Vielen Dank, Frau Präsidentin! – Jetzt suche ich gerade Herrn Kerker. Da hinten: Herr Kerker! Ein bisschen Hohn ist schon dabei. Eben haben Sie beim RBB gesagt, Sie bemängelten die Deprofessionalisierung der Lehrerschaft in Berlin, dadurch dass wir Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger haben, die zwei Fächer studiert haben, die Abschlüsse in zwei Fächern haben. Und Sie wollen jetzt mit einem Lehrer kommen, der ein Fach hat. Das ist
Und Sie wollten sich bestimmt gerade mit einer Zwischenfrage melden, die ich gerne zulasse, Frau Präsidentin.
Lieber Herr Fresdorf! Sind Sie nicht auch der Meinung, dass wir gerade in Mangelfächern wie den MINTFächern doch gut beraten sind, wenn wir z. B. wirklich einen echten Physiker haben, der das fachliche Know- how mitbringt,
sich aber ganz klar dagegen wendet, ein zweites Fach in möglicherweise doch etwas höherem Alter schon nachstudieren zu müssen. Es wird ja eine Hürde heruntergesetzt, das heißt aber nicht, dass die fachliche Qualität der Bewerber deswegen schlechter ist.
Herr Kerker! Ihr Argument, dass das eine Deprofessionalisierung als Quereinsteiger sei, haben Sie damit nicht widerlegt. Natürlich brauchen wir jeden, der an der Schule unterrichten will und der in zwei Fächern an der Berliner Schule voll unterrichten kann. Denen müssen wir alles an die Hand geben, was sie brauchen, um erfolgreich zu sein, wenn sie kein Lehramtsstudium gemacht haben. Das ist das Entscheidende, über das wir sprechen müssen.
Dass Lehrer mit einem Fach durchaus ein Weg sein können, das bezweifeln wir nicht. Wir denken, dass das noch nicht zu Ende gedacht ist. Wir müssten darüber noch weiter diskutieren. Darum denken wir, Ihr Antrag kommt zu früh. Er ist auch nicht so gestaltet, dass wir sagen würden, er ist zum Annehmen geeignet. Wir werden uns bei diesem Thema enthalten und werden uns das Thema weiterhin anschauen. Frau Kittler sagte es bereits: Wir haben in Berlin schon Lehrerinnen und Lehrer, die mit einem Fach unterrichten. Das sollten wir noch einmal evaluieren und dann schauen, wie wir das erfolgreich aufsetzen können in Berlin. – Vielen Dank!
Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen spricht jetzt Frau Abgeordnete Burkert-Eulitz. Sie haben das Wort – bitte!
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lieber Herr Kerker! Gerade bei den Physikern: Wenn Sie die haben, schicken Sie uns die,
denn sie werden mit dem Fach Mathe und Physik, soweit es irgendwie geht, anerkannt. Das ist im 90-ProzentBereich. Deswegen werden sie auf jeden Fall mit zwei Fächern in unserer Schule ankommen.
Da wird auch sehr differenziert geschaut, wo Schwerpunkte sind. Biochemikerinnen und Biochemiker, da können Sie sich schon aus dem Namen des Studiums herausholen, dass sie auch zwei Fächer haben. Aber klar ist, dass es uns jedenfalls als Koalition – und Frau Bentele habe ich auch so verstanden – darum geht, dass wir hochqualifizierte Lehrkräfte in der Berliner Schule haben und dass es das Ziel sein muss, dass sie den Anforderungen, die wir im Lehrerbildungsgesetz haben, entsprechen und dass wir eben alles tun müssen, um diejenigen, die wir einstellen, dahin zu bringen.
Richtig ist, dass wir über verschiedene Zugänge nachdenken müssen. Da sind wir auch ganz bei Frau Bentele. Wir müssen alle Gedanken zusammenpacken, wie wir diese Zugänge schaffen können. Das ist kompliziert, denn wenn Sie sich jedes Studium angucken müssen, welche Fächer, welche Schwerpunkte, die studiert wurden, in die Berliner Schule passen, dann ist das eine große Herausforderung an die Berliner Verwaltung, an die Senatsverwaltung. Da müssen wir ran, dass da vielleicht Bereiche noch gestärkt werden, damit wir eben genau hingucken können und Leute nicht wegschicken, die gerne in der Berliner Schule arbeiten.
