Protocol of the Session on February 1, 2002

(Abg. Dr. Birk CDU: Es würde Ihnen insgesamt gut anstehen, besser zuzuhören!)

Herr Minister, wenn Sie etwas ändern, dann entsprechend vorbereiten, bitte. Übrigens ist das Gesetz gar nicht so

sinnlos. Aber wenn man im Bundesrat 3 : 9 verliert, dann können das nicht nur die A-Länder gewesen sein.

(Abg. Walter GRÜNE: Das waren alle B-Länder!)

Ich wünsche Ihnen für die Zukunft mehr deutliche Zielrichtungen in einem Haushalt wie diesem und ganz klar und deutlich mehr Glück oder vielleicht auch mehr Geschick.

(Beifall bei der SPD Abg. Drexler SPD: Mehr Glück! Weitere Zurufe von der SPD und Gegen- rufe von der CDU)

Meine Damen und Herren, bevor ich das Wort weitergebe, darf ich unter unseren Gästen auf der Zuhörertribüne besonders herzlich die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Ausländerpolitik“ der Südtiroler Volkspartei unter Leitung des Vizepräsidenten des Südtiroler Landtags, Herrn Hermann Thaler, begrüßen.

(Beifall im ganzen Haus)

Unsere Südtiroler Gäste informieren sich im Laufe des heutigen Tages in Gesprächen mit verschiedenen Vertretern der Landesregierung über die Praxis der Ausländerpolitik in unserem Land.

(Abg. Drexler SPD: Oje!)

Der Arbeitsgruppe gehören auch zwei Mitglieder der Südtiroler Landesregierung an:

(Abg. Drexler SPD: Auch?)

der 1. Landeshauptmann-Stellvertreter und Landesrat für Personal, Gesundheits- und Sozialwesen, Dr. Otto Saurer,

(Beifall bei Abgeordneten des ganzen Hauses)

sowie die Landesrätin für deutsche und ladinische Schule und Berufsbildung, Dr. Sabina Kasslatter Mur.

(Beifall im ganzen Haus)

Kollege Thaler, ich darf Sie und die Mitglieder Ihrer Arbeitsgruppe hier im Landtag von Baden-Württemberg herzlich willkommen heißen und Ihnen sowie Ihren Kolleginnen und Kollegen einen informativen Aufenthalt in unserer Landeshauptstadt wünschen.

(Beifall im ganzen Haus)

Nun erteile ich das Wort Herrn Abg. Drautz.

Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Nach den Sturmschäden und der BSE-Krise können wir für 2002 und 2003 wieder auf normale Haushaltsjahre hoffen.

(Abg. Schmiedel SPD: Wenn nicht wieder ein Sturm kommt!)

Trotzdem hat der vorliegende Haushaltsplan auch langfristige Ertragsausfälle und Folgekosten zu berücksichtigen. Meine Damen und Herren, der Sturm Lothar hat einen enormen Vermögensschaden für das Land hinterlassen. Die existenzielle Bedrohung innerhalb der Landwirtschaft war gravierend.

(Abg. Birgit Kipfer SPD: Das ist doch alt! Abg. Walter GRÜNE: Ist das noch einmal die Rede vom letzten Jahr? Abg. Boris Palmer GRÜNE: Reden Sie zum Klimaschutz!)

Für Sie ist das alt. Sie haben nichts mit dem Holzverkauf zu tun. Sie müssen schauen, was noch auf den Poldern liegt.

(Zurufe von der SPD)

Dies muss man klar sehen. Noch immer ist der Wald eine wichtige Einkommensquelle vieler Landwirte.

(Zurufe von der SPD)

Die geleisteten Unterstützungen waren dringend erforderlich. Sie zeigen aber auch, wie wichtig es war, die Ausgleichszulage Wald zu erhalten.

Meine Damen und Herren, jetzt gilt es, dem entstandenen Aufforstungsdruck zu begegnen. Die Offenhaltung der Landschaft und damit die Erhaltung unserer Kulturlandschaft setzen aber eine funktionierende Landwirtschaft voraus.

