Protocol of the Session on February 17, 2016

(Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Wo denn?)

Aber das wischen Sie weg und sagen, das funktioniere prima. Ich sage Ihnen: Dieses Modell steht unmittelbar vor dem Scheitern.

(Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Ach Quatsch!)

Sie legen doch selbst die Zahlen vor, wonach nicht einmal 10 % der Kinder mit Gymnasialempfehlung auf die Gemein schaftsschule gehen. Nach Ihrer eigenen Ideologie, die Sie vorgestellt haben, kann dieses Modell nicht funktionieren. Wie reagieren Sie darauf? Durch eine Politik der Nadelstiche – das war das Stichwort der Diskussion, die wir bei den freien Schu len hatten –, eine Politik der Nadelstiche gegenüber allen an deren Schulen, um die Leute in die Gemeinschaftsschule zu zwingen.

(Beifall bei der FDP/DVP – Abg. Dr. Stefan Fulst- Blei SPD: Das ist eine böse Unterstellung!)

Das ist die falsche Politik.

(Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Sie haben sich im mer noch nicht entschuldigt für Ihre Beleidigungen gegenüber den Gemeinschaftsschulen! Da erwarte ich immer noch eine Entschuldigung!)

Hören Sie damit auf. Damit machen Sie vor allem auch die berufliche Bildung kaputt. – Herr Fulst-Blei, Sie haben ver

sucht, die Realschulen kaputt zu machen, aber Sie haben es nicht geschafft; und weil Sie dies nicht geschafft haben, ma chen Sie jetzt diese Politik der Nadelstiche.

(Beifall bei der FDP/DVP – Glocke des Präsidenten)

Ein Letztes: Frau Kollegin Sitzmann, Sie haben festgestellt, es gäbe keine Wechselstimmung in diesem Land, und berufen sich auf Umfragen. Wenn dem so ist, Frau Kollegin Sitzmann, warum hat dann Ihre Regierungskoalition in diesen Umfra gen keine Mehrheit mehr?

(Beifall bei Abgeordneten der FDP/DVP und der CDU)

Jetzt weiß ich auch, wie dieser freudsche Versprecher mit dem 18. Februar zustande kam. Dieses Datum haben Sie offen sichtlich fix im Blick,

(Abg. Edith Sitzmann GRÜNE: Ich habe „16.“ ge sagt!)

weil Sie genau wissen, dass das der letzte Plenartag ist, der dieser Regierungskoalition beschieden ist.

(Beifall bei der FDP/DVP und Abgeordneten der CDU – Abg. Walter Heiler SPD: Oder für Sie!)

Für die Landesregierung erteile ich Herrn Finanz- und Wirtschaftsminister Dr. Schmid das Wort.

Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich hatte die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die CDU die letzte Plenardebatte, ihre letz te Aktuelle Debatte, dazu nutzt, nach fünf Jahren endlich ein mal klarzumachen, was sie den Menschen in unserem Land eigentlich zu bieten hat.

(Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Ja! – Zuruf von der SPD: Nix!)

Aber nein, lasst alle Hoffnung fahren. Auch Herr Wolf rettet die CDU nicht mehr. Es war kein Aufruf, den Sie beschrieben haben, es war eine glatte Bruchlandung; sie reiht sich nahtlos ein in fünf Jahre Pleiten, Pech und Pannen der Opposition.

(Beifall bei der SPD und Abgeordneten der Grünen)

Seit fünf Jahren höre ich immer wieder die gleiche Leier: Grün-Rot stürze das Land ins Verderben, Grün-Rot fahre das Land an die Wand.

(Zuruf des Abg. Helmut Walter Rüeck CDU)

Meine Damen und Herren, seit fünf Jahren beweist diese Lan desregierung den Menschen in unserem Land genau das Ge genteil. Das Land ist bei uns in besten Händen.

(Beifall bei der SPD und Abgeordneten der Grünen)

Ich erinnere noch an die Aussage des damaligen Oppositions führers Peter Hauk

(Staatssekretär Peter Hofelich: Wer?)

2011, als er vollmundig verkündet hat, woran er uns messen will: an Wachstum, an den Arbeitslosenzahlen, an der Inno vationskraft.

(Abg. Walter Heiler SPD: Aha!)

Gern doch. Siehe da, Baden-Württemberg ist so stark wie nie. Beim Wirtschaftswachstum sind wir unangefochten an der Spitze aller Bundesländer.

(Zuruf des Abg. Helmut Walter Rüeck CDU)

In keinem Bundesland ist die Arbeitslosigkeit so niedrig wie bei uns.

(Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Aha!)

Ich nehme einmal die Vergleichszahlen nach Monaten, weil das der richtige Vergleichszeitraum ist: Januar 2011 4,7 % Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg, Januar 2016 4 % Ar beitslosigkeit in Baden-Württemberg.

(Zuruf der Abg. Friedlinde Gurr-Hirsch CDU)

Noch nie waren so viele Menschen beschäftigt wie unter die ser Landesregierung.

(Beifall bei der SPD und Abgeordneten der Grünen)

Auch die Jugendarbeitslosigkeit ist unverändert die niedrigs te in Deutschland und in ganz Europa.

(Abg. Friedlinde Gurr-Hirsch CDU: War sie bei uns schon!)

Ich sage: unverändert in Deutschland und in ganz Europa.

(Zuruf der Abg. Friedlinde Gurr-Hirsch CDU)

Wir sind und bleiben Innovationseuropameister. Die innova tionsstärkste Region in Deutschland und Europa ist BadenWürttemberg. Das heißt – wir haben alle messbaren Zahlen vorgelegt –: Baden-Württemberg geht es so gut wie nie zu vor.

(Beifall bei der SPD und Abgeordneten der Grünen)

Das ist die Realität nach fünf Jahren grün-roter Landesregie rung.

(Zuruf des Abg. Karl Zimmermann CDU)

Besonders wichtig ist: Baden-Württemberg lebt nicht mehr von der Substanz, Baden-Württemberg wächst endlich wie der. Und das liegt eben nicht an Ihrem Vermächtnis; nein, Ba den-Württemberg kann wieder wachsen, weil wir in den letz ten fünf Jahren das gemacht haben, wozu Ihnen jahrzehnte lang Ideen und Mut gefehlt haben.

(Lachen bei der CDU – Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Jawohl! – Zuruf der Abg. Friedlinde Gurr-Hirsch CDU: „Schlechtes Erbe“!)

Dank uns, dank der konstanten, beharrlichen Politik über fünf Jahre hinweg ist der schwarz-gelbe Sanierungsstau endlich Geschichte. Wir geben deutlich mehr aus für den Erhalt von Landesstraßen und für den Erhalt von Landesgebäuden. Was den Landesstraßenbau insgesamt anbelangt, erinnere ich da

ran: Wir haben 2015 170 Millionen € für den Landesstraßen bau ausgegeben,

(Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: 2 Milliar den €!)

deutlich mehr, als Sie in Ihrer Regierungszeit ausgegeben ha ben.