Protocol of the Session on November 14, 2012

Nun zu den Realitäten, Herr Kollege Schmiedel, im Unter schied zu Ihren Statistiken.

(Der Redner hält ein Schaubild hoch.)

Hier sehen wir das Volumen der Haushaltspläne.

(Abg. Walter Heiler SPD: Können Sie das bitte je dem zeigen?)

Daraus ergibt sich Folgendes: Im Jahr 2008 waren es 34 Mil liarden €, dann gab es in der Krise in der Tat eine deutliche Steigerung auf 36 Milliarden €. Das Haushaltsvolumen ist dann 2010 auch wieder gesunken, nachdem die Krise über wunden wurde. Aber dann kommen Sie.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der FDP/DVP und der CDU)

Der Dritte Nachtragshaushalt im Jahr 2011 hatte ein Gesamt volumen von 35,3 Milliarden €.

(Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Jetzt geht es aufwärts mit den Schulden!)

Dann ging es aufwärts. Schon mit dem Vierten Nachtrag gab es eine Steigerung um 5 %. Im Jahr 2012 gibt es ebenfalls ei ne Steigerung um 5 %. Im Jahr 2013 gibt es abermals eine Steigerung um 5 %.

(Zuruf der Abg. Edith Sitzmann GRÜNE)

Jetzt ziehen wir einmal eine Zwischenbilanz. Dritter Nachtrag 2011 – das war zu Ihrer Regierungsübernahme –: 35,3 Milli arden €.

(Abg. Claus Schmiedel SPD: Welche Säule ist Ne ckarpri?)

2013: 40,74 Milliarden €. Meine Damen und Herren, Sie ge ben 5,5 Milliarden € mehr aus als wir. Das ist der Punkt.

(Beifall bei der FDP/DVP und der CDU)

Wenn Sie es mir nicht glauben, zitiere ich einmal Frau Sitz mann. Frau Sitzmann, Kompliment, Sie waren ehrlich.

(Abg. Walter Heiler SPD: Im Gegensatz zu Ihnen, oder wie?)

Ich habe hier eine Publikation der Fraktion GRÜNE, „Info grün“ heißt sie.

(Der Redner hält ein Schriftstück hoch.)

Ich zitiere daraus:

Woher kommt die aktuelle Lücke von 2,5 Milliarden €?

Die Antwort – ich zitiere –:

Grob gesagt aus ca. 600 Millionen € weniger Einnahmen und 1,9 Milliarden € Mehrausgaben gegenüber 2012.

Herzlichen Dank für die Ehrlichkeit!

(Beifall bei der FDP/DVP und der CDU – Zuruf der Abg. Edith Sitzmann GRÜNE)

Das ist der Grund für die Schulden. Jetzt kommen wir zu den Einnahmen.

(Der Redner hält ein Schaubild hoch.)

Im Jahr 2011 betrugen die Einnahmen 28,6 Milliarden €. Im Jahr 2013 sind es 31,53 Milliarden €.

(Zuruf des Abg. Walter Heiler SPD)

Das sind die Realitäten, meine Damen und Herren.

Sie haben 3 Milliarden € mehr zur Verfügung und geben 5,5 Milliarden € mehr aus. Und da wundern Sie sich über die Neu verschuldung. Unglaublich!

(Heiterkeit und Beifall bei der FDP/DVP und der CDU)

Selbst wenn wir die 1,5 Milliarden € hinzurechnen, die für die Finanzausgleichssysteme – Länderfinanzausgleich, kommu naler Finanzausgleich – anfallen, kommen wir noch immer zu dem Ergebnis, dass Sie 4 Milliarden € mehr ausgeben als wir, auch netto. Zu diesem Ergebnis kommen wir.

(Abg. Edith Sitzmann GRÜNE: Dann kommen wir zu dem Ergebnis, dass wir 1,9 Milliarden € Mehraus gaben haben!)

Hören Sie doch endlich mit dem Geschwätz von der Erblast auf. Hören Sie doch endlich mit dem Geschwätz von der Struktur auf.

(Beifall bei der FDP/DVP und der CDU)

Man sieht es Ihrem Haushalt an allen Ecken und Enden an: Sie können nicht mit Geld umgehen, Sie schmeißen das Geld zum Fenster raus.

(Abg. Andreas Schwarz GRÜNE: So ein Unsinn!)

Sie haben kein Einnahmeproblem, Sie haben kein Struktur problem, sondern Sie haben ein Ausgabenproblem. Sie ma chen Schulden wie die Sautreiber. Das ist die Realität, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der FDP/DVP und der CDU – Abg. Karl- Wilhelm Röhm CDU: Bravo! – Zuruf des Abg. Jörg Fritz GRÜNE – Gegenruf der Abg. Friedlinde Gurr- Hirsch CDU)

Im Ergebnis kann ich der CDU-Fraktion nur zustimmen: Die ser Haushalt verdient es überhaupt nicht, im Finanzausschuss beraten zu werden. Dieser Haushalt sollte an den Absender zurückgehen,

(Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Hausaufga ben machen! – Zuruf des Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE)

an den sogenannten Finanzminister, damit er nacharbeitet. Herr Minister, einen Finanzminister wie Sie sollte man in die Wüste schicken. Aber vermutlich würde dann bald der Sand knapp. Das ist die Realität.

(Heiterkeit und Beifall bei der FDP/DVP und der CDU)

Für die Landesregierung spricht der Minister für Finanzen und Wirtschaft, Dr. Nils Schmid.

Sehr geehrter Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kolle gen! Wir haben gerade gesehen, was CDU und FDP/DVP un ter Bürgerlichkeit, bürgerlichen Tugenden und bürgerlichem Umgang im Parlament verstehen.

Ich sage Ihnen eines: Zum wiederholten Mal haben Sie den Landtag nicht zu einer Schaubühne bürgerlicher Tugenden ge macht, sondern zu einer Legendenbildung beigetragen und Zerrbilder dargestellt.

(Lachen bei Abgeordneten der CDU und der FDP/ DVP – Zuruf des Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/ DVP)

Dr. Rüpel und Peter Pan haben hier einmal wieder maßlos überzogen.

(Beifall bei den Grünen und der SPD – Abg. Karl- Wilhelm Röhm CDU: Spielen Sie hier nicht den Mo ralapostel!)

Wer hier nur Panik und Angst schürt, Herr Dr. Hauk,

(Heiterkeit – Abg. Peter Hauk CDU: Nein, Herr Dr. Schmid! Sie können gern „Herr Diplom-Forstwirt“ zu mir sagen!)