Protocol of the Session on December 16, 2015

Sie ist nachlaufend, wie das bei der Spitzabrechnung natür lich logisch ist.

(Zurufe von der CDU, u. a. Abg. Peter Hauk: Sie hat ten doch die Gelegenheit, zu antworten!)

Jetzt hören Sie doch einmal zu! – Wir hatten für 2014 eine Pauschalregelung. Die Kommunen haben diese Gelder erhal ten, und sie haben nachträglich aufgelaufene Mehrkosten in diesem Bereich geltend gemacht,

(Zuruf des Abg. Claus Schmiedel SPD)

und danach gab es Nachverhandlungen mit der Landesregie rung. Die Landesregierung hat einen sehr, sehr großen Anteil der aufgelaufenen Kosten akzeptiert und übernommen.

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen – Abg. Peter Hauk CDU: Aber warum sagt dann die Landesregie rung nichts? In der Antwort steht doch gar nichts drin! Lügt denn die Landesregierung, oder verschweigt sie uns das? – Glocke des Präsidenten)

Herr Hauk, vielleicht nehmen Sie einfach einmal – –

(Zuruf des Abg. Peter Hauk CDU – Glocke des Prä sidenten)

Herr Kollege Hauk, Herr Kolle ge Lede Abal hat das Wort.

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Genau! – Abg. Claus Schmiedel SPD: Der Erste Stellvertreter ist jetzt ein mal ruhig!)

Bitte, fahren Sie fort.

Danke. – Lieber Herr Hauk, vielleicht nehmen Sie einfach auch einmal die Pressemitteilung des Landkreistags zur Hand, der ausdrück lich auch diese Einigung mit dem Land begrüßt hat.

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen – Abg. Volker Schebesta CDU: Ist das eine Spitzabrechnung oder eine Verhandlung? – Zuruf des Abg. Peter Hauk CDU)

Herr Hauk, Sie bauen da eine Schimäre auf, die es gar nicht gibt.

Es gibt aber in der Tat noch Handlungsfelder – das ist richtig –, und das ist beispielsweise das Handlungsfeld Wohnen. Da sind alle Ebenen gefragt. Da gibt es natürlich auch noch Punk te auf der kommunalen Ebene, die die Ausweisung von Flä chen betreffen.

Ferner gibt es auch noch einen ganz anderen wichtigen Punkt, den Kollege Lasotta angesprochen hat, nämlich das Thema Arbeitsmarkt.

(Zuruf des Abg. Peter Hauk CDU – Abg. Dr. Bern hard Lasotta CDU meldet sich. – Glocke des Präsi denten)

Kollege Lede Abal, gestatten Sie eine Zwischenfrage – –

Ich möchte mei ne Ausführungen zu Ende führen. – Beim Thema Arbeitsmarkt haben wir über das Landesprogramm „Chancen gestalten – Wege der Integration in den Arbeitsmarkt öffnen“ schon Mit te dieses Jahres eine Förderung initiiert. Ich weiß, dass es da auf Kreisebene an vielen Orten auch Gespräche zur Bildung lokaler Netzwerke gibt, wo genau das geschieht, was Sie ge fordert haben, dass die Arbeitsmarktakteure zusammengeholt werden. Wir, die Fraktion GRÜNE, haben diese Gespräche mit Vertretern der Wirtschaft, mit Vertretern der Arbeitneh merverbände und mit vielen anderen Akteuren geführt, um auf diesem Gebiet weiterzukommen.

Eines zeigt sich sehr deutlich: Das große Problem sind immer noch die arbeitsrechtlichen Vorschriften. Die Zuständigkeit dafür liegt aber in Berlin. Das Problem ist immer noch ein Verfahren, das arbeitswillige Asylsuchende, die eine Arbeits stelle in Aussicht haben, dazu zwingt, einen aus unserer Sicht wirklich unnötigen Umweg über die Ausländerbehörde zu ma chen. Das sind jedoch Verfahren, die wir seitens des Landes nicht im Griff haben, sondern die man wirklich einmal auf Bundesebene bearbeiten müsste.

