Protocol of the Session on January 28, 2010

[Zuruf von der CDU: Ist das schwach heute!]

Bei dieser Debatte vergessen Sie auch, dass viele Subventionen nach der Wende im Bereich Industrie weggefallen sind. Wir haben in Berlin eine Strukturschwäche, die aus dieser Zeit herrührt, das wissen Sie!

[Mieke Senftleben (FDP): Das wissen wir doch seit 20 Jahren! – Zuruf von Mario Czaja (CDU)]

Ich verstehe Ihre Aufregung nicht, aber es ist schön, wenn ich Sie aufmuntern kann.

Entschuldigung! Jetzt hat Frau Radziwill hat das Wort und nur Frau Radziwill!

[Beifall bei der SPD und der Linksfraktion]

Sie alle wissen, dass Berlin im Industriebereich von über 400 000 nur noch rund 95 000 Arbeitsplätze hat.

[Mario Czaja (CDU): Das ist doch das Problem!]

Ein Großteil dessen stammt aus dieser Zeit des Subventionswegfalls, auch das wissen Sie.

Was aber hat Berlin gemacht? – Wir haben konsequent gearbeitet.

[Mario Czaja (CDU): Ja!]

Ich frage mich, in welchem Parlament Sie, meine Herren von der CDU und der FDP, in den letzten Jahren gesessen haben. Waren Sie in der letzten Sitzung nicht dabei? – In der letzten Plenarsitzung haben wir die Schulstrukturreform beschlossen.

[Zurufe von Henner Schmidt (FDP) und Mieke Senftleben (FDP)]

Der rot-rote Senat hat die Hauptschulen als Einbahnstraßen ins Transfersystem abgeschafft.

[Beifall bei der SPD und der Linksfraktion]

Wir setzen auf eine vernünftige Familien- und Bildungspolitik, wir setzen auf diese Schulstrukturreform, die gerade die Kinder aus ärmeren Familien unterstützen wird.

[Mario Czaja (CDU): Das glauben Sie doch selbst nicht!]

Alle glaubwürdigen Bildungsexperten bestätigen und begrüßen diese längst fällige Reform. Diese Reform wäre mit der CDU oder der FDP niemals möglich gewesen.

[Beifall bei der SPD und der Linksfraktion – Mario Czaja (CDU): Stimmt!]

Sie wollten in der Sackgasse verharren!

[Mario Czaja (CDU): Sie sind in der Sackgasse!]

Der Bereich Integration ist ein wichtiger Schwerpunkt in diesem Jahr. Wir reihen nicht nur die Themen aneinander, wie Sie, Herr Meyer, meinen. Nein, wir sind aktiv, wir handeln.

[Uwe Goetze (CDU): Hat doch noch gar nicht gesprochen!]

Er hat das vorhin gesagt.

[Uwe Goetze (CDU): Gehen Sie doch mal auf die Rede von Herrn Hoffmann ein!]

Meine Fraktion begrüßt ausdrücklich den Vorstoß von Klaus Wowereit, Integration als umfassende Teilhabe für alle zu definieren. Soziale Integration ist ein Kernanliegen der SPD, was man weder bei der CDU noch bei der FDP erkennen kann. Wir verstehen Integration als umfassende soziale, politische und wirtschaftliche Teilhabe, sie gilt für alle Menschen, ob mit oder ohne Migrationshintergrund.

[Beifall bei der SPD und der Linksfraktion]

Wir haben bei der Bildungsreform umgesteuert, damit die Integrationspolitik weiterentwickelt werden kann.

Soziale Stadt – auch ein sehr wichtiges Thema.

[Kurt Wansner (CDU): Unsoziale Stadt!]

Die soziale und – in der Weiterentwicklung – solidarische Stadt ist für uns ein wichtiges Thema.

[Zuruf von Henner Schmidt (FDP)]

Leitbild einer ganzheitlichen und sozialen Stadtpolitik ist die solidarische Stadt, eine Stadt mit einer Vielzahl lebenswerter Stadtquartiere, die trotz ihrer Unterschiedlichkeit Chancengleichheit und hohe Lebensqualität bietet. Eine Stadt ohne Armengettos und Wohlstandsinseln, die sich von der normalen Stadt abgrenzen. Die solidarische Stadt lebt von einer dem Gemeinwohl verpflichteten Stadtentwicklungspolitik und einer Gesellschaft,

[Zuruf von Joachim Esser (Grüne)]

der es stets von Neuem gelingt, sich auf ein zeitgemäßes, sozial orientiertes Modell des Zusammenlebens zu verständigen. Deshalb begrüßen wir die „Aktionsräume plus“, weil sie sich dort, wo die Probleme sind, konzentrieren und ein fachübergreifendes Arbeiten möglich ist.

Damit Sie noch mehr zu diesem Themenbereich lernen,

[Zuruf von Joachim Esser (Grüne)]

empfehle ich die Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 22. März, denn dort wird, im Beisein von vier Senatorinnen und Senatoren, genau dieser ressortübergrei

fende Ansatz in einer Anhörung thematisiert. Schauen Sie sich das an, Sie können was lernen, und Lernen ist immer gut!

[Beifall bei der SPD und der Linksfraktion]

Wir setzen in der solidarischen Stadt auch auf den ganz wesentlichen und wichtigen Bereich der Mietenpolitik.

[Kurt Wansner (CDU): Ist das peinlich!]

Bezahlbare Mieten sind Eckpfeiler einer nachhaltigen Wohnungs- und Integrationspolitik. Die Sicherung eines bezahlbaren Mietniveaus in der Stadt sichert den Stadtfrieden. Sie von der CDU können uns helfen – helfen Sie mit, dass die Bundesratsinitiative Erfolg hat, die dieses Parlament zur Eindämmung von Mietsteigerungen verabschieden wird. Helfen Sie mit, dass diese Bundesratsinitiative durchkommt!

[Beifall bei der SPD und der Linksfraktion]

Wir setzen auch auf eine ökologische Industriepolitik. Ich kann Sie nur ermuntern, unsere Resolutionen zu lesen,

[Zuruf von Joachim Esser (Grüne)]

die Presse hat es sehr positiv aufgenommen, was die SPDFraktion auf der Klausurtagung letztes Wochenende verabschiedet hat. Mit dem Thema, das Sie heute besetzen, bedauern Sie außerordentlich, nicht dabei gewesen zu sein. Lesen Sie die Resolution, Sie können daraus lernen! – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!

[Beifall bei der SPD und der Linksfraktion – Zurufe von der CDU – Zuruf von Joachim Esser (Grüne)]

Vielen Dank, Frau Abgeordnete Radziwill! – Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat jetzt Frau Abgeordnete Pop das Wort.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Frau Radziwill! Zwischendrin hatte man den Eindruck, Sie verstehen selbst nicht, was Ihnen aufgeschrieben wurde.

[Beifall bei den Grünen, der CDU und der FDP]