Protocol of the Session on May 28, 2009

So weit, so gut! Nun liegt uns heute Ihr Antrag zu einer Änderung des LGG vor, und ich bin wieder einmal maßlos enttäuscht.

[Oh! von den Grünen – Alice Ströver (Grüne): Uns kommen die Tränen!]

Ich werde Ihnen auch sagen, warum. Natürlich ist es Ihr gutes Recht, liebe Grünen, Anträge in das Plenum einzubringen, doch halten wir uns noch einmal kurz die Gründe für den Wechsel der Abgeordneten Canan Bayram zu den Grünen vor Augen! Dabei ging es nicht zuletzt um Kritik am Umgang mit Frauen in der SPD-Fraktion sowie um die Umsetzung der Gleichstellungspolitik durch einige männliche Fraktionsangehörige. Diese Kritik konnte ich durchaus nachvollziehen.

[Beifall von Benedikt Lux (Grüne)]

Einzig merkwürdig sind jedoch die Konsequenzen, die sich daraus jetzt scheinbar für die Frauenpolitik der Grünen ergeben haben. Wie des Öfteren haben sich die frauenpolitischen Sprecherinnen der Fraktionen mit den Frauenvertreterinnen der landeseigenen Betriebe getroffen, um sich über Inhalte und eine gemeinsame Vorgehensweise auch zur Änderung des Landesgleichstellungsgesetzes auszutauschen. Wer fehlte? – Die Grünen. Waren sie so sehr beschäftigt, diesen Antrag auszuarbeiten, dass sie vergessen haben, die Interessen derer zu bewahren, die von den Änderungen des Landesgleichstellungsgesetzes direkt betroffen sind, oder ging es nur darum, sich mit diesem Thema wieder einmal zu profilieren und schnell irgendeinen Antrag dazu einzubringen?

Ich halte es für keinen guten Stil, mit solchen Gesetzesanträgen potenzielle Bündnispartner durch einseitiges Vorpreschen zu verprellen und dadurch den ständigen Austausch,

[Zurufe von Joachim Esser (Grüne) und von Benedikt Lux (Grüne)]

den wir Frauenpolitikerinnen und Frauenvertreterinnen pflegten, zu boykottieren.

[Zuruf von Joachim Esser (Grüne) – Zurufe von den Grünen]

Übrigens: Anja Kofbinger war bisher immer bei den Treffen dabei,

[Beifall bei den Grünen – Vereinzelter Beifall bei der SPD]

wenn ich zum Beispiel an die Debatte zum Personalvertretungsgesetz denke.

Margit Görsch

[Zuruf von Joachim Esser (Grüne) – Zurufe von den Grünen]

Meine Damen und Herren! Ich bitte Sie, doch der Rednerin zuzuhören! Sie haben die Möglichkeit, Zwischenfragen zu stellen oder Kurzinterventionen zu machen, aber bitte reden Sie nicht dazwischen!

Es ist uns fraktionsübergreifend und in enger Abstimmung mit der Gesamtfrauenvertreterin gelungen, die Angriffe auf das Landesgleichstellungsgesetz abzuwehren. Deshalb stimmt mich das Verhalten der Grünen traurig. Gerade wir Frauenpolitikerinnen aller Parteien hatten oft genug guten Grund zur Zusammenarbeit. Und das nicht nur, weil in wichtigen Punkten auch fraktionsübergreifend Übereinstimmungen bestehen, sondern noch immer in allen Parteien Widerstände bei Gleichstellungsforderungen von Frauen bestehen. Da ist jeder Schnellschuss zur Profilierung in bester Wahlkampfmanier völlig kontraproduktiv

[Ramona Pop (Grüne): Das ist ja peinlich!]

und negiert die gute Zusammenarbeit der letzten Jahre bei der Gleichstellungspolitik.

[Beifall bei der Linksfraktion – Zuruf von Joachim Esser (Grüne)]

Ich möchte meine inhaltliche Kritik zum Antrag der Grünen – –

Gestatten Sie eine Zwischenfrage vom Kollegen Lux?

Nein! Ich möchte fortfahren. – Im letzten Plenum – – Wenn jetzt nicht Ruhe einkehrt, möchte ich nicht weiterreden!

Sie sind auch am Ende Ihrer Redezeit, Frau Baba!

[Gelächter bei der CDU, den Grünen und der FDP – Beifall bei der CDU]

Kommen Sie bitte zum Schlusssatz!

Ja, ich komme zum Schluss! – Lassen Sie mich noch etwas dazu sagen, weil es wichtig ist.

[Gelächter bei der CDU, den Grünen und der FDP]

Es geht wirklich darum, nicht nur Schnellschüsse zu machen.

[Zurufe von den Grünen]

Solch eine Gesetzesänderung benötigt Zeit, damit ausführlich alle Punkte enthalten sind, die uns wichtig sind. Deshalb ist es wichtig, diesen Antrag erst einmal in den Ausschuss zu überweisen und dort noch einmal den Grünen die Leviten zu lesen! – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Vielen Dank! – Das Wort für eine Kurzintervention hat nun die Kollegin Görsch.

Ich will es ganz kurz machen, Frau Baba! Um es hier klarzustellen: Ich rede hier von der CDU-Fraktion und gebe nicht nur meine eigene Meinung wieder!

[Bravo! von der CDU – Beifall bei der CDU]

Die CDU-Fraktion macht Frauenpolitik,

[Zurufe – Gelächter]

aber besser als nur mit Worten!

[Beifall bei der CDU – Zurufe – Gelächter]

Auch wenn Sie es nicht wahrhaben wollen, Frauenpolitik ist ein ureigenes Thema der CDU.

[Beifall bei der CDU – Zurufe – Gelächter]

Die besten Beispiele sind die Bundeskanzlerin, die Ministerinnen von der Leyen und Schavan.

[Beifall bei der CDU – Zurufe – Gelächter]

Meine Damen und Herren! Würden Sie bitte leiser jubeln!

[Özcan Mutlu (Grüne): Das wird ja immer schöner!]

Wir haben doch in den letzten Monaten gesehen, was Ihre Frauenpolitik ausmacht: nur Gerede!

[Beifall bei der CDU]

Vielen Dank! – Frau Baba, wollen Sie erwidern? – Das ist offenbar nicht der Fall. – Dann Frau Kofbinger zu einer weiteren Kurzintervention. – Bitte!

Was soll Frau Baba dazu sagen? – Ich muss mich sammeln, denn ich habe eine ernsthafte Erwiderung.

Liebe Evrim! Sehr geehrte Kollegin Baba! Ganz kurz zu dem Treffen: Wir haben ein lockeres Treffen – die meisten werden überhaupt nicht wissen, worüber ich rede, aber ich will das auch nicht vertiefen – mit den Gesamtfrauenvertreterinnen der landeseigenen Betriebe. Das ist gut so, denn so können wir uns besser abstimmen. Ich habe per Telefonat und SMS

[Oho! von der Linksfraktion und den Grünen ]

am Montag abgesagt, weil ich andere Menschen abwerben musste, nämlich Cem Özdemir, mit dem ich eine sehr schöne Europaveranstaltung hatte.