und dazu die Aufgaben der Kitas erweitern. Im Augenblick steht die Aufgabe, die Kitas im Land vor Ort zu erhalten und zu stärken.
Wir diskutieren hier über Jugendschutz; in Wirklichkeit wirkt das Verbrechen von Erfurt als gigantische Werbeaktion für Gewalt-Computerspiele.
Wir diskutieren über die Folgen von Erfurt, Sie stellen Forderungen an Medien, Familien, Lehrer, Schützenvereine und die Bundesregierung, sind aber selbst zu verbindlichen Beschlüssen und erst recht zur Korrektur bisheriger Fehlentwicklungen nicht bereit.
(Klein [SPD]: Endlich sind Sie auf Ihrer selbstherrlichen Position, die wir vorhin bei Frau Große vermisst haben!)
Herr Minister Reiche, Sie haben sich vielleicht doch selbst getäuscht, weil Sie sich in vielen Fragen selbst täuschen wollten. Herrschende Politik in diesem Land und in dieser Republik muss in diesen Tagen aufpassen, meine Damen und Herren, nicht zu Recht der Heuchelei bezichtigt zu werden.
Frau Große ist für die PDS-Fraktion mit elf konkreten, realistischen Vorschlägen zur Stärkung von Familienbildung, Schulpsychologen, Schule, Weiterbildung und Kitas in diese Debatte gekommen. Auf Landesebene könnten diese Vorschläge seitens dieses Parlaments gefördert und auch teilweise umgesetzt werden. Vorab hatten wir Ihnen einen Vorschlag zum Beschluss unterbreitet, der uns gemeinsam in die Pflicht nehmen sollte, den heutigen Worten auch Taten folgen zu lassen.
Wir nehmen enttäuscht zur Kenntnis: Was in Thüringen aufgrund der dortigen Betroffenheit möglich war, ist in Brandenburg nicht gewollt. SPD- und CDU-Fraktion sowie die Landesregierung wollten heute nur diskutieren, haben aber kein Interesse an einem breiten Konsens und an Schlussfolgerungen für ihr eigenes politisches Handeln.
Wieder eine verpasste Chance! Die PDS wird dennoch weiter an diesen Schlussfolgerungen arbeiten. Lehrer, Kinder und Familien fordern das und sie haben Recht.
Ich danke Ihnen, Frau Abgeordnete Kaiser-Nicht. - Ich gebe das Wort noch einmal an die Fraktion der CDU. Frau Abgeordnete Blechinger, bitte.
Verehrte Frau Abgeordnete Kaiser-Nicht! Ich glaube, bis dahin konnte man zumindest in Teilen von einer sachlichen Debatte sprechen,
Sie können sich das unrühmliche Verdienst zurechnen, dass Sie diese gemeinsame Anstrengung zunichte gemacht haben
(Frau Dr. Enkelmann [PDS]: Sie haben den gemeinsamen Entschließungsantrag abgelehnt! Sie wollen das nicht!)
Gerade der erste Teil der Rede von Minister Reiche hat, denke ich, bei breiten Teilen der Abgeordneten Zustimmung gefunden; denn wir wissen, dass die Erziehung eine emotionale Bindung voraussetzt. Ohne emotionale Bindung ist Erziehung nicht möglich.
Es kann doch nicht in unserem Interesse sein, dass die emotionale Bindung an Erzieher oder Lehrer genauso stark oder stärker ist als an die Eltern, das heißt, dass der Wechsel einer Erzieherin oder der Wechsel eines Lehrers für die Kinder die gleiche Katastrophe darstellt wie der Verlust der Mutter oder des Vaters.
Es ist klar: Es gibt keine eindeutige Antwort - auch das hatten wir in unserem Redebeitrag deutlich gemacht - und es gibt nicht nur einen Erziehungsträger, die Eltern. Sie haben sehr viel Konkurrenz bekommen und sie müssen sich deshalb verlässliche Partner suchen. Das Wichtigste ist deshalb die Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Schule, zwischen Eltern und Kindererziehungseinrichtungen. Ohne diese gemeinsame Anstrengung sind erzieherische Erfolge nicht zu verzeichnen.
und allein auf die nicht genügenden Bedingungen für die Erziehung lenken, dann erkundigen Sie sich einmal, unter welchen Bedingungen Frauen und Männer in anderen Ländern Kinder erfolgreich erziehen
und unter welchen Bedingungen Frauen und Männer zu DDRZeiten Kinder erzogen haben, ohne dass die Anstrengungen der Mütter entsprechend gewürdigt wurden, wie Frauen mit zwei Kindern auf dem Fahrrad früh in die Krippe gefahren sind, um dann ihrer “Selbstverwirklichung im Beruf” entgegenzustreben.
Das können Lehrer nicht in der Weise leisten, wie Eltern es leisten können; damit sind Lehrer überfordert. Sie können die Erziehung unterstützen und begleiten sowie Eltern beraten, aber sie können die Eltern nicht ersetzen. Genauso wenig kann das die Kita.
weil die Eltern ihren Erziehungsaufgaben nicht gerecht werden: Wollen Sie denn Wochenkrippen und Wochenkitas wieder einführen? Auch dann sind die Kinder am Wochenende noch zu Hause. Es muss also einen Weg geben, die Eltern für die Erziehungsaufgabe zu befähigen und zu stärken. Ich glaube, dass es hier noch eine ganze Reihe von Reserven gibt.
Ich würde mich freuen, wenn alle, die heute im gemeinsamen Bemühen, die Ursachen und Wirkungen von Gewalt zu bekämpfen, an dieser Debatte teilgenommen haben,
Ich bedanke mich, Frau Abgeordnete Blechinger. - Meine Damen und Herren, wir sind damit am Ende der Aussprache zum Tagesordnungspunkt 2 angekommen.