Da sehe ich, dass wir da noch mehr Anstrengungen machen müssen, weil wir das die nächsten fünf, sechs, sieben Jahre haben werden, dass wir Menschen Angebote machen müssen, in der Berliner Schule zu arbeiten. Aber dass der Ein-Fach-Lehrer nicht der Weisheit letzter Schluss ist, da sind wir uns relativ einig.
Und ja, diejenigen, die mit einem Fach als Ein-FachLehrerin und -Lehrer in der Berliner Schule arbeiten, die dürfen da jetzt schon arbeiten. Die müssen wir qualifizieren, damit aus diesen Ein-Fach-Lehrerinnen und -Lehrern Zwei-oder-auch-mehr-Fach-Lehrerinnen und -Lehrer
werden, denn an die Grundschullehrerinnen und -lehrer haben wir durchaus noch mehr Ansprüche, als dass sie eben nur ein Fach oder zwei Fächer lehren, sondern sie sollen auch mehrere Fächer haben. – Vielen Dank!
Vielen Dank! – Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Zu dem Gesetzesantrag auf Drucksache 18/1142 empfiehlt der Fachausschuss mehrheitlich gegen AfD bei Enthaltung von CDU und FDP die Ablehnung. Wer dem Gesetzesantrag dennoch zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen! – Das sind die AfD-Fraktion und die beiden fraktionslosen Abgeordneten. Wer stimmt gegen diesen Gesetzesantrag? – Das sind die Koalitionsfraktionen. Wer enthält sich der Stimme? – Das sind die Fraktionen CDU und FDP. Damit ist der Antrag abgelehnt.
Beschlussempfehlung des Ausschusses für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung vom 8. Oktober 2018 und dringliche Beschlussempfehlung des Hauptausschusses vom 10. Oktober 2018 Drucksache 18/1377
Der Dringlichkeit hatten Sie bereits eingangs zugestimmt. Ich eröffne die zweite Lesung zur Gesetzesvorlage und schlage vor, die Einzelberatung der §§ 1 bis 94 miteinander zu verbinden – und höre hierzu keinen Widerspruch. Ich rufe also auf die Überschrift und die Einleitung sowie die §§ 1 bis 94 – Drucksache 18/0454. Eine Beratung ist nicht vorgesehen.
Zu der Gesetzesvorlage auf Drucksache 18/0454 empfiehlt der Fachausschuss einstimmig bei Enthaltung AfD und der Hauptausschuss einstimmig bei Enthaltung von CDU und AfD die Annahme mit Änderungen. Wer der Gesetzesvorlage mit den empfohlenen Änderungen zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen! – Das sind die Koalitionsfraktionen. Wer stimmt gegen diesen Antrag? – Wer enthält sich der Stimme? – Das sind alle anderen Fraktionen und die beiden fraktionslosen Abgeordneten. Damit ist dieses Gesetz so beschlossen.
Gesetz zur Verbesserung der Einsatzversorgung und zur Änderung weiterer dienstrechtlicher Vorschriften (Einsatzversorgungsverbesserungsgesetz Berlin – EinsatzVVerbG Bln)
Der Dringlichkeit hatten Sie bereits eingangs zugestimmt. Ich eröffne die zweite Lesung zur Gesetzesvorlage und schlage vor, die Einzelberatung der Artikel 1 bis 3 miteinander zu verbinden – und höre hierzu keinen Widerspruch. Ich rufe also auf die Überschrift und die Einleitung sowie die Artikel 1 bis 3 – Drucksache 18/1250. Eine Beratung ist nicht vorgesehen.
Zu der Gesetzesvorlage auf Drucksache 18/1250 empfiehlt der Hauptausschuss einstimmig bei Enthaltung CDU die Annahme. Wer der Gesetzesvorlage zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Das sind die Koalitionsfraktionen, die Fraktion der FDP, die AfDFraktion, die beiden fraktionslosen Abgeordneten. Wer stimmt gegen diese Gesetzesvorlage? – Wer enthält sich der Stimme? – Das ist die CDU. Damit ist dieses Gesetz so beschlossen.