Hans-Dieter Clauser

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Last Statements

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der Antrag ist überschrieben: „Gegen Bandenkriege energisch vorgehen und rechtsfreie Räume verhindern – Verbot … sorgfältig prüfen!“ Ich habe mir die Frage gestellt, Herr Rudolph: Machen Sie sich wirklich Sorgen über rechtsfreie Räume hier in Nordrhein-Westfalen? Oder geht es Ihnen mehr um die Diskreditierung der Polizeiarbeit in Nordrhein-Westfalen? Oder wollen Sie zum wiederholten Male, wie Ihrem Antrag zu entnehmen ist, die Menschen im Lande mit falschen Zahlen und falschen Behauptungen hinters Licht führen?
Ich möchte zunächst feststellen, dass dieses Thema, das Ihnen, meine Damen und Herren der SPDFraktion, angeblich so unter den Fingernägeln brennt, auf Ihren Antrag hin in der Sitzung des Innenausschusses am 10. Dezember 2009 vertagt wurde. Das Protokoll der Sitzung des Innenausschusses vom 28. Januar 2010 belegt, dass nach einem ausführlichen Bericht des Innenministers kein großer Diskussionsbedarf Ihrerseits vorhanden war. Und warum? Weil Sie erkannt haben, dass der Innenminister und die Polizei in Nordrhein-Westfalen beim Vorgehen gegen die Rockerbanden hervorragende Arbeit geleistet haben! Zu dieser Erkenntnis gratuliere ich Ihnen natürlich sehr herzlich.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, der von mir gerade angesprochene Bericht des Innenministers – Vorlage 14/2986 – zeigt in einer detaillierten Auflistung, wie unsere Polizeikräfte nach dem Tötungsdelikt vom 8. Oktober 2009 in Duisburg ihrer Arbeit nachgekommen sind.
Aber auch schon weit vorher haben sich die Sicherheitsbehörden intensiv mit der Gewaltbereitschaft von Rocker- und Motorradbanden beschäftigt, dies erfasst und analysiert. Internationale und europäische Sicherheitsbehörden pflegen einen regelmäßigen Austausch miteinander.
Das Land Nordrhein-Westfalen hat mit anderen Bundesländern und dem Bund eine Bekämpfungsstrategie Rockerkriminalität entwickelt, die auf der Innenministerkonferenz große Zustimmung erfahren hat.
Aber zurück zu den Vorfällen der Rockerbanden im Herbst! Ich möchte hier jetzt nicht den ausführlichen Bericht des Innenministers wiederholen; er liegt Ihnen allen vor. Aber: Der Bericht zeigt deutlich, welche zeitnahen Maßnahmen des LKA und das federführende Polizeipräsidium Münster durchgeführt haben – und das mit Erfolg. Nur so viel: Es wurden 1.244 Kfz überprüft, 4.375 Personen durchsucht, identifiziert, 170 Sicherstellungen durchgeführt und mehrere Schusswaffen sichergestellt. Und es kam auch noch zu Verhaftungen.
Seit Mitte Dezember ist keine Gewalttat zwischen den verfeindeten Rockerbanden hier in NordrheinWestfalen mehr zu vermelden. Natürlich stehen die Rockerbanden unter ständiger Beobachtung und, wenn nötig, scheuen wir uns auch nicht vor einem Verbot. Hierbei ist aber zu bedenken: Ein Verbot dieser Gruppen beseitigt nicht die Gewaltbereitschaft in den Köpfen.
Diese zeitnahen und erfolgreichen Maßnahmen sind nur möglich gewesen, weil entgegen Ihrer Behauptung, sehr verehrter Herr Dr. Rudolph, die Polizei in Nordrhein-Westfalen organisatorisch und personell gut aufgestellt ist. Und dies ist die Leistung der schwarz-gelben Regierungskoalition.
Wir haben mit dem veränderten Polizeiorganisationsgesetz und dem Drei-Säulen-Konzept die Polizei von überflüssiger Bürokratie entlastet und die Organisation gestrafft. Ich möchte auch darauf hinweisen, dass die Personalkürzungen mit 1.429 Stellen, die Sie in den Jahren 2004 bis 2008 geplant hatten, durch uns korrigiert wurden: 841 Stellen sind nicht gestrichen worden, und wir haben die Neueinstellungen mit 1.100 Polizeianwärtern pro Jahr verdoppelt. Von daher haben wir hervorragende Arbeitsbedingungen.
Die NRW-CDU steht mit ihrem Koalitionspartner für Stabilität und Sicherheit. Wir dulden, um das noch einmal deutlich zu sagen, keine rechtsfreien Räume und werden auch weiterhin alles Erforderliche tun,
damit sich die Bürgerinnen und Bürger in unserem wunderschönen Bundesland sicher fühlen. Dies werden wir – das versichere ich Ihnen – auch in der nächsten Legislaturperiode erneut unter Beweis stellen. – Herzlichen Dank.
Oh, das passt genau!
Herr Präsident! Meine lieben am Sport interessierten Kolleginnen und Kollegen! Liebe Gäste! Sie, liebe Gäste, hätten im Übrigen zurzeit die Mehrheit, wenn Sie mit abstimmen dürften. Herzlich willkommen!
Zum Antrag der SPD erlaube ich mir zunächst eine Vorbemerkung: Der von der SPD vermutete negative Trend, lieber Kollege Peschkes, ist im Bereich des Spitzensports für mich nicht so leicht erkennbar. Unsere deutschen Athletinnen und Athleten waren zu Höchstleistungen beflügelt und haben die Menschen in unserem Land mit Stolz erfüllt. Millionen Bürgerinnen und Bürger konnten die sportlichen Er
folge am Fernseher hautnah miterleben. Sie konnten erleben, dass sich Deutschland und insbesondere das Sportland NRW im sportlichen Wettstreit erfolgreich behauptet haben. Ein Drittel der in Peking von Deutschen gewonnenen Medaillen haben nordrhein-westfälische Sportlerinnen und Sportler errungen.
Der Antrag der SPD-Landtagsfraktion ist, wie ich noch im Einzelnen darlegen werde, ohne Substanz und inhaltlich überflüssig, bietet aber – ich vermute, das ist eher unbeabsichtigt – eine hervorragende Gelegenheit, sowohl den Athleten der Olympiade als auch den Sportlern der Paralympics aufs Herzlichste zu gratulieren.
Die erkämpften Medaillen und Platzierungen erlauben auch für die Zukunft ein großes