Auch die Ausländerämter unterstehen dem Bundesinnenmi nister. Ich bitte Sie: Greifen Sie sich doch endlich einmal den Mann, und sagen Sie ihm, er möge doch endlich einmal etwas tun.

(Abg. Peter Hauk CDU: Das ist primitiv! – Zuruf der Abg. Friedlinde Gurr-Hirsch CDU)

(Beifall bei den Grünen und der SPD)

Für die SPD-Fraktion erteile ich der Kollegin Grünstein das Wort.

(Abg. Peter Hauk CDU: Etwas weniger Arroganz, Frau Kollegin!)

Ich nehme mir da ein Beispiel an Ihnen. Ich kann Sie auch da nicht übertreffen, Herr Kollege.

(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der SPD und der Grünen)

Herr Kollege Wolf hat sein Pulver offensichtlich schon ver schossen.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Normalerweise würde ich jetzt gar nichts mehr sagen müssen, denn Kollege Lede Abal hat eigentlich alles auf den Punkt ge bracht. Aber eines muss ich hier doch korrigieren: Sie stellen die kommunalen Landesverbände so hin, als wären sie unwis send und unvorbereitet. Glauben Sie denn, da seien nur lau ter Tagträumer tätig?

(Zuruf des Abg. Wolfgang Drexler SPD)

Sie lehnen einen Haushalt ab, in den wir Unterstützung für die Kommunen eingebaut haben. Anscheinend ist Ihnen das nicht wichtig. Sonst hätten Sie das nicht abgelehnt.

Alles, was Kollege Lede Abal gesagt hat, ist richtig, und ich stimme ihm zu.

(Abg. Helmut Walter Rüeck CDU: Alles? Die SPD ändert ihre Position!)

Nachdem die Opposition offensichtlich nur noch ein einziges Thema hat, nämlich die Integration, bin ich sicher, dass wir darüber noch öfter diskutieren werden. Vielleicht erzählen Sie uns dann beim nächsten Mal, welche Kriterien Sie in Ihren Integrationsführerschein einbauen. Muss ich dann schuhplat teln oder zwei Maß Bier trinken können?

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Drei! – Zurufe der Abg. Helmut Walter Rüeck CDU und Dr. Hans-Ul rich Rülke FDP/DVP)

Welche Kriterien Sie da einbauen wollen, ist mir nicht ganz klar.

Wenn wir auf dem Boden des Grundgesetzes stehen, das für alle gilt – das wurde mehrmals gesagt, und ich denke, dass sich alle vier Fraktionen darin einig sind –, dann sollte das rei chen.

(Zuruf des Abg. Thaddäus Kunzmann CDU)

Glauben Sie mir: Unsere Landesregierung weiß genau, was sie tut,

(Zuruf von der CDU: Da bin ich mir nicht sicher!)

und für die kommunalen Landesverbände gilt das auch.

(Beifall bei der SPD und den Grünen)

Meine Damen und Herren, es lie gen keine weiteren – –

(Abg. Claus Schmiedel SPD: Doch! Herr Präsident, ab und zu nach rechts schauen!)

Frau Ministerin Öney erhält noch einmal das Wort. – Bitte schön.

Ich wollte eigent lich keine zweite Runde. Aber weil noch einmal Behauptun gen aufgestellt wurden, die falsch sind, muss ich erneut eine Korrektur vornehmen.

Erstens: Niemand schimpft über Bayern. Ich bitte, das im Pro tokoll festzuhalten.

Zweitens: Noch nie war die Zusammenarbeit mit den Kom munen, mit den kommunalen Spitzen besser als zur Zeit des Integrationsministeriums. Mein Haus ist nämlich das einzige, das die kommunalen Spitzen regelmäßig in alle Maßnahmen, aber auch in alle Entscheidungsprozesse einbindet.

(Abg. Karl Zimmermann CDU: Hört, hört! Das ma chen die anderen Ministerien nicht!)