- Das Problem entsteht dann, wenn das Kind nicht mehr zur Tagesmutter geht, sondern in die Kita. Wenn die Betreuungsperson wechselt, kommt es zu schweren Bindungsstörungen. Ich habe eben von der Fachtagung zitiert. Man sollte auch im Landtag die Erkenntnisse der Bindungsforschung einmal zur Kenntnis nehmen.
Insgesamt aber hat sich die Kindertagespflege zu einem festen Bestandteil des Angebotsspektrums entwickelt und bietet immerhin 1 283 Tagesmüttern und Tagesvätern einen festen Arbeitsplatz. Insofern kann man hier von einem Erfolgsmodell sprechen. - Vielen Dank.
Vielen Dank, Frau Abgeordnete Blechinger. - Wir setzen mit dem Beitrag der Fraktion DIE LINKE fort. Herr Abgeordneter Krause hat das Wort.
Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen! Ich freue mich, dass von allen Fraktionen bisher eingeschätzt wurde, dass das eine gute Beantwortung der Großen Anfrage ist. Ich darf seit drei Jahren nur noch gute Antworten auf Große Anfragen lesen und freue mich, dass wir diese Einschätzung an dieser Stelle teilen.
Kitas nehmen nach Ansicht der Linken den wichtigsten Platz bei der Erziehung, Bildung, Betreuung und Versorgung von jungen Kindern in institutionellen Betreuungsformen ein. Tagesmütter und -väter ergänzen dieses Angebot wunderbar. Über die Voraussetzungen haben wir an dieser Stelle bereits gesprochen. Es sind die Pflegeerlaubnisse gemäß § 43 SGB VIII. Dann haben wir die Beschränkungen im § 18a AGKJHG; darauf hat Herr Büttner schon hingewiesen. Darüber hinaus fordern die Landkreise ganz individuell noch einmal verschiedene andere Kriterien, die in der Großen Anfrage dargelegt sind. Zum Beispiel geht es darum, noch einmal Motivationen zu erklären, soziale und sprachliche Kompetenzen nachzuweisen. Gesundheitszeugnis, Erste-Hilfe-Kurse und ähnliche Dinge werden da gefordert, aber zum Beispiel auch die Verpflichtung, sich fortzubilden. Auch dabei gibt es Unterschiede zwischen den Landkreisen. In der Uckermark oder in Elbe-Elster sind es zum Beispiel zwei fachliche Fortbildungen pro Jahr; Potsdam fordert fünf. Auch das könnte man zum Beispiel in einer solchen Empfehlung miteinander besprechen, wie Sie angeregt haben.
Die Entwicklung ist hier bereits beschrieben worden. Sie ist enorm positiv; man kann davon schon beeindruckt sein. Wir hatten 1999 138 Plätze im gesamten Land Brandenburg. Wir haben heute fast 5 000 Plätze in der Tagespflege. Das ist also eine riesige Entwicklung. Man kann durchaus davon ausgehen, dass das landesweite Akzeptanz widerspiegelt, wobei umso wichtiger ist, darauf zu achten, dass die Qualität stimmt. Ich will nur noch einmal darauf hinweisen, dass Brandenburg das erste Bundesland war, das einheitliche Qualitätsstandards für die Tagespflege formuliert hat. Wir haben 2001 Qualifizierungsanforderungen implementiert, und wir haben entsprechend Kurse im Umfang von damals 128 Stunden eingerichtet. Wir waren damit Vorreiter. Erst 2009 gab es bundeseinheitliche Standards, die einen 160-Stunden-Kurs vorschrieben. Wir haben dafür in Brandenburg dann den entsprechenden Anpassungsqualifizierungskurs mit 32 Stunden eingeführt, um die Lücke zu schließen, die in den Anforderungen bestand.
Die Qualifizierungskurse sind komplett aus Landesmitteln finanziert worden, auch dies ein Beitrag der Landesregierung. Auch ESF-Mittel flossen ein. Von den Teilnehmern gab es dazu keine eigenen Beiträge. Ich glaube, dass das ein richtiger Schritt war, die Kolleginnen und Kollegen, die in diesen Bereichen arbeiten, zu motivieren, diese Richtung einzuschlagen, sich auch qualitativ auf den richtigen Weg zu begeben.
