Harald Michel

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Frau Präsidentin, verehrte Abgeordnete, verehrte Zuschauer, vor allen Dingen, liebe Schüler und meine ExKollegen, ich muss zur Frau Pelke mal was sagen: Frau Pelke, ich habe bis jetzt gemerkt, Sie haben eigentlich sehr sachliche Redebeiträge geleistet. Ich muss dazu aber jetzt ergänzen, wenn Sie so dazu Stellung beziehen, dann möchte ich aber doch merken, zumindest habe ich das nicht mitbekommen, dass Sie mehr in der Praxis mal nachfragen. Ich war nun bis vor vier Wochen in der Praxis und ich kann das nur bestätigen, was Herr Krapp gesagt hat und was Herr Minister Reinholz gesagt hat: In den Schulen wird viel unternommen, um die Ausbildung gut vorzubereiten.
Ich erinnere nur daran, dass z.B. Projekttage in Bezug auf Berufswahlvorbereitung gemacht werden. Die Projekttage werden nicht nur von einem Fachlehrer vorbereitet, nehme ich meinetwegen Wirtschaft und Technik oder Wirtschaft und Recht, da wird zusammen mit Deutsch gearbeitet oder auch mit Geographie oder anderen Fachkollegen. Da werden Projekte gemacht, wo sich Schüler z.B. in einem Betrieb vorstellen, wo sie ihre Bewerbung z.B. schreiben. Dann kommen jetzt diese Sachen mit diesen Berufsabbrechern. Wir haben auch in der Schule schon solche - ich will es mal in Anführungsstrichen sagen "Schulversager", die mehrere Klassen mehrmals durchlaufen bzw. dann, wo die Gefahr besteht, dass sie das Ziel der Hauptschule oder der Realschule nicht schaffen, da haben wir Praxisklassen eingerichtet, z.B. im SaaleOrla-Kreis, wo ich herkomme, und die werden sehr gut angenommen. Dort haben die Schüler, die bislang Schwierigkeiten hatten auf theoretischem Gebiet, Gelegenheit, sich dort mehr praktisch vorzubereiten.
Das macht ihnen Spaß und sie haben auch Erfolg.
Das Arbeitsamt, was angesprochen wurde, gibt sich bei uns im Saale-Orla-Kreis, wo ich herkomme, auch sehr viel Mühe, denn das Arbeitsamt kommt regelmäßig in die Schule, die machen Stunden mit mehreren Klassen, dort wird sich mit den Schülern beraten und auch mit den Eltern. Dort wird die Zusammenarbeit auch angeboten.
Bitte.
Ich gebe Ihnen Recht. Wissen Sie, wir arbeiten nie so gut, als dass nicht noch mehr getan werden könnte. Aber lassen Sie erst mal das wirken, was jetzt in den Kreisen und in den Schulen angeboten wird. Die Arbeit ist nicht einmal getan und dann erwarten wir gleich eine Wirkung. Da müssen Sie mal Kollegen fragen, welche Schwierigkeiten es da gibt. Ich setze eine Maßnahme an und dann soll alles gleich gut sein. Das wirkt auch über die Eltern. Dass man dann natürlich auch noch Ausbildungsbörsen machen könnte, zum Beispiel mit den Betrieben, mit den ausbildungsbereiten Betrieben, welche Anforderungen die stellen und welche Hoffnungen und welche Wünsche die Schüler haben, dass man auf einen Nenner kommt, das wäre auch gut. Das könnten wir mit unseren Parteien vielleicht sogar in Erfurt machen. Mir schwebt so etwas vor. Das gebe ich zu, da können wir auch mehr machen - ich zumindest, ich werde auch mehr machen. Danke.
Ich freue mich, dass ich heute an meinem ersten parlamentarischen Tag schon die Ehre habe, mal vor Ihnen zu reden. Erstmal habe ich mich gestern gefreut, diese Ein
weihungsfeier zu genießen, obwohl es schade war, dass nicht alle da waren. Aber nun zu dem Problem Zigarettenoder Rauchverbot usw. Da ist das eine Prinzip, dass eigentlich alle Lehrer wissen müssten, das möchte ich hier nur mal in Erinnerung bringen, das Beste ist ja doch bei der Erziehung das Vorleben. Das Vorleben heißt eben auch von den Lehrern erst mal das vorzumachen, nicht zu rauchen, auch oder besonders von den Rauchern. Ich war bis vor sechs Tagen Lehrer und bei uns in der Schule ist es auch nicht durch. Wir haben zwar einen kleinen Raum, aber dieser kleine Raum ist unmittelbar neben dem Lehrerzimmer, dort klopfen Schüler an, dort kommen Eltern und der Rauch erdrückt einen fast. Wenn die Lehrer sich mal durchringen würden, während ihrer Arbeitszeit nicht zu rauchen und zu sagen, ich verzichte jetzt mal darauf, hätten wir ein gutes Beispiel und das würde auch zählen.
Und da brauchen wir nicht lange zu reden z.B. über millionenschwere Programme oder wie hoch die auch sind zur Suchtbekämpfung. Das ist vielleicht das billigste Mittel, die Erfahrung ausnutzen und das Vorleben. Das war es, danke.
Ja, bitte.
Nein, das brauchen wir nicht. Das liegt auch an unserem Direktor, er wollte den Lehrern auch nicht zuvor kommen, er ist da sehr demokratisch, will ich mal so sagen, und es stimmt, es ist vielleicht auch in Vergessenheit geraten. Und noch eine andere Sache, ich habe es gemerkt als Aufsicht
führender Lehrer zum Beispiel, das Schlimmste ist, wenn man einen Schüler sieht, der raucht und man dem hinterher geht, das artet zum Sport aus. Die weichen aus und wir rennen hinterher, da müssen wir drüber stehen und cool sein.