.
Aber mir geht es heute gar nicht um Sie. Bei der vollmundi gen Überschrift „Nach dem VERA-Schock – wie können wir in Baden-Württembergs Schulen wieder zu Bestleistungen ge langen?“ habe ich mich wirklich gefragt, Kollege Kern – –
(Abg. Dr. Timm Kern FDP/DVP: Ja! – Heiterkeit – Abg. Nicole Razavi CDU: Das war jetzt extrinsisch motiviert!)
Genau. – Ich habe mich bei dem von euch gewählten De battentitel wirklich gefragt: Was kommen denn für Lösungs ansätze der FDP/DVP?
Bei allem Respekt: Wären Sie eine Schallplatte, hätte ich Sie aus dem Schrank genommen, weil ich seit fünf Jahren immer nur die gleiche Leier vernehme; das hilft uns hier nicht wei ter.
Frau Kollegin Boser hat vorhin – das war ja wie in den alten Zeiten – an die IQB-Ländervergleichsstudie 2012/2013 erin
nert, die gezeigt hat, dass wir da Defizite zu verzeichnen ha ben. Wir haben eben auch im überkommenen dreigliedrigen System Defizite vorgefunden.
Aber was ich echt zynisch fand, war der Vorwurf, die SPD wolle von der Leistung abkoppeln und das gesamte Soziale völlig ausblenden. Erinnern Sie sich noch an die BertelsmannStudie 2010? Erinnern Sie sich noch daran, um was es sich bei den ominösen 131 € gehandelt hat? Das waren die Kos ten, die laut Bertelsmann-Studie in Baden-Württemberg pro Elternhaushalt anfallen, sofern Nachhilfe in Anspruch genom men wird. 131 € pro Monat! Da können Sie mir nicht erzäh len, dass es keinen Zusammenhang zwischen Leistungserfolg und sozialem Hintergrund bzw. Geldbeutel der Eltern gebe.