Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Mein morgendlicher Gruß erreicht Sie an einem Tag, der heiß zu werden verspricht. Ich weiß, es gibt eine Menge cooler Typen um uns herum. Ich hoffe, wir bleiben auch im seelischen und im körperlichen Gleichgewicht.
Auch der kleinen Zahl von Gästen gilt unser herzliches Willkommen. Ich freue mich, dass Sie Interesse bekundet haben, an der heutigen Sitzung teilzunehmen.
Ich gehe davon aus. dass sich die Fraktionen in Bezu g auf die Vorschläge, die zwischen den Geschäftsführern abgesprochen worden sind, im Einklang befinden. Ich darf noch einmal darauf hinweisen, was das bedeutet.
Zum Tagesordnungspunkt 8. Energiepolitische Forderungen, Drucksache 3/1011, in Verbindung mit dem Bericht der Landesregierung über Konzepte und Maßnahmen zur Umsetzung der Zielstellungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. wurde auf eine Debatte verzichtet.
Zu Tagesordnungspunkt 14, Bericht der Landesregierung zu Informations- und Kommunikationstechnologien, Drucksache 3/1085, ist zu sagen. dass er als neuer Tagesordnungspunkt 10 beraten wird.
Tagesordnungspunkt 12, Vorlage eines Landesvergabegesetzes, Drucksache 3/1082, wird als neuer Tagesordnungspunkt 11 beraten.
Es hat sich wieder eine Reihe von Teilnehmern ab gemeldet. Das bezieht sich sowohl auf die Landesregierung als auch aufdie Abgeordneten.
Neben der Aufgabe, heute die 15. Plenarsitzung durchzuführen. obliegt uns noch eine zweite. Unter uns ist ein Geburtstagskind, dem ich ganz, ganz herzlich gratulieren möchte. Herr Abgeordneter, Voge/sängen unsere guten Wünsche begleiten Sie über die gesamte Wahlperiode.
Jetzt haben wir wohl alle vorbereitenden Teile erledigt, sodass ich jetzt Tagesordnungspunkt 1 aufrufen kann:
Das Wort geht an die Abeeordnete Redepenning, die Geleeenheit hat, die Frage 228 (Fortbildungsmaßnahmen für branden- burgische Lehrkräfte) zu formulieren. Bitte sehr, Frau Redepenning!
Die brandenburgischen Lehrkräfte haben bisher in hohem Maße die vom Ministerium für Bildung. Jugend und Sport angebotenen Fortbildungsmaßnahmen genutzt. Nach den Vorschriften des Ministeriums sollen diese Fortbildungsmaßnahmen möglichst außerhalb des Unterrichts wahrgenommen werden. Die kontinuierliche Fortbildung unserer Lehrkräfte stellt auch eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung der von der Landesregierung angestrebten Bi ldungs- und Wissensoffensive dar.
Ich frage die Landesregierung: Welche besonderen Qualifizierungsschwerpunkte sollen zukünftig für die brandenburgischen Lehrkräfte gesetzt werden?
Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Werte Kollegin Redepenning, das Jahrhundert der Bildung haben manche, wie ich glaube, zu Recht ausgerufen und Kinder lernen - das wissen wir alle - nur von Vorbildern. Insofern freue ich mich, dass unsere Lehrerinnen und Lehrer für die Kinder in unseren Schulen Vorbilder sind, weil sie an ihnen sehen und spüren können, was es heißt, lebenslang zu lernen.
Deshalb freue ich mich auch, dass die Fraktionen beabsichtigen. die Weiterbildungsmaßnahmen in den bisherigen Stand zu versetzen, und das heißt, hier ein deutliches Signal zu setzen, dass Weiterbildung und Fortbildung auch in Zukunft in Brandenburg eine ganz zentrale und wichtige Aufgabe sein wird.
im Schuljahr 1998/99 verzeichneten die mehr als 6 600 Fortbildungsveranstaltungen, die das Pädagogische Landesinstitut und das Medienpädagogische Zentrum organisiert haben, mehr als 100 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der überwiegende Teil der Lehrkräfte, knapp 80 %, absolvierte seine Fortbildung in den unterrichtsfreien Zeiten, damit kein Unterricht für die Kinder ausfällt.
