Protocol of the Session on September 24, 2009

Damit kann man immer Panik machen. Dann darf kein Tanklaster mehr auf der Heerstraße fahren. Sie wissen genau, dass das Erdgaslager so angelegt ist, wie Erdgaslager angelegt sind. Es hat keinen unmittelbaren Zugang zu

Sauerstoff. Dementsprechend kann das Erdgaslager auch nicht explodieren oder etwas Ähnliches.

Vor einigen Jahren hat es einen Fall bei dem Erdgaslager gegeben, den werden Sie mitbekommen haben. Da ist aus dem Loch heraus Erdgas geströmt, und das hat in einer Stichflamme von ca. 30 m gebrannt.

[Martina Michels (Linksfraktion): Gucken Sie mal, was er alles weiß!]

Das ist von der Feuerwehr entsprechend abgelöscht worden. Damals ist auch klargestellt worden, dass eine ernsthafte Gefährdung durch das Erdgaslager nicht besteht.

Ansonsten kann ich Ihre Frage gerne dahin gehend beantworten, dass ich mir das, was ich bisher weiß, noch einmal vom Polizeipräsidenten bestätigen lassen werde. Ich werde Ihnen nicht den Gefallen tun, jeden Morgen am Sprengstofflager vorbeizufahren, um mich persönlich davon zu überzeugen, ob die Mitarbeiter ihre Arbeit tun. Ich gehe davon aus, dass sie ihre Arbeit tun. Ich glaube, das kann man vom öffentlichen Dienst auch erwarten, und ich bin auch ganz sicher, dass er es tut.

[Beifall bei der SPD und der Linksfraktion]

Danke schön, Herr Senator!

Jetzt geht es weiter mit einer Frage des Kollegen Schäfer von Bündnis 90/Die Grünen.

Danke, Herr Präsident! – Meine Frage richtet sich an Frau Senatorin Lompscher. Sie lautet: Wann ist der Termin für die geplante Unterzeichnung einer Klimaschutzvereinbarung mit Vattenfall, und wann wird der Senat sein konkretes CO2-Einsparziel für den Energieerzeugungssektor benennen?

Frau Senatorin Lompscher – bitte schön!

Herr Präsident! Herr Schäfer! Den konkreten Termin kann ich Ihnen noch nicht sagen, weil er derzeit noch zwischen der Senatskanzlei und dem Vorstand von Vattenfall abgestimmt wird. Ich denke, es wird irgendwann im Oktober sein.

Die konkreten Einsparziele werden im Rahmen des Energiekonzepts und im Rahmen der Klimaschutzvereinbarungen festgelegt.

Danke schön, Frau Senatorin Lompscher! – Eine Nachfrage des Kollegen Schäfer? – Bitte schön!

Frau Senatorin Lompscher! Stimmen Sie nicht mit mir überein, dass es sinnvoll wäre, sich erst das CO2-Sparziel für den Energieerzeugungssektor zu überlegen und danach mit dem größten Energieerzeuger über CO2-Einsparungen zu verhandeln?

[Zuruf von Martina Michels (Linksfraktion)]

Frau Senatorin Lompscher – bitte schön!

Herr Schäfer! Mir ist der Hintergrund Ihrer Frage nicht ganz klar.

[Beifall bei der Linksfraktion]

Selbstverständlich enthält die Klimaschutzvereinbarung Inhalte, und es gibt ein Datum der Unterzeichnung, und es gibt ein Energiekonzept mit einem bestimmten Arbeitsauftrag, und es steht alles in einem sinnvollen Zusammenhang.

[Beifall bei der Linksfraktion und der SPD]

Danke schön, Frau Senatorin!

Jetzt geht es weiter mit einer Anfrage von Herrn Dr. Kluckert von der FDP-Fraktion. – Bitte schön, Herr Dr. Kluckert!

Vielen Dank, Herr Präsident! – Ich habe eine Frage an den Regierenden Bürgermeister. – Nachdem die Finanzverwaltung bei der Überprüfung der Privatnutzung von Dienstfahrzeugen Unregelmäßigkeiten festgestellt hatte, wurde den Senatoren und Staatssekretären die Möglichkeit eingeräumt, die Fahrtenbücher nachträglich zu verändern. Haben auch Sie, Herr Regierender Bürgermeister, wo Sie ja in der Stadt nicht gerade als Trickser bekannt sind, Ihr Fahrtenbuch nachträglich verändert oder verändern lassen?

Herr Regierender Bürgermeister – bitte!

Herr Präsident! Herr Abgeordneter! Nein!

[Beifall bei der SPD]

Danke schön! – Bitte schön, Herr Dr. Kluckert!

Dann habe ich eine Nachfrage. Trifft es vor dem Hintergrund, dass ich vor neun Wochen eine Kleine Anfrage zur Dienstwagennutzung der Senatoren und Staatssekretäre im Urlaub, insbesondere im europäischen Ausland, gestellt habe, die bis heute nicht beantwortet wurde,

[Senator Dr. Ulrich Nußbaum: Heute!]

zu, dass die Beantwortung vom Senat deswegen verzögert wird, weil einzelne Senatoren und Staatssekretäre sich gravierende Verfehlungen geleistet haben, die vor der Bundestagswahl nicht bekannt werden sollen?

[Beifall bei der FDP – Zurufe von der SPD und der Linksfraktion]

Herr Regierender Bürgermeister – bitte schön!

Herr Präsident! Herr Abgeordneter! Ich würde Sie wirklich bitten – auch vielleicht aus Selbstschutz als Politiker; Sie können sich ausrechnen, dass, egal, wen Sie hier ankäsen, die Bevölkerung alles in einen Topf werfen wird, inklusive Ihrer Arbeit –, dass Sie nicht mit diesen Unterstellungen, ohne etwas zu wissen, kurz vor der Bundestagswahl plumpen Wahlkampf betreiben.

[Beifall bei der SPD und der Linksfraktion]

Das ist wirklich unerhört. So sollten wir alle nicht miteinander umgehen.

[Zurufe von der Linksfraktion]

Ich darf auch darauf hinweisen, dass auch das Abgeordnetenhaus zu denjenigen gehört, die Dienstwagen benutzen.

[Uwe Doering (Linksfraktion): Ihr Fraktionsvorsitzender zum Beispiel!]

Danke schön, Herr Regierender Bürgermeister! – Damit hat die Fragestunde wegen Zeitablaufs ihr Ende gefunden.

Ich rufe nun auf

lfd. Nr. 3:

Aktuelle Stunde

Berliner Vergabegesetz: ein Beitrag für soziale Gerechtigkeit durch Mindestlohn und weitere ökologische und soziale Standards

Antrag der Linksfraktion und der SPD

in Verbindung mit

Dringlicher Entschließungsantrag

Berliner Vergaberecht am Mindestlohn und an weiteren sozialen und ökologischen Kriterien ausrichten

Antrag der SPD und der Linksfraktion Drs 16/2654

Der zweite Antrag ist Ihnen soeben als Tischvorlage verteilt worden. Für die Besprechung bzw. Beratung des Antrags steht den Fraktionen jeweils eine Redezeit von bis zu zehn Minuten zur Verfügung, die auf zwei Redebeiträge aufgeteilt werden kann. – Das Wort hat der Kollege Liebich für die Linksfraktion. – Bevor Sie beginnen, Herr Liebich, bitte ich darum, dass wir für Ruhe sorgen, indem alle diejenigen, die jetzt dringende Gespräche zu führen haben, rausgehen, diese draußen führen und sich aus den Gängen entfernen. – Bitte, Herr Liebich!