(Beifall bei der FDP/DVP – Zuruf von der SPD: Also, dann machen Sie einmal etwas! Da drüben sitzen die ideologisch Befangenen, auf der anderen Seite!)
Beim Tagesordnungspunkt 1 habe ich heute sehr viel Zustimmung gerade auch bei Ihnen, Herr Drexler und Frau Wonnay, gesehen, als es um das Thema Subsidiarität ging. Der Ministerpräsident hat wunderschön eigentlich urliberale Überzeugungen von Subsidiarität dargestellt.
Was heißt denn das? Jetzt einmal zu den Fakten, weil auch draußen in den Diskussionen – wir haben ja viel darüber diskutiert – immer von einem Landeszuschuss gesprochen wird. Ich glaube, die Mehrzahl von Ihnen jedenfalls müsste wissen, dass es im Wesentlichen kein Landesgeld, sondern kommunales Geld ist.
Zur Ordnungspolitik: Die Kommunen finanzieren das; die Kommunen sind per Gesetz für Kinderbetreuung zuständig – SGB VIII. Was ist denn dann falsch daran, wenn man sagt, dann sollten sie tatsächlich die Gesamtverantwortung für diesen Bereich haben?
(Abg. Zeller SPD: Man muss ihnen mehr Geld ge- ben, sonst können sie es nicht machen! Sie deckeln doch!)
Nächster Punkt: Subsidiarität heißt, Dinge dort zu erledigen, wo sie am besten erledigt werden können, nämlich auf der untersten Ebene.
Das ist die unterste Ebene. Das Thema Kommunalisierung ist auch deshalb ein Reizthema – dies ist vielleicht auch verständlich –, weil uns viele, gerade freie Träger gesagt haben: Dann sind wir dem Belieben der Kommunen und der „alten Säcke“ im Gemeinderat ausgeliefert.
von denen auch viele der SPD und den Grünen angehören? Wer wie ich auch im kommunalen Bereich über Kindergartenfragen zu entscheiden hatte und noch hat,
hat gemerkt, dass gerade vor Ort die Menschen sehr viel näher an der Sache sind – übrigens auch, wenn sie Druck machen, wenn es darum geht, flexible und bedarfsgerechte Lösungen zu finden –, als das im Landtag der Fall sein kann. Was spricht also für dieses abgrundtiefe Misstrauen, zu sagen,
(Abg. Carla Bregenzer SPD: Sagen Sie etwas zum liberalen freien Kindergarten! – Abg. Zeller SPD meldet sich zu einer Zwischenfrage. – Glocke des Präsidenten)
Wir haben heute früh über Demographie gesprochen. Ich darf deshalb aus dem Bericht des Statistischen Landesamtes zum Thema Kindergartenplanung zitieren:
Zum Jahresende 2000 lebten im Lande ungefähr 402 000 Kinder, die dem Kindergartenalter zugerechnet werden können. Bereits ab 2003
ist durch das Nachwachsen schwächer besetzter Geburtsjahrgänge in diesem Altersbereich mit einem raschen Rückgang zu rechnen. Während im Jahr 2005 die Zahl der Kindergartenkinder mit rund 362 000
etwa 10 % niedriger ausfällt als heute, dürfte sich die Abnahme bis zum Jahr 2010 auf rund 20 % belaufen.
Er wird aber so schnell nicht umgekehrt werden können, egal, was wir tun. Wir sollten wenigstens eines gelten lassen: Wenn bei abnehmenden Kinderzahlen eine Deckelung bei 400 Millionen € besteht, dann zeigt ein einfaches Rechenexempel, dass, statistisch gesehen, pro Kind natürlich mehr Geld zur Verfügung steht. Nun wollen wir auch, dass zunächst einmal die Qualität verbessert wird. Das ist keine Frage. Aber mittelfristig