Obwohl sie an sich schon beachtlich sind, sind das nur die Zahlen für die vom PLIB und vom Medienpädagogischen Zentrum organisierten Maßnahmen der staatlichen Lehrkräftefortbildung. Hinzu kommen noch die von den Schulen eigenständig organisierten Fortbildun gmaßnahmen. die berühmten Schilf-Maßnahmen, also die schulinterne Fortbildung, und die von den Staatlichen Schulämtern durchgeführten Veranstaltungen sowie die Maßnahmen anderer Träger. Nicht vergessen darf man die mehreren Hundert Lehrkräfte, die sich im Sonderprogramm Weiterbildung befinden und sich auf den Erwerb einer Lehrbefähigung in einem Mangelfach vorbereiten.
Brandenburg ist, was diese Qualifizierung anbetrifft, sowohl relativ als auch absolut mit weit über 6 000 Lehrerinnen und Leh
renn, die eine solche zusätzliche Qualifikation erworben haben, im bundesweiten Vergleich auch vor einem, was die Bevölkerungszahl und die Zahl der Lehrer betrifft, viel stärkeren Bundesland wie Nordrhein-Westfalen absolute Spitze.
Sie fragten nach den zukünftigen besonderen Qualifizierungsschwerpunkten. Erlauben Sie, dass ich zuvor ganz kurz und auszugsweise darlege, was fortgeführt werden wird. Die Grundlagenqualifizierung für die Schulleiter und ihre Stellvertreter wird bis zum Jahre 2003/2004 zum Abschluss gebracht. Die tätigkeitsbegleitende Fortbildun g für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Schulaufsicht wird fortgeführt. Die Fortbildung für die Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen wird auch weiterhin einen Schwerpunkt für die Arbeit des PLIB darstellen, darunter auch mit mehrhundertstündigen Maßnahmen, den so genannten intensivfortbildungen. Die schulinterne Fortbildung wird wegen ihrer besonderen Bedeutung für die kontinuierliche pädagogische Weiterentwicklung der Schulen ein Schwerpunkt auch in den zukünftigen Jahren für die Arbeit des PLIB und des Medienpädagogischen Zentrums sein.
Aber bei der schulinternen Fortbildung - und hier leite ich zu den künftigen besonderen Schwerpunkten über - werden mit der Einführung neuer Rahmenlehrpläne zunächst in der Sekundarstufe 1 auch neue Akzente gesetzt werden.
Herausgehobene Bedeutung in den nächsten Jahren wird die Fortbildung im Zusammenhang mit der Ausstattungs- und Qualifizierungsoffensive „Medien an unsere Schulen", also „MauS", haben. Um die Lehrkräfte fit für die Nutzung von Computern im Unterricht zu machen, werden mehrere Tausend Lehrerinnen und Lehrer Gelegenheit bekommen, an einer technischen und fachdidaktischen Qualifizierung teilnehmen zu können. Integriert in dieses Maßnahmenpaket zur Ausstattun gsoffensive sind Fortbildungsmaßnahmen für Lehrkräfte. die künftig in der Schule als Netzwerkkoordinatoren tätig werden, sowie für die Schulleitungen und die Schulaufsicht.
Haben Lehrkräfte einer Schule die Grundlagenfortbildung absolviert, werden sie ihre Kenntnisse und ihre schulinterne Zusammenarbeit durch Maßnahmen vertiefen und erweitern können, die den Schwerpunkt auf die pädagogische Schulentwicklung mit den neuen Medien legen.
Weitere neue und besondere Schwerpunktvorhaben für die nächsten Jahre zeichnen sich schon ab. Da ist die angestrebte Einführung des Fremdsprachenunterrichts in der Klasse 3. Dafür werden in erheblichem Umfang Lehrkräfte zu qualifizieren sein. Sie wissen, wir wollen über die Begegnungssprache diesen Fremdsprachenunterricht flächendeckend bis 2003/2004 anbieten.
Ich gehe davon aus, dass die geplanten Veränderungen in den Jahrgangsstufen 5 und 6 durch Fortbildungsangebote zu begleiten sein werden. Dabei könnte eine entsprechende inhaltliche Schwerpunktgestaltung für die schulinterne Fortbildung auch in Betracht kommen.
Ich denke, dass auch die Umstrukturierung der Staatlichen Schulämter der begleitenden Fortbildung und Beratung der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedürfen wird.
in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit einen Einblick in die künfti gen Entwicklungslinien, aber auch die Schwerpunkte für die staatliche Lehrkräftefortbildung zu geben und deutlich zu machen, dass die Bildun gs- und Wissensoffensive der Landesregierung Dreh- und Angelpunkt für die Planung ist und dass lebenslanges Lernen in Zukunft nicht nur für die Kinder und für die Bürger, sondern auch und zuallererst immer für die Lehrerinnen und Lehrer in Brandenburg großgeschrieben wird. - Vielen Dank.
In Anbetracht der Tatsache, dass unsere Klimaanlage nicht zu funktionieren scheint. bin ich gebeten worden, „Marscherleichterung" anzusagen. Dies tue ich gern im Sinne meines Verantwortungsgefühls für die Sicherung der physischen Existenz der Abgeordneten.
Das Wort geht an den Abgeordneten Uwe Bartsch. der Gelegenheit hat, die Frage 229 (Sofortprogramm zur Förderung des Nachwuchses in der Informationstechnologie) zu formulieren.
Bundeskanzler Schröder stellte ein 100 Millionen DM umfassendes Programm zur Förderung des Nachwuchses in der Informationstechnologie vor. Dabei sollen Hochschulen Konzepte zur Steigerung von Effizienz. Niveau und Betreuung der Informatikausbildung entwickeln. Von einer Jury sollen die Besten ausgewählt und entsprechend gefördert werden.
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Name des Ministeriums ist korrekt, Herr Präsident: Wissenschaft, Forschung und Kultur.
Dann wissen die Leute, mit welcher Person die Leitung dieses Ministeriums besetzt ist. Insofern, Frau Redepenning, hoffe ich, dass es mir gelungen ist,
Das wäre so falsch auch wieder nicht. - Herr Kollege Bartsch, die Anfrage, die Sie gestellt haben, beantworte ich im Namen der Landesregierung wie folgt:
Der Bundeskanzler hat in der Tat am 4. Mai dieses Jahres auf der Jahresversammlung der Hochschulrektoren in Wiesbaden angeboten. ein so genanntes Sofortprogramm für die innovative Gestaltung des Informatikstudiums aufzulegen, das bei einer Laufzeit von fünf Jahren ein Finanzvolumen von 100 Millionen DM haben soll, wobei sich der Bund mit 50 Millionen DM beteiligen will. Für den 18. Mai dieses Jahres, also für morgen, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung zu einer Beratung eingeladen, um Einzelheiten zur Umsetzung eines solchen zwischen den Ländern und dem Bund zu vereinbarenden Programms zu besprechen.
Ich freue mich über das Interesse seitens der Parlamentarier bereits zu einem solch frühen Zeitpunkt und erhoffe mir gegebenenfalls auch Unterstützung bei der Umsetzung dieses Programms durch das Parlament.
Natürlich misst die Landesregierung den aktuellen Fragen der Stärkung der Position im Bereich der lnformations- und Kommunikationstechnologie eine besondere Bedeutung zu. Wir sind uns der Bedeutung für die Zukunft wirklich bewusst. Mein Haus ist im engen Dialog mit den Hochschulen des Landes bei der Anwendung von Multimedia in Lehre und in Forschung. Wir sind im engen Dialog bei der Umsetzung des Programms „Neue Medien" und wir werden dies auch im Rahmen der Ausgestaltung und Umsetzung des hier an gesprochenen Sofortprogramms sein.
Nachdem nun, wie gesagt. am 18. Mai, also morgen, zwischen den Ländern und dem Bund die notwendigen Einzelheiten besprochen werden, werde auch ich mich mit der mir zur Verfügung stehenden Kraft dieser Aufgabe widmen, um den Erfordernissen gerecht zu werden.
Erstens: Wie schätzen Sie die Chancen der Hochschulen ein, an solch einem Wettbewerb teilzunehmen, wenn Sie gleichzeitig in Ihrem Haushalt die Ausgaben für die Datenverarbeitung, also für die Grundlage, auf der die Hochschulen arbeiten müssten, halbieren?
Die zweite Frage: Wie wollen Sie es persönlich unterstützen, dass die Hochschulen, die bereit sind, mehr zu machen, beispielsweise die Europa-Universität Viadrina mit einem Studiengang Wirtschaftsinformatik oder die brandenburgische Technische Universität und die Fachhochschule Lausitz mit einem Ausbau ihrer Informatikangebote, tatsächlich auch das machen können, was ihnen bisher nicht möglich war?