Zweite Möglichkeit – typisch FDP, Herr Rülke; alles an dere hätte mich auch gewundert –: Verkauf des Tafelsil bers –
Wir haben einen Finanzminister, der nicht erst seit gestern im Landtag von Baden-Württemberg ist, der auch einmal Haus haltsreden gehalten hat, beispielsweise am 9. Februar 2007. Ich zitiere Nils Schmid:
Finanzpolitische Geisterfahrt, Herr Kollege Maier? Kollege Schmid hat sich in der vergangenen Woche auch mit unseren Vorschlägen auseinandergesetzt. Ich zitiere Aussagen von Fi nanzminister Schmid vom 12. Dezember 2014:
Sie wollen ein Milliardenprogramm für die Infrastruktur – so weit, so gut, aber irgendwie muss man es ja finanzie ren. Ihr Vorschlag war, der Landesstiftung 1 Milliarde € hierfür zu entnehmen und die Beteiligungen des Landes... zu verkaufen. Ich glaube, selbst Maggie Thatcher hät te in ihrem größten Privatisierungsrausch nicht so weit gehen können.
Herr Kollege Maier, Maggie Thatcher vielleicht nicht, aber die SPD-Fraktion, denn die SPD-Landtagsfraktion hat am 12. Januar 2005 –
ich nehme an, Staatssekretär Rust war damals schon als Fi nanzpolitiker tätig, auch Finanzminister Schmid war damals als Finanzpolitiker tätig – ein ehrgeiziges Konzept zum Dop pelhaushalt und für eine mittelfristige Haushaltskonsolidie rung vorgelegt. Ich zitiere Ziffer 2:
Schuldentilgung durch Veräußerung von Landesbeteili gungen: Einsparung von rund 350 Millionen €/Jahr
Der Beteiligungsbesitz des Landes soll nach dem Konzept der SPD mittelfristig weitgehend verkauft werden.
Insgesamt kann das Land dadurch mindestens 6 Milliar den € erlösen. Dieser Verkaufserlös soll zur Schuldentil gung verwendet werden, woraus sich eine jährliche struk turelle Einsparung beim Schuldendienst von etwa 350 Millionen € ergibt.
Die Auflösung der Landesstiftung bringe netto rund 1 Mil liarde € ein. Weitere größere Beteiligungen des Landes sind die Rothaus Brauerei und der Flughafen Stuttgart.
Im aktuellen Haushaltskonzept für die Jahre 2005/2006 schlägt die SPD als ersten Schritt die Teilveräußerung der LBBW vor, die Auflösung der Landesstiftung
Herr Kollege Maier, wie ist es denn jetzt mit der finanzpoliti schen Geisterfahrt und mit dem Neoliberalismus von Maggie Thatcher? Wolfgang Drexler hat das alles unterschrieben.
Ich habe immer gedacht, Kollege Drexler gehöre zu den Old Boys Ihrer Fraktion. Offensichtlich gehört er zu den Chicago Boys der SPD-Fraktion –
Man muss schon sehr vorsichtig sein, wenn man im Glashaus sitzt und mit Steinen schmeißt, Herr Kollege Maier. Entwe
der ist das, was wir heute hier an Infrastrukturprogrammen vorgeschlagen haben, seriös, oder Ihre Oppositionsarbeit war es nicht.