Protocol of the Session on July 5, 2007

[Beifall bei den Grünen – Vereinzelter Beifall bei der CDU und der FDP]

Ihre Anträge, Herr Buchholz, sind einfach lachhaft. Ein Prozent Energieeffizienz wollen Sie.

[Daniel Buchholz (SPD): Nein! Sie haben den Antrag nicht verstanden!]

Auf Bundesebene reden wir über drei Prozent. Ein Prozent steht in Ihren Anträgen, das ist einfach nur peinlich, dieses Antragspaket.

[Beifall bei den Grünen, der CDU und der FDP]

Teilweise sind die Anträge schon hier beschlossen worden, etwa der über die ökologische Beschaffung. Das ist das peinlichste Antragspaket seit langem.

Jetzt zu Bremen:

[Ah! von der SPD und der Linksfraktion]

Ja! – Herr Buchholz! Ich finde es diskussionswürdig, welche Kompromisse man in einer Koalition macht und welche nicht.

[Oh! und Beifall von der SPD und der Linksfraktion]

Aber mir von der SPD hier vorhalten zu lassen, wir hätten uns gegen die SPD nicht genügend durchgesetzt, das ist doch paradox. Das ist absurd!

[Anhaltender Beifall bei den Grünen, der CDU und der FDP]

So einen Quatsch haben ich noch nicht gehört! Das war das Maximum, das mit Ihren Leuten in Bremen zu erreichen war. Hier in Berlin ist noch weniger erreicht worden. Die Linksfraktion redet nur, die kämpft noch nicht einmal, wie es die Bremer Grünen getan haben.

[Beifall bei den Grünen, der CDU und der FDP – Oh! von der Linksfraktion]

Das Wort zur Erwiderung hat der Abgeordnete Buchholz.

[Dr. Frank Steffel (CDU): Geht doch zu dritt ins Kasino!]

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Verehrter Kollege Schäfer!

[Zuruf von Özcan Mutlu (Grüne)]

Regierungsverantwortung ist offensichtlich doch etwas anderes, als nur in der Opposition hübsche Anträge zu schreiben. Sie merken vielleicht langsam, dass da ein Unterschied ist, ob man ein Stück Verantwortung für eine Stadt trägt oder ob man alles, was irgendwie erträumens- und wünschenswert ist, in einen Antrag schreibt. Das ist in der Praxis ein Unterschied.

[Stefan Liebich (Linksfraktion): Ja!]

Das ist die erste Feststellung.

[Beifall bei der SPD und der Linksfraktion – Zurufe von Özcan Mutlu (Grüne), Joachim Esser (Grüne) und Franziska Eichstädt-Bohlig (Grüne)]

Herr Schäfer! Im Gegensatz zu vielen anderen Fraktionen hier im Haus hat die SPD von Anfang an klar gesagt:

[Joachim Esser (Grüne): Ihr mit euerem Kohlekraftwerk braucht überhaupt nichts zu sagen!]

Hoi, hoi, Herr Esser! –

[Weitere Zurufe von den Grünen]

Erstens: Dieses Kohlekraftwerk ist für uns in der Größe überdimensioniert.

[Zuruf von Michael Schäfer (Grüne)]

Das ist die alte Haltung. Die haben wir seit der ersten Parlamentsdebatte dazu immer gesagt. – Zweitens: Wir wollen eine Alternative, möglichst hin zu einem Erdgas

kraftwerk. Das ist doch unbestritten. Da brauchen Sie uns doch nichts zu erzählen, Herr Schäfer.

Aber ich möchte einmal kurz aus der vorletzten Sitzung des Wirtschaftsausschusses erzählen. Herr Schäfer, da waren Sie auch dabei. Da ist Ihnen doch die Kinnlade heruntergefallen bei den Äußerungen von Herrn Dietmann und anderen von der CDU.

[Dr. Frank Steffel (CDU): Vorsicht!]

Im Gegensatz zu dem, was uns hier der CDU-Fraktionsvorsitzende erzählt, was für ein toller Öko-Apostel er sei, sagen Herr Dietmann und Konsorten: Ja, das Kraft werk – –

[Dr. Friedbert Pflüger (CDU): Reden Sie nicht von „Konsorten“!]

Herr Kollege! Ich möchte erneut Ihren Ausdruck „Konsorten“ rügen. Das ist unparlamentarisch.

[Starke Unruhe, Beifall und Johlen]

Also, nein.

[Christian Gaebler (SPD): Das kann ja nicht wahr sein! Ich habe mich schon lange zur Geschäftsordnung gemeldet.]

Das habe ich nicht gehört. – Bitte, das können Sie gerne!

[Zuruf: Abwählen! – Weitere Zurufe von allen Fraktionen]

Ich beantrage für meine Fraktion eine Sitzungsunterbrechung und eine Sitzung des Ältestenrats.

[Starke Unruhe, Beifall und Johlen]

Meine Damen und Herren! Ich weiß jetzt nicht, ob ich über diesen Antrag abstimmen lassen muss. Da müssen Sie mich informieren. Ich selbst würde empfehlen, die etwas aufgeheizte Debatte hier Plenum statt im Ältestenrat wieder zu beruhigen. Aber das ist nur ein Vorschlag von mir.

[Zurufe]

Es hat der Kollege Buchholz das Wort!

[Zurufe von Christian Gaebler (SPD) und Uwe Goetze (CDU)]

Herr Gaebler! Ich würde vorschlagen, dass wir das selbst wieder hinkriegen, ohne Ältestenrat,

[Unruhe]

und dass wir die Debatte jetzt fortsetzen. Das Wort hat weiter Herr Buchholz.

[Nicolas Zimmer (CDU): Ältestenrat! – Zurufe: Abwählen!]

Meine Damen und Herren! Kann ich davon ausgehen, dass wir wieder etwas ruhiger geworden sind?