(Abg. Schmiedel SPD: Und einen Forstgrund- stock!)

Davon haben Sie keine Ahnung, Herr Schmiedel.

(Abg. Drexler SPD: Doch, er hat eine Ahnung! Sie haben ihn geplündert!)

Wir haben mit dem MEKA und dem SchALVO-Programm hervorragende Instrumente, die aber noch praxisgerechter gestaltet werden müssen. Dabei werden Ökologie und Ökonomie miteinander verbunden. Mit 120 Millionen € setzt das Land bundesweit Maßstäbe. Manche bundespolitische Initiative wäre überflüssig, würden vonseiten des Bundes ähnliche Programme in den Bereichen Ökologie und Forstwirtschaft aufgestellt.

Dies gilt in gleicher Weise für den Verbraucherschutz. Bereits lange, bevor die BSE-Krise kam, haben wir die Lebensmittelüberwachung neu organisiert und eine schlagkräftige Verwaltung geschaffen, die sich im Krisenfall hervorragend bewährt und bundesweit Maßstäbe setzt.

(Beifall bei Abgeordneten der FDP/DVP und der CDU Abg. Bebber SPD: Das ist ja Lobhudelei! Zuruf des Abg. Schmiedel SPD)

Rund 450 000 BSE-Untersuchungen haben gezeigt: Die Krise ist überwunden.

(Abg. Bebber SPD: Unheimlich übertrieben!)

Der Verbraucher kann Vertrauen in unsere Nahrungsmittel haben. Das Verhältnis von positiven BSE-Tests zu geprüften gesund geschlachteten Rindern betrug im Jahr 2001 1 : 71 259.

Maßnahmen zum Verbraucherschutz haben zwangsläufig zu erhöhten Kosten geführt. Mit einem Zuschuss von 3,9 Millionen € zu den Tierseuchenkassen sowie 5 Millionen € für die Tierkörperbeseitigungsanlagen haben wir für weitere Kostenentlastungen in der Landwirtschaft gesorgt.

(Abg. Teßmer SPD: Aber bitte bei richtigen Test- instituten!)

Dennoch fehlen unseren Rinderhaltern noch immer ca. 150 € pro Rind, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Das muss man auch einmal feststellen. Wir müssen deshalb auch künftig für Kosteneinsparungen, insbesondere im Schlachtbereich, Sorge tragen.

(Abg. Teßmer SPD: Aber nicht zulasten der Land- wirte!)

Meine Damen und Herren, die Erlössituation der allgemeinen Landwirtschaft hat sich verbessert. Geradezu verheerend ist jedoch die Investitionsbereitschaft innerhalb der Landwirtschaft. Die Landwirte sind verunsichert. Immer mehr Auflagen und eine ausufernde Bürokratie vonseiten des Bundes

(Abg. Teßmer SPD: Also bitte! Abg. Walter GRÜNE: MEKA ist Landessache!)

stellen die Landwirte vor die Situation, nicht mehr zu wissen, ob es Sinn macht, einen über Generationen geführten Betrieb weiterzuführen.

Ich möchte an dieser Stelle das Beispiel der vom Bund angestrebten Modulation anführen. Für zusätzliche ökologische Maßnahmen werden der Landwirtschaft in BadenWürttemberg erst einmal 2 Millionen € einbehalten.

(Abg. Teßmer SPD: Vorsicht! Der Freibetrag ist doch so hoch!)

Das Land zahlt 4 Millionen €. Gleichzeitig entstehen Bürokratiekosten in Höhe von 1,5 Millionen €, Herr Teßmer. Wer so wirtschaftet, braucht sich über steigende Agrarausgaben überhaupt nicht zu wundern.

(Abg. Teßmer SPD: Ist doch gar nicht wahr! Die sind doch fast alle gar nicht betroffen!)

Das Konzept der Agrarwende ist unrealistisch. Es schürt Ängste beim Verbraucher.