Protocol of the Session on December 14, 2012

Sonst gäbe es nicht so viele Anträge, wie wir vorliegen haben.

(Beifall bei den Grünen und der SPD)

Meine Damen und Herren, dass Sie mit der Bildungspolitik nicht einverstanden sind, wissen wir. Die Bildungspolitik, die wir machen, ist die bessere Alternative. Die werden wir wei ter so machen, und wir werden auch die Finanzpolitik endlich auf ein seriöses Fundament stellen.

(Abg. Peter Hauk CDU: Auf ein Lügengebäude stel len Sie sie!)

Sie waren diejenigen, die dafür gesorgt haben, dass wir heu te die Aufgabe haben, zu konsolidieren. Sie haben Schulden berge hinterlassen, und wir werden diese Schuldenberge Schritt für Schritt abtragen. Ich bin mir sicher – das zeigen auch alle Wahlergebnisse in letzter Zeit –,

(Abg. Friedlinde Gurr-Hirsch CDU: Jetzt kommt das wieder!)

dass die Bürgerinnen und Bürger diesen Kurs mittragen. Sie tragen diesen Kurs mit. Wir haben es beim Ergebnis der Land tagswahl gesehen, wir haben das in sämtlichen Umfragen, die es danach über die Landesregierung gegeben hat, noch ein mal verstärkt bekommen. In dieser Zeit hätten wir noch ein mal besser abgeschnitten als am 27. März 2011. Wir haben

Oberbürgermeisterwahlen gewonnen, in Stuttgart, in Karlsru he,

(Zuruf des Abg. Peter Hauk CDU)

wir werden auch bei weiteren Wahlen gut abschneiden. Scha de, dass Sie das nicht verkraften können. Traurig, was aus der CDU in Baden-Württemberg geworden ist.

(Beifall bei den Grünen und der SPD – Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Ein Päckchen Papier taschentücher her!)

Traurig, wie Sie mit den Gepflogenheiten des Parlaments und der einst guten Umgangskultur umgehen.

(Beifall bei den Grünen und der SPD – Abg. Karl- Wilhelm Röhm CDU: Keine Solidaritätsbekundung! Wo bleibt die Solidaritätsbekundung? – Abg. Fried linde Gurr-Hirsch CDU: Am liebsten würden Sie doch selbst mitstimmen!)

Für die SPD-Fraktion er teile ich das Wort Herrn Kollegen Schmiedel.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Jetzt kommen die Solidaritätsbekundungen!)

Frau Präsidentin, liebe Kolle ginnen und Kollegen! Im Sommer gehen meine Kinder gern ins Zeltlager mit dem CVJM.

(Vereinzelt Beifall – Zuruf: Bravo!)

Da gibt es folgendes Spiel: Die, die zu alt geworden sind für das Zeltlager

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Die bleiben daheim!)

nein, die bleiben nicht daheim –, die treffen sich außerhalb;

(Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Zum Vier tele!)

sie sitzen zusammen, meist nachts, und besprechen, wie sie in das Zeltlager eindringen.

(Heiterkeit)

Man nennt sie „Überfäller“.

(Zurufe, u. a. der Abg. Friedlinde Gurr-Hirsch CDU)

Sie kommen mir ein bisschen so vor wie „Überfäller“. Sie dür fen in der Regierung nicht mehr mitspielen, und jetzt rotten Sie sich nachts zusammen und überlegen, wie Sie stören kön nen.

(Heiterkeit und Beifall bei der SPD und den Grünen – Zuruf von der CDU: So viel zum Niveau! – Zuruf des Abg. Peter Hauk CDU)

Wissen Sie, was mit den „Überfällern“ passiert, die scheitern und gefangen genommen werden? Die werden „geessensres tet“.

(Heiterkeit bei der SPD und den Grünen)

Das wollen wir Ihnen ersparen. Aber es ist schon bemerkens wert. Edith Sitzmann hat recht mit ihrer Beurteilung.

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Indem sie nichts gesagt hat! – Zuruf der Abg. Friedlinde Gurr- Hirsch CDU)

Sie hatten für gestern eine Aktuelle Debatte zur Schulpolitik beantragt. Was haben Sie sich dabei im Vorfeld eigentlich ge dacht?

(Abg. Andreas Stoch SPD: Nichts, wie immer! – Zu ruf des Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP)

Offensichtlich doch nicht, dass diese Schulpolitik dazu führt, dass man die Abberufung der Ministerin beantragen muss. Wann ist Ihnen denn das eingefallen?

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Beim Glühwein ges tern Abend!)

Wenn Sie das schon länger geplant haben, warum bringen Sie das dann nicht anständig ein? Warum erst um 19:17 Uhr?

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Wir wollten Ihnen den Vortritt lassen! Wir wollten Ihnen die Chance ge ben, selbst zu handeln! – Unruhe)

Warum nicht gestern? Es geht Ihnen also nicht um die Sache; denn das, was Sie der Ministerin im Kern vorwerfen, ist die Bildungspolitik der Koalition. Das steht alles im Koalitions vertrag.

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Steht auch im Koalitionsvertrag, dass man zu spät kommen soll?)

Sie werfen ihr vor, dass sie Gemeinschaftsschulen umsetzt – ich bitte Sie, das ist ihr Auftrag, und darin unterstützen wir sie natürlich; das ist doch ganz klar.

(Beifall bei der SPD und den Grünen – Abg. Karl- Wilhelm Röhm CDU: Beim Chaos!)

Wenn Sie sagen, eine Wahlmöglichkeit zwischen G 8 und G 9 liege nicht im Interesse des Landes: Haben Sie eigentlich be obachtet, dass sich 80 % der Eltern da, wo es geht, für G 9 entschieden haben?

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Warum ma chen Sie es dann nicht flächendeckend?)

Haben Sie es beobachtet oder nicht?

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Warum sieht es der Ministerpräsident anders? – Unruhe)

Wenn Sie behaupten, es gäbe keinen Rahmen für die Gemein schaftsschule, frage ich Sie: Ist das Gemeinschaftsschulgesetz an Ihnen vorbeigerauscht?

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Nicht gelesen!)

Das ist doch die gesetzliche Grundlage für diese Schule.

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Nicht gelesen! – Abg. Friedlinde Gurr-Hirsch CDU: Wenn Sie sie behalten wollen, müssen Sie sagen, dass sie gut ist!)

Sie haben immer noch nicht kapiert, was Gemeinschaftsschu le ist, wenn Sie so tun, als wäre das eine Einheitsschule. Na türlich kommen dort die Bildungspläne des Gymnasiums, der Realschule und der Hauptschule zur Geltung;

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Jeder macht, was er will! – Zuruf: Alles in einen Topf!)