Protocol of the Session on April 19, 2012

(Abg. Tanja Gönner CDU: Sehr gut!)

Dann können Sie diesen Antrag lesen. Anschließend befasst sich das Hohe Haus damit.

(Beifall bei der FDP/DVP und der CDU – Abg. Wolf gang Drexler SPD: Sie müssen ihn drei Tage vorher einbringen! – Abg. Claus Schmiedel SPD: Das geht nicht! – Weitere Zurufe)

Für die Fraktion GRÜ NE erteile ich Frau Abg. Sitzmann das Wort.

Frau Präsidentin, liebe Kol leginnen und Kollegen! Wir sind über Ihre Großzügigkeit, Herr Rülke, wirklich erstaunt.

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Immer wie der gern!)

Sie wollen uns noch Zeit lassen, einen Antrag zu lesen, den wir vor drei Minuten auf den Tisch bekommen haben.

(Abg. Karl Zimmermann CDU: Ja war er Ihnen vor her nicht bekannt? – Zuruf des Abg. Wolfgang Drex ler SPD – Gegenruf des Abg. Karl Zimmermann CDU: Ja logisch!)

Sollen wir uns jetzt dafür bedanken, oder was?

Wir haben in diesem Parlament klare Verfahren und Regeln.

(Abg. Volker Schebesta CDU: Da steht „Entlassung“ drin!)

Sie können jederzeit Anträge einbringen, die Sie für richtig halten.

(Abg. Dr. Bernhard Lasotta CDU: Sie müssen nur Zeitung lesen, Frau Sitzmann! – Abg. Andreas Deuschle CDU: Herr Rust liest auch die Zeitung!)

Aber es geht hier um die Frage: Ist der Antrag dringlich, oder ist er es nicht? Das normale Verfahren ist, dass er drei Tage vorher eingebracht werden muss,

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: So ist es! Ganz nor mal! – Zuruf des Abg. Jörg Fritz GRÜNE)

damit das Präsidium darüber entscheiden kann: Ist dieser An trag dringlich, oder ist er es nicht?

(Abg. Tanja Gönner CDU: Was ist denn bei Ihnen dringlich?)

Sie haben dieses Verfahren völlig missachtet, kommen hier herein, und nach Ihrer Rede, Herr Hauk,

(Abg. Helmut Walter Rüeck CDU: Da muss man eben beizeiten da sein! – Abg. Dr. Friedrich Bullin ger FDP/DVP: Die Grünen als größte Fraktion in der Koalition hätten die Entlassung beantragen müssen!)

bekommen wir den Antrag, zu dem Sie bereits geredet haben, endlich auf den Tisch. Meine Damen und Herren, so geht es hier im Landtag mit der Zusammenarbeit nicht.

(Beifall bei den Grünen und der SPD – Zuruf des Abg. Wolfgang Drexler SPD)

Sie halten die Verfahrensregeln nicht ein, Sie legen während der Debatte den Antrag – mit vier Seiten Begründung –, den wir noch nicht lesen konnten, auf den Tisch. Sie stellen hier Behauptungen in den Raum, über die wir hier gern diskutie ren können,

(Abg. Tanja Gönner CDU: Behauptungen?)

aber nicht auf diese Art und Weise. Für uns ist die Dringlich keit in keiner Weise nachvollziehbar, und wir können ihr auch nicht stattgeben, meine Damen und Herren.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD)

Wir haben heute Morgen eine beeindruckende Rede des Bun despräsidenten

(Zurufe von der CDU und der FDP/DVP, u. a. Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Umso schlim mer!)

über den Wert der Demokratie und über den Wert dieses Lan desparlaments gehört.

(Abg. Volker Schebesta CDU: An die sich auch ein Spitzenbeamter halten muss! – Weitere Zurufe – Abg. Muhterem Aras GRÜNE: Frau Präsidentin!)

Zu der Wertschätzung des Parlaments, des Landtags von Ba den-Württemberg, und der gewählten Abgeordneten gehört es, dass man sich an reguläre Verfahren, wie sie vereinbart sind, hält. Wir tun dies, meine Damen und Herren; Sie haben da Nachholbedarf.

(Abg. Tanja Gönner CDU: Ganz sicher nicht!)

Das ist sehr bedauerlich.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD – Zurufe von der CDU und der FDP/DVP)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bitte Sie wirklich um Ruhe. Wir kommen jetzt zur geschäftsordnungsmäßigen – –

(Abg. Tanja Gönner CDU: Nicht immer nur in eine Richtung, Frau Präsidentin! – Weitere Zurufe)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wer eine Zwischenfrage hat, möge sich melden, aber wer keine Zwischenfrage stellen will, möge jetzt schweigen.

(Abg. Andrea Lindlohr GRÜNE: Keine Zwischenfra ge! – Abg. Helmut Walter Rüeck CDU: Aber ich las se mich nicht von einer Abgeordneten bedrohen!)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir kommen jetzt zum ge schäftsordnungsmäßigen Verfahren. Uns liegt ein Antrag vor, der für dringlich erklärt werden soll.

(Unruhe – Zurufe: Pst!)

Nach § 57 Absatz 3 Satz 1 der Geschäftsordnung muss ein Antrag, der für dringlich erklärt werden soll, am dritten Tag vor der Sitzung eingereicht werden.

(Zurufe: Aha!)

Wenn das nicht rechtzeitig erfolgt ist, muss vor der Dringlich erklärung über die Verkürzung dieser Frist abgestimmt wer den.

(Zurufe: Aha!)

Dabei ist die Fristverkürzung abgelehnt, wenn ihr fünf Abge ordnete widersprechen.

(Zuruf: Die kriegen wir gerade zusammen! – Weite re Zurufe)

Wir stimmen jetzt über die Fristverkürzung ab.

Wer einer Fristverkürzung hinsichtlich der Dringlicherklärung dieses Antrags zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Eindeutig wurde die Fristverkürzung bei diesem Antrag abgelehnt.

(Unruhe)

Somit ist der Antrag vom Tisch.

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP und Abg. Volker Schebesta CDU: Nein, nein! – Zurufe von der CDU, u. a. Abg. Helmut Walter Rüeck: So einfach geht das nicht!)

Dann müssen Sie beantragen, dass dieser Antrag – –