Andererseits: Rauchen auf dem Klo macht einsam und ist eklig. Rauchen auf dem Schulhof ist gesellig und schafft Vorbilder. Unzählige Schüler haben Rauchen gelernt, weil die coolen Oberstufler in der Raucherecke es vorgemacht haben. Ob sie es ohne dieses Vorbild gelassen hätten, reine Spekulation, aber nahe liegend genug, um die Abschaffung der Raucherecken vernünftig erscheinen zu lassen.
[Liebich (PDS): Toll, Zwang statt Freiwilligkeit! – Zuruf des Abg. Hillenberg (SPD) – Anhaltende Unruhe]
dem fraktionsübergreifenden Antrag von 75 Abgeordneten dieses Hauses. Sie haben damit die breite öffentliche Unterstützung hinter sich.
Umfragen im RBB und im „Tagesspiegel“ haben ergeben, dass mehr als 90 Prozent der Bevölkerung Berlins hinter diesem Antrag stehen. Ich bitte um Ihre Zustimmung!
Danke schön! – Das Wort für den dringlichen Antrag hat jetzt im Namen der weiteren Mitglieder des Hauses, die den unterstützt haben, Frau Senftleben! – Bitte sehr, Frau Senftleben!
meine Damen! Frau Hämmerling, Ihr Antrag lautet: „Programm rauchfreie Schule durch ein generelles Rauchverbot an Schulen unterstützen.“ – Da finde ich es schon ein bisschen widersinnig, wenn Sie ein auf Freiwilligkeit beruhendes Projekt, nämlich die rauchfreie Schule, durch ein umfassendes Verbot unterstützen wollen.
Eigentlich führen Sie damit das gesamte Prinzip ad absurdum. Ich glaube, Frau Grunert – schade, dass sie nicht mehr da ist – würde sich freuen. Man könnte es nämlich auch damit gleichsetzen, dass man Sportvereinen durch die Einführung von Zwangsmitgliedschaft frischen Wind verschaffen wollte.
Aber es ist unbestritten: Rauchen schadet. Rauchen ist ungesund, insbesondere junge Menschen sind gefährdet. Rauchen sollten wir als ein soziales Problem auffassen. Cool sein, Gruppenzwang, das elterliche Vorbild,
aber nicht nur das, auch andere Vorbilder, alles Faktoren, die junge Menschen und leider auch immer mehr Kinder dazu animieren, zum Glimmstängel zu greifen. Kaum einer startet seine Zigarettenkarriere aus eigenem Antrieb, aber die Zahl derer, die mit der Qualmerei beginnen, liebe Frau Hämmerling, weil es ihnen ihre Lehrer und Lehrerinnen vormachen, dürfte gering sein.
Sie, Frau Hämmerling, und Ihre Unterstützer reduzieren die Negativvorbilder auf die Lehrer und Lehrerinnen, und damit machen Sie es sich zu einfach.
Wenn Sie die Vorbilder künftig in die Pflicht nehmen wollen, und nichts anderes steht in Ihrer Begründung des Antrags, dann ahne ich Böses. Das nächste Ziel wäre womöglich das Rauchverbot für Politiker und Politikerinnen,
die unbestritten eine Vorbildfunktion ausüben. Prima! Ein Rauchverbot für Universitäten, ein Rauchverbot für Hochschulen, an Ausbildungsstätten, wunderbar!
Und an Ihren Beifall, meine Herren, meine Damen, geschätzte Kollegen und Kolleginnen, an diesem Beifall sehe ich: Dieser Antrag ist offensichtlich der Anfang für weitere Missetaten in diesem Bereich.
Ich frage ganz klar: Wollen Sie das Rauchverbot wie in den USA in öffentliche und private Räume hineintragen, Raucher vielleicht kriminalisieren?
[Dr. Steffel (CDU): Bravo! – Vereinzelter Beifall bei der CDU – Protestrufe und Beifall von allen Fraktionen]
Nein! Eine solch restriktive Politik lehne offensichtlich nicht nur ich in diesem Hause ab, was ich an dem Beifall merke.
ein hehres Ziel. Und liebe Frau Hämmerling, dieses Ziel eint uns, aber der Weg trennt uns. Haben wir es eigentlich vergessen, – –
Ich sage es noch einmal, Frau Hämmerling, das Ziel eint uns, der Weg trennt uns. Haben wir es eigentlich verges