Protocol of the Session on December 12, 2019

Herr Kollege Reinhart, in Baden-Württemberg haben wir sehr viele Zulieferer.

(Abg. Rüdiger Klos AfD: Dann sollen die an den Norden liefern!)

Sie waren einer der Ersten, die sich für den Einsatz der Wind kraft ausgesprochen haben. Deshalb baue ich auf Sie, dass Sie mal mit Herrn Altmaier darüber reden.

(Beifall bei den Grünen und der Abg. Gabi Rolland SPD)

Meine Damen und Herren, eine Studie von Prognos im Auf trag des BDI im letzten Jahr hat ergeben: Klimaschutz schafft Wachstum.

(Abg. Anton Baron AfD: Aha! – Abg. Rüdiger Klos AfD: Im Ausland!)

Diesen Weg müssen wir deswegen konsequent gehen.

(Abg. Anton Baron AfD: Man sieht es an der Auto mobilindustrie!)

Frau von der Leyen hat gestern positiv über den Klimaschutz geredet und die Mondlandung der Amerikaner mit dem Kli maschutzprogramm der EU verglichen. Das ist der Weg, den wir gehen müssen.

(Zuruf des Abg. Paul Nemeth CDU)

Wir müssen die Menschen motivieren. Wir müssen sie von der ökologischen Politik begeistern, sonst werden wir keinen Erfolg haben.

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen)

Wir müssen auch sehen – wer gestern das Interview mit Herrn Denner von Bosch gelesen hat, weiß das –:

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Da geht es auch um Arbeitsplätze!)

Manche in der Industrie haben in den letzten zehn, 15 Jahren nicht die Zeichen der Zeit und die Zeichen der Zukunft er kannt.

(Zuruf: Genau! – Abg. Stefan Herre [fraktionslos]: Die beste Technologie kommt aus Deutschland!)

Der SPIEGEL schrieb gestern: Europa soll klimaneutral wer den. Anstatt sich an die Arbeit zu machen und zu zeigen, was man leisten kann, wird jetzt wieder das große Jammern ange stimmt. Das hilft uns allerdings nicht weiter. Niemand will Disruption, das ist klar.

(Abg. Peter Hofelich SPD: Na, na!)

Aber wenn die Entwicklung weltweit so ist, wie sie nun ein mal ist, und die Märkte der Zukunft elektrisch sind, dann müs sen wir, wenn wir die Arbeitsplätze in Baden-Württemberg erhalten wollen, eben umdenken.

(Abg. Daniel Karrais FDP/DVP: Einfach die Arbeits plätze streichen, dann gibt es auch kein CO2 mehr! – Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Verzicht sollte man schon üben! – Zuruf des Abg. Stefan Herre [frakti onslos])

Deswegen glaube ich, dass wir mit dem, was wir machen, auf dem richtigen Weg sind, auch um die Arbeitsplätze in BadenWürttemberg zu erhalten.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Läuft!)

Lassen Sie mich zum Schluss noch zu einem anderen Thema kommen, nämlich zu der Versöhnung von Naturschutz und Landwirtschaft, bei der sich der Kollege Hauk, der jetzt lei der nicht da ist, und der Kollege Untersteller große Verdiens te in den letzten – –

(Minister Peter Hauk sitzt auf seinem Abgeordneten platz und gibt ein Handzeichen.)

Oh! Guten Morgen!

(Minister Peter Hauk: Ich bin schon längst da! – Hei terkeit)

Sorry, ich habe Sie nicht gesehen.

(Abg. Rüdiger Klos AfD: Ja, der Minister ist nicht da!)

Die beiden Minister haben sich große Verdienste erarbeitet; denn sie haben den Naturschutz vorangebracht, und sie haben einen Ausgleich gefunden zwischen den Interessen der Land wirtschaft und den Interessen des Naturschutzes. Ich hoffe, dass alle Beteiligten noch im Laufe dieses Jahres zustimmen. Dann hätte die Landesregierung einen großen Schritt in die Richtung gemacht, den Krieg zwischen Naturschutz und der Landwirtschaft, den es mal gab, endgültig zu beenden.

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen)

Ich möchte zum Schluss noch Barack Obama zitieren, der ein mal sagte:

Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel zu spüren bekommt, und die letzte, die ihn stoppen kann.

Das, meine Damen und Herren, haben wir uns auch bei der Erstellung des Haushalts zur Grundlage gemacht. Wir haben alle oder die meisten Möglichkeiten genutzt, die man in ei nem Bundesland hat, um den Klimaschutz voranzubringen. Deswegen ist es ein sehr guter Haushalt.

Wir haben das gemacht, was Richard Schneider, Chef der Fir ma Frosch und Träger des Deutschen Umweltpreises, gesagt hat:

Man braucht den Mut, die Zukunft zu gestalten.

Das macht diese Landesregierung.

Herzlichen Dank.

(Beifall bei den Grünen – Vereinzelt Beifall bei der CDU)

Das Wort für die CDU-Frak tion erteile ich Herrn Abg. Nemeth.

(Abg. Jochen Haußmann FDP/DVP: So, jetzt aber!)

Guten Morgen, Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Ich denke, wir sollten uns bei die ser Debatte sehr stark auf das konzentrieren, was das Land leisten kann und was das Land umsetzen kann. Mein Kollege Walter hat jetzt schon Berlin erwähnt.

(Abg. Dr. Markus Rösler GRÜNE: Und Brüssel! Und Obama! Die ganze Welt! – Abg. Dr. Wolfgang Rein hart CDU: Obama nicht vergessen! – Zuruf von der CDU: Und den Mond!)

Es ist in Ordnung, das einmal zu reflektieren. Aber ich finde, wenn wir hier im Parlament über so etwas Wichtiges wie den Landeshaushalt für zwei Jahre reden, machen wir uns selbst klein, wenn wir unsere Schwierigkeiten und Probleme – die es ja gibt – einfach immer Berlin und Brüssel zuschieben.

(Abg. Jürgen Walter GRÜNE: Ich habe Brüssel nur gelobt!)

Ich finde, dieser Haushalt ist ein Haushalt der Superlative. Zwei Mal 680 Millionen €, nämlich 2020 und 2021 – noch nie gab es so viel Geld für Klima, Energie und Naturschutz, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der Grünen)

Die Bewahrung der Schöpfung war uns, der CDU-Fraktion, schon immer wichtig. Heimat ist Natur, deshalb ist für uns Naturschutz auch praktische Heimatpflege. Das zeigen wir im Naturschutzbereich.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der Grünen – Zuruf von der CDU: Sehr gut!)

Wir bauen – was ganz wichtig ist – das Monitoring aus. Wir haben noch nie so viel Geld in die Landschaftspflegeverträge für Natura 2000 investiert: 20 Millionen € nächstes Jahr, 21 Millionen € übernächstes Jahr. In anderen Bundesländern gibt es dafür überhaupt nichts.

(Abg. Dr. Markus Rösler und Abg. Jürgen Walter GRÜNE: Wenig!)

Wir schaffen durch Aktionen neue Lebensräume für bedroh te Arten. Wir fördern – das hat der Kollege Walter auch ange sprochen – mit dem Eckpunktepapier und der Aktion der bei den zuständigen Minister, aber auch substanziell die Zusam menarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz. Dies geschah schon in der Vergangenheit, geschieht aber zukünftig noch mehr mit jeweils über 16 Millionen € in den beiden Haushalts jahren. Denn wir wollen Naturschutz nicht gegen die Land wirtschaft, sondern mit den Landwirten umsetzen, und dafür gibt es in den nächsten zwei Jahren jeweils 16 Millionen €.