Protocol of the Session on June 30, 2004

Dazu rufe ich den Änderungsantrag der Fraktion der SPD, Drucksache 13/3316-6, auf. Gleichzeitig rufe ich den Entschließungsantrag der Fraktion GRÜNE, Drucksache

(Stellv. Präsident Birzele)

13/3316-22, auf. Über den Entschließungsantrag werden wir nach der Abstimmung über Artikel 48 abstimmen. Ich schlage aber vor, dass, wenn gesprochen werden soll, gleich zu beiden Anträgen gesprochen wird.

Das Wort wünscht Herr Abg. Zeller.

(Abg. Seimetz CDU: Er darf auch heute!)

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Selten habe ich erlebt, wie sich eine Ministerin, ein Ministerium so verbiegen musste, nur um dem Ministerpräsidenten zu gefallen.

(Vereinzelt Heiterkeit bei der SPD und den Grü- nen)

In den Siebzigerjahren, meine Damen und Herren, hat die Landesregierung aus Gründen der Kostenersparnis kleine Schulämter aufgelöst und mit anderen zusammengelegt. 1995 gab es das Kienbaum-Gutachten, das in Auftrag gegeben wurde, um die Schulverwaltung zu untersuchen und effizienter zu gestalten. Hier wurde von Ihrer Seite aus immer wieder eindeutig erklärt und betont, wie effizient diese Schulverwaltung sei. Bis vor kurzem wurde im Kultusministerium noch an Reformen in der Richtung gearbeitet, die Zahl der Staatlichen Schulämter von 30 auf 24 zu reduzieren.

Dann kam der Hammer der Teufel’schen Schulverwaltung, und alles hat plötzlich offensichtlich nicht mehr gegolten. Es ist keine Aufgabenbeschreibung erfolgt, die Betroffenen wurden nicht beteiligt. Ich sage Ihnen: Jetzt ist eine – ich sage es in Anführungszeichen – „Lösung“ gefunden worden, die im extremsten Fall dazu führt, dass in einem Schulamt 0,125 Stellen ausgewiesen werden. All dies ist völlig untauglich, und das, was Sie heute Nachmittag in Sachen Kooperationen angesprochen haben, ist nichts anderes als ein Feigenblatt. Denn die Kooperationen funktionieren nicht, weil es zwar durchaus einzelne Landratsämter gibt, die dazu bereit wären, aber die Partnerkreise dagegen sind. Wer schon heute von Kooperationen spricht, räumt im Grunde genommen ein, dass die Verwaltungsreform ein Konstruktionsfehler ist.

Es gibt bei den Verantwortlichen niemanden, der diese Reform für richtig hält. Sie haben sich mit den Betroffenen ja nicht auseinander gesetzt. Statt hier eine differenzierte Aufgabenanalyse durchzuführen, die Eigenständigkeit der Schulen zu betonen, die Trennung von Beratung und Aufsicht durchzuführen, statt hier regionale Schulämter zu schaffen, haben Sie, wie Herr Drexler deutlich gemacht hat, eine Murkslösung gefunden. Deswegen lehnen wir Ihren Vorschlag ab und bitten Sie, unserem Antrag zuzustimmen.

(Beifall bei der SPD)

Wird weiter das Wort gewünscht? – Das ist nicht der Fall.

(Unruhe – Abg. Zeller SPD meldet sich zu Wort. – Zurufe: Herr Präsident, da hat noch einer etwas vergessen!)

Bitte, Herr Abg. Zeller.

Herr Präsident, ich beantrage eine namentliche Abstimmung.

(Abg. Seimetz CDU: Typisch Zeller! – Abg. Flei- scher CDU: Ein Masochist!)

Meine Damen und Herren, Sie haben gehört: Es ist eine namentliche Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion der SPD, Drucksache 13/3316-6, Artikel 1 Abs. 1 und Artikel 48 ersatzlos zu streichen, beantragt.

Wer diesem Änderungsantrag zustimmen möchte, den bitte ich, mit Ja zu antworten. Wer ihn ablehnen möchte, der antworte mit Nein. Wer sich der Stimme enthalten möchte, der antworte mit „Enthaltung“.

Der Namensaufruf beginnt mit dem Buchstaben M. Herr Schriftführer Reichardt, ich bitte Sie, die Namen zu verlesen.

(Abg. Wieser CDU: Herr Präsident, hat der Antrag überhaupt die notwendige Mehrheit? – Abg. Hauk CDU: Liegt die Mehrheit vor?)

Soll ich es feststellen lassen?