Ebenfalls seit 2001 halten wir mit der Beratungsstelle Kindertagespflege im Land Brandenburg Telefonberatung, Internetinformationsberatung und Diskussionsangebote vor; außerdem ist das Fachforum Kindertagespflege etabliert worden.
Wir haben mittlerweile - das wurde auch schon gesagt - 14 % aller Betreuungsplätze im U3-Bereich in der Tagespflege. Brandenburg liegt damit im Bundesdurchschnitt; wir sind da weder
besser noch schlechter als alle anderen. Ich glaube, dass man sagen kann, dass der Aufbau auch von der Struktur her damit abgeschlossen ist.
Die Finanzierung ist bereits besprochen worden. Knackpunkt an dieser Stelle ist die Frage des Einkommens, das zwischen den Landkreisen sehr stark differiert. Besonders deutlich wird das am Beispiel Barnims, wo wir von 340 Euro pro Betreuungsplatz ausgehen, und Potsdam mit 725 Euro. Da haben wir ein Riesengap. Man muss darüber diskutieren, ob für gleiche Arbeit auch gleicher Lohn gezahlt werden kann oder ob wir so gravierende Unterschiede in der Betreuung haben, dass dies gerechtfertigt wäre. Mit dem Mittelwert von 450 Euro pro Kind und Betreuungsplatz liegen wir im Vergleich mit allen anderen Bundesländern wieder auf derselben Linie.
Mir ist es wichtig, da die Redezeit zu Ende geht, noch einmal ähnlich wie Frau Lieske das getan hat - zu betonen, dass wir Gelder, die durch Beschluss der Bundesregierung für das Betreuungsgeld eingesetzt werden sollen, natürlich viel besser hätten verwenden können. Ich glaube, dass der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz an dieser Stelle von der Bundeskoalition einfach abgekauft wird - so muss man das, glaube ich, sehen -, weil ganz eindeutig das Signal an die Familien geht: Wenn ihr euer Kind zu Hause behaltet, bekommt ihr dafür Geld. - Ich halte das für den falschen Ansatz, denn kein noch so qualifizierter Erwachsener kann, glaube ich, einem Kind das bieten, was eine Gruppe Gleichaltriger zu leisten vermag: nämlich den Austausch auf Augenhöhe, wie man so schön sagt, aber auch das soziale Lernen, das Lernen voneinander, das Lernen auch von Differenzen in einer solchen Kindergruppe. Ich glaube, dass das sehr wichtig wäre, und sage deshalb an dieser Stelle noch einmal, dass die Linke ganz eindeutig das Betreuungsgeld ablehnt, dass wir Tagesmütter und -väter als ergänzendes Angebot betrachten und Kindertagesstätten für uns die beste Variante zur Betreuung hier in diesem Land sind. - Vielen Dank.
Vielen Dank, Herr Abgeordneter Krause. - Wir setzen die Aussprache mit dem Beitrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fort. Frau Abgeordnete von Halem hat das Wort.
Sehr geehrte Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Gäste! Die meisten Menschen denken bei der Betreuung von Kindern immer noch an Bauklötzchen und Windeln, insbesondere, wenn die Kinder im Kita-Alter sind. Aber wir wissen, dass genau in diesen Jahren das Fundament für die Entwicklung von Menschen gelegt wird. Wer selbst Kinder, Enkelkinder oder Nachbarskinder hat oder gehabt hat, der kann sich das gut vorstellen. Wir sehen genau: Nie wieder im Leben verläuft die Entwicklung so rasant wie in genau diesen Jahren, und nie wieder lernen wir - da können wir noch so intelligent sein - so viel, wie kleine Kinder in diesen ersten Jahren lernen. Trotzdem zieht es sich wie ein roter Faden durch die Bildungssysteme nicht nur hier in Brandenburg, auch nicht nur in Deutschland, dass der Betreuung der Kinder in genau diesem Alter zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird. Erzieherinnen und Erzieher sind in der Regel - jeden
- Im Schnitt. - Über das Thema Kita haben wir hier schon häufiger diskutiert, über den Stufenplan für mehr Qualität in Kindertagesstätten. Heute diskutieren wir über Tagespflege - danke an die FDP -, und ich möchte einige Stichworte nennen, die sich an diesem roten Faden entlanghangeln.
