Sie dürften sich empören, wenn ich so etwas Böses über die SPD behaupten würde; aber man wird noch zitieren dürfen.
(Zuruf von der SPD: Sie sollten etwas über den Haushalt sagen! Abg. Bebber SPD: Sie merken es gar nicht!)
Viele Kommunal- oder Landespolitiker lebten inzwischen in Wohngegenden fernab von hohem Ausländeranteil, hoher Arbeitslosigkeit und Alltagskriminalität.
Sie verstünden die Sorgen der Menschen dort nicht mehr. Mit gesicherten Jobs lässt sich über Toleranz gut reden. Die SPD sei eine zu stark vom Milieu des öffentlichen Dienstes getragene Partei.
(Abg. Hofer FDP/DVP: Sehr richtig! Abg. Dr. Vetter CDU: Sehr gut! Abg. Bebber SPD: Was meinen Sie, wenn der etwas über die CDU sagen würde!)
Kümmern Sie sich um die Anliegen der Menschen! Werden Sie wieder zu einer Partei der einfachen Leute!
Erinnern Sie sich an die Versprechungen, die Sie vor der Bundestagswahl gemacht haben, und vergleichen Sie sie mit dem, was Sie erreicht haben!
Nein, nein. Das ist aus einem Papier von Herrn Müntefering. Sie haben das auch gelesen. Darin stand:
Als ich das hier an diesem Pult gesagt habe, bin ich fast in die Nähe der Rechtsradikalen gerückt worden.
Inzwischen ist der Einzige, der noch eine Greencard für Europa braucht, Ihr Vorgänger, Herr Maurer. Das muss ich sagen.
(Lebhafte Heiterkeit und lebhafter Beifall bei der CDU Beifall bei der FDP/DVP Zurufe von der SPD, u. a. der Abg. Bebber und Carla Bregenzer)
Nicht in einem CDU-Papier, sondern in einem Papier von Herrn Müntefering, das jetzt bekannt geworden ist, steht,
die SPD wolle weitere Zuwanderung davon abhängig machen, ob die Arbeitslosigkeit unter Einheimischen abgebaut worden ist. Man müsse die Einwanderung so steuern, dass die Einwohner unseres Landes die erste Chance auf einen Arbeitsplatz erhalten, heißt es im Strategiepapier von Müntefering.
Mein Kollege, der Herr Innenminister, hat unsere Position an diesem Pult mehrfach dargelegt, da Sie alle paar Wochen eine Aktuelle Debatte zu diesem Thema beantragt haben. Deswegen will ich es Ihnen allein aus Zeitgründen ersparen, Sie mit den Fakten und mit unserer Politik zu konfrontieren.
Aber es ist schon ein Witz, wenn man sieht, wie Sie beim Thema Einwanderung einschwenken, meine Damen und Herren.
Ich kann Ihnen auch nicht ersparen, was ein SPD-Mitglied auf der Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung bei der Diskussion über Familie und Einwanderung sagte. Der Vorsitzende dieser Kommission sagte und das steht im Diskussionspapier , die Zuwanderung der Neunzigerjahre habe als überwiegende Wanderung in die Arbeitslosigkeit die Bewohner in Deutschland ärmer gemacht. Die Wanderungsanreize begünstigten die Einwanderung von Nichtqualifizierten
mit dem Ergebnis, dass auch die nachwachsenden Generationen unterausgebildet blieben. Fast 40 % der türkischen Erwerbspersonen unter 25 Jahren hätten keine Berufsausbildung.