Einen Moment! Herr Kollege Hauk hat gerade bezweifelt, dass die erforderliche Stimmenzahl zur Unterstützung des Antrags auf namentliche Abstimmung vorliegt. Ich bitte diejenigen, die den Antrag auf namentliche Abstimmung unterstützen, um das Handzeichen. – Herr Kollege Hauk, Sie haben sich überzeugt, dass die erforderliche Unterstützung gegeben ist.

Herr Abg. Reichardt, bitte beginnen Sie mit dem Namensaufruf.

(Unruhe – Glocke des Präsidenten)

Meine Damen und Herren, ich bitte um Ruhe, damit das Abstimmungsverhalten der Abgeordneten korrekt notiert werden kann und damit es hinterher keine ungerechtfertigten Abzüge gibt.

Herr Kollege Reichardt.

(Namensaufruf)

Die Abstimmung ist geschlossen. Ich bitte die Schriftführer, das Ergebnis festzustellen.

(Auszählen der Stimmen)

Meine Damen und Herren, ich bitte, Platz zu nehmen.

An der Abstimmung haben sich insgesamt 123 Abgeordnete beteiligt.

Mit Ja haben 51 Abgeordnete gestimmt, mit Nein haben 72 Abgeordnete gestimmt.

Der Änderungsantrag Drucksache 13/3316-6 ist damit abgelehnt.

Mit J a haben gestimmt:

Katrin Altpeter, Theresia Bauer, Bayer, Birzele, Braun, Carla Bregenzer, Capezzuto, Dr. Caroli, Drexler, Fischer, Gall, Gaßmann, Göschel, Rosa Grünstein, Gustav-Adolf Haas, Haller, Rita Haller-Haid,

(Stellv. Präsident Birzele)

Ursula Haußmann, Junginger, Käppeler, Kaufmann, Birgit Kipfer, Knapp, Kretschmann, Moser, Oelmayer, Boris Palmer, Margot Queitsch, Renate Rastätter, Rivoir, Christine Rudolf, Rust, Sakellariou, Schmid, Regina Schmidt-Kühner, Schmiedel, Seltenreich, Edith Sitzmann, Staiger, Stickelberger, Teßmer, Inge Utzt, Walter, Ruth Weckenmann, Weiß, Wichmann, Alfred Winkler, Wintruff, Dr. Witzel, Marianne Wonnay, Zeller.

Mit N e i n haben gestimmt:

Behringer, Heiderose Berroth, Dr. Birk, Blenke, Dr. Carmina Brenner, Elke Brunnemer, Döpper, Dr. Döring, Drautz, Beate Fauser, Fleischer, Dr. Glück, Dr. Inge Gräßle, Friedlinde Gurr-Hirsch, Alfred Haas, Hauk, Heinz, Herrmann, Hillebrand, Hofer, Hoffmann, Kiefl, Kleinmann, Klenk, Dr. Klunzinger, Kübler, Kurz, Dr. Lasotta, Ursula Lazarus, Johanna Lichy, Mack, Mappus, Müller, Veronika Netzhammer, Dr. Noll, Oettinger, Dr. Christoph Palmer, Pauli, Pfister, Pfisterer, Rau, Rech, Reichardt, Dr. Reinhart, Dr. Repnik, Röhm, Rückert, Rüeck, Dr. Schäuble, Dr. Annette Schavan, Schebesta, Dr. Scheffold, Scheuermann, Schneider, Dr. Schüle, Schuhmacher, Seimetz, Sieber, Stächele, Dr. Steim, Dr. Monika Stolz, Stratthaus, Straub, Teufel, Theurer, Traub, Dr. Vetter, Christa Vossschulte, Wacker, Wieser, Clemens Winckler, Zimmermann.

Ich lasse nunmehr abstimmen über Artikel 1 Abs. 1 und Artikel 48. Wer diesen Vorschriften zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe! – Enthaltungen? – Mehrheitlich so beschlossen.

Ich lasse nunmehr abstimmen über den Entschließungsantrag der Fraktion GRÜNE, Drucksache 13/3316-22. Wer diesem Entschließungsantrag zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe! – Enthaltungen? – Mehrheitlich abgelehnt.

Ich lasse nunmehr abstimmen über die

Artikel 49 bis 53

Wer diesen Artikeln zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Sie müssen sich schon beteiligen, damit klar ist, dass Sie Ihren Gesetzentwurf annehmen wollen. Gegenprobe! – Enthaltungen? – Mehrheitlich so beschlossen.

Ich rufe nunmehr auf

Artikel 54

Änderung der Verordnung über die Zuständigkeiten nach der Leistungsstufenverordnung

Wer zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe! – Enthaltungen? – Mehrheitlich so beschlossen.

Ich rufe nunmehr

Artikel 55

Änderung der Modeschul-Verordnung