Erstes Stichwort: Ausbildung. Wer eine Erlaubnis zur Kindertagespflege erhalten will, braucht nur einen 160-Stunden-Kurs zu absolvieren. Im Vergleich zu einer richtigen Erzieherausbildung ist das ein lächerlicher Klacks. Das ist gerademal ein besserer Grundkurs Maschinenschreiben. Neben dem Vermitteln von Rahmenstandards - zum Beispiel das Verhalten bei Krankheits- oder Verletzungsfällen - oder Vorgaben zur räumlichen Ausstattung und technischen Rahmenbedingungen kann doch da in 160 Stunden kaum noch Zeit für die wichtigsten pädagogischen Grundlagen bleiben.
Immerhin haben gegenwärtig 436 der Tagespflegepersonen eine Erzieherausbildung. Das ist zumindest ein Drittel und eine sehr gute Nachricht. Aber: Was ist mit den anderen? Woher kommen die? Das kann ich aus der Großen Anfrage nicht herauslesen.
Zweites Stichwort: Genehmigung. Ich sehe sehr wohl, dass manche Landkreise hier sehr sorgfältig vorgehen. Aber ich denke doch, dass es im Anschluss an die Debatte, die wir hier bislang geführt haben, sinnvoll wäre, zumindest einmal über landesweite Empfehlungen nachzudenken, ohne in die Selbstverwaltung von Landkreisen eingreifen zu wollen.
Guckt man nach der einmal erteilten Genehmigung eigentlich noch einmal genau hin? Gibt es einen Zeitrahmen, einen Rhythmus, innerhalb dessen geguckt wird, ob die Genehmigungen zumindest die, die sich ändern können - erfüllt sind? Gibt es Qualitätsstandards? Ja. Aber wer kümmert sich darum, dass sie eingehalten werden? Auch das kann ich nicht sehen.
Drittes Stichwort: Fortbildung. Es gibt viele Angebote. Auch das ist eine richtig gute Nachricht. Ich finde es ausgesprochen löblich, dass die Landesregierung dafür sorgt, dass Kurse zur frühkindlichen Sprachförderung angeboten werden. Wir wissen auch - das haben wir im Zusammenhang mit der Kita immer wieder diskutiert -, wie wichtig das ist. Wir erfahren auch in der Anfrage, dass es für die Teilnehmenden ein Zertifikat gibt. Wir haben aber keine Ahnung, wer da eigentlich hingeht und wie viele dieser Tagespflegepersonen diese Kurse besuchen.
Damit komme ich zum vierten Stichwort: Betreuungszeiten. 67 % der Kinder werden sieben Stunden und mehr betreut, einige auch mehr als zehn Stunden. Über die Arbeitszeiten der Pflegepersonen kann man da nur mutmaßen. Freistellungen für Fortbildungen sind da sicher nicht eingeplant.
Fünftes Stichwort: Zahl der betreuten Kinder. Es dürfen Genehmigungen für bis zu fünf Kinder erteilt werden. Für Vertretungssituationen und Betreuungen an wenigen Tagen und für wenige Stunden dürfen Ausnahmen gemacht werden. Gleichzeitig
lesen wir, dass 47,8 % der Tagespflegepersonen fünf und mehr Kinder zu betreuen haben. Da wäre es doch interessant zu wissen, wie viele denn eigentlich mehr als fünf Kinder betreuen. Das gibt die Statistik offensichtlich nicht her. Oder es ist uns zumindest verschwiegen worden. Angesicht dessen, dass mehr Kinder auch mehr Geld bedeuten, wäre das schon eine interessante Frage.
Sechstes Stichwort: Qualitätsentwicklung. Ich lese mehrfach, dass Brandenburg sich engagiert. Ich lobe auch gerne - und das sage ich hier ausdrücklich -, dass sich Brandenburg als erstes Bundesland für Qualifizierungsanforderungen für Tagespflegepersonen eingesetzt und diese im eigenen Bundesland auch umgesetzt hat. Aber trotz aller Pläne, Qualifizierungen und Beratungen existiert für die ganze Tagespflege über diese magere Grundqualifizierung hinaus keine Verbindlichkeit.
Am Ende des roten Fadens steht: Wir haben eine Menge Zahlen gesehen, wir wissen aber nicht wirklich über die Qualität von Tagespflege Bescheid.
Meine Tochter hat gerade ein halbes Jahr in Ecuador in einer Kita gearbeitet. Einzige Qualifizierungsvorgabe für die Frauen dort - und es sind wirklich nur Frauen -: Sie müssen Mütter sein.
Das wollen wir nicht. In Japan dagegen sind Erzieherinnen sehr angesehen. Sie werden anspruchsvoll ausgebildet und verdienen annähernd so viel wie das Anfangsgehalt eines Hochschulprofessors. Wo wir uns positionieren, bestimmen wir selbst.
Da möchte ich gerne Frau Lieske zitieren. Nun ist sie weg aber das Zitat ist wunderbar und deshalb nicht weniger schön.
Sie haben gesagt: Wir haben die Möglichkeit, uns hier politisch zu verwirklichen. - Bitte sehr, tun Sie das!
Vielen Dank, Frau Abgeordnete von Halem. - Wir setzen die Aussprache mit dem Beitrag der Landesregierung fort. Frau Ministerin Dr. Münch hat das Wort.
Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Antwort der Landesregierung auf die Große Anfrage der FDPFraktion bietet eine umfassende und differenzierte Darstellung der Situation und der Entwicklung der Kindertagespflege im Land Brandenburg. Ich freue mich sehr, dass diese Antwort insgesamt einhellig gelobt wurde, weil sie ein sehr umfassendes Bild über die Situation der Kindertagespflege im Land darstellt.
Ich möchte mich bei meinen Mitarbeitern bedanken, die diese Anfrage beantwortet haben, aber auch bei allen zuständigen
Kommunen, Landkreisen und kreisfreien Städten, die uns mit detaillierten Informationen unterstützt haben.
Ich denke, die haben auch ein Lob verdient - damit wir hier nicht immer nur in die üblichen Rollen verfallen.
Ich möchte eine kurze Gesamteinschätzung vornehmen und auf einige Besonderheiten hinweisen. Kindertagespflege - das haben Sie auch schon betont - gibt es in nennenswertem Umfang im Land Brandenburg erst seit dem Jahr 2000. In diesen zwölf Jahren hat hier eine rasante Entwicklung stattgefunden. Mit knapp 5 000 Kindern in der Tagespflege haben wir heute ein Angebot in Brandenburg, das in etwa dem bundesdeutschen Durchschnitt entspricht. 14,2 % aller betreuten U3-Kinder sind bei einer der knapp 1 300 Tagespflegepersonen.
Ich denke, Frau von Halem, Tagespflege ist etwas anderes als Kita. Deswegen ist es sicherlich nicht richtig, dass man die Tagesmütter 1:1 mit Kindertagespflege vergleicht. Es ist eine andere Betreuungsform, die ganz bewusst für die sehr kleinen Kinder gilt. Sie haben auch zu Recht darauf hingewiesen, dass die Tagespflegeverordnung vom Januar 2001, mit der Brandenburg als erstes Bundesland überhaupt Qualitätsanforderungen festgeschrieben hat, sowie die seit dem Jahr 2001 initiierten Qualifizierungsmaßnahmen, die Einrichtung einer zentralen Informations- und Beratungsstelle - das ist sicherlich auch sehr wichtig - und auch die Förderung des fachlichen Austausches durch alle Beteiligten durch das MBJS maßgebend für die öffentliche Akzeptanz der Kindertagespflege als einer weiteren Säule der Betreuung für die ganz kleinen Kinder verantwortlich waren.
Das traditionelle Bild der Tagespflege als Nachbarschaftshilfe von Frauen, die neben den eigenen Kindern zusätzlich zwei bis drei Kinder in ihrem Haus betreuen, ist die Ausnahme. Nicht einmal 20 % aller Tagespflegepersonen betreuen nur ein oder zwei Kinder und würden damit diesem Bild entsprechen. 50 % aller Tagespflegepersonen betreuen fünf Kinder und arbeiten semiprofessionell, sie sind aber trotzdem nicht mit einer Kita gleichzusetzen. Die Tendenz der Professionalisierung durch Weiterbildung bildet sich auch in den Geldzahlungen einiger Jugendämter ab. Sie haben auch zu Recht darauf hingewiesen, dass wir im Land eine sehr breite Spreizung haben. Es werden je nach Betreuungsumfang und Qualifizierung bis zu 700 Euro, in einem Fall sogar bis zu 725 Euro pro Kind und Monat gezahlt. Der Mittelwert liegt bei 450 Euro pro Kind und Monat. Vergleichbare Vergütungen werden etwa auch in Sachsen gezahlt.
Herr Büttner, ich stimme Ihnen zu: Mehr Vergleichbarkeit wäre wünschenswert. Das fällt aber nicht in unsere Zuständigkeit. Die zuständigen Kreise und Kommunen haben es bis jetzt abgelehnt, sich auf einen vergleichbaren Standard festzulegen. Ich denke, darüber werden wir im Gespräch bleiben.
Eine weitere Besonderheit in Brandenburg ist, dass es nicht nur Tagesmütter, sondern immerhin auch 57 Tagesväter gibt. Prozentual gesehen sind das doppelt so viele Tagesväter wie Erzieher in den Kitas. Ich denke, es ist wichtig, dass Kinder im frühkindlichen Bereich die Erfahrung machen, dass es nicht nur weibliche Personen gibt, sondern dass sich auch Männer in ihrer Erzieherfunktion einbringen können.
Die Kindertagespflege in Brandenburg hat sich nicht nur quantitativ positiv entwickelt, sondern die vorhandenen Daten geben auch Auskunft über die Qualität. Frau von Halem, wir haben das in zwei durch das MBJS in den Jahren 2003 und 2006 durchgeführten Qualitätsuntersuchungen ermittelt. Es gibt auch eine 2012 bundesweit durchgeführte Erhebung. Daher wissen wir, dass die Tagespflege qualitativ durchaus auch mit Kitas mithalten kann. Das ist wichtig, denn wir wissen, dass gerade die besonders jungen Kinder ein hohes Schutz- und Zuwendungsbedürfnis haben. Sie brauchen natürlich eine liebevolle, fürsorgliche, verlässliche, aber auch eine anregende Umgebung für eine ganzheitliche Entwicklung.
Kindertagespflege - das zeigt auch die hohe Akzeptanz - ist ein besonders flexibles Angebot, das dem unterschiedlichen Betreuungsbedarf von Familien besser entsprechen kann als Kitas. Diese Stärke kann und soll sich in Zukunft noch mehr entwickeln.
Frau Blechinger hat zu Recht darauf hingewiesen, dass extrem lange Betreuungszeiten suboptimal sind. Trotzdem ist es wichtig, dass wir ein flexibles Instrument haben, um Familien zu entlasten und um eine verlässliche Zweitbetreuung für Kinder sicherzustellen. Denn ich denke, innerhalb der Familie sind Alternativen nur schwer zu organisieren. Wenn durch Berufstätigkeit und Schichttätigkeit solche Bedarfe entstehen, ist es sicherlich besser, neben dem Elternhaus eine zweite verlässliche Säule zu haben, als eine ständig wechselnde Person. Solche Betreuungen sind durch Einrichtungen in der entsprechenden Qualität und zu vertretbaren Kosten in der Kita nicht in vollem Umfang abzudecken. Denn ich denke, dass die Angebote, die wir haben, also die Tagespflege und parallel die Kita, dazu dienen, dass Familien besser Beruf und Familie in Einklang bringen können. Deswegen wird Tagespflege mit Sicherheit auch weiterhin eine wichtige Säule der Betreuung bleiben.
Im Land Brandenburg gibt es eine weitere Säule, die allerdings sehr unterschiedlich angenommen wird: die Eltern-Kind-Gruppen. Ich halte diese Eltern-Kind-Gruppen für ein sehr gutes Instrument für die Personen, die nicht voll in den Beruf zurückkehren und die ihr Kind noch nicht in eine Kita geben wollen. In Eltern-Kind-Gruppen können Eltern unter Aufsicht ihre Kinder selbst betreuen und dabei Anregungen und Ratschläge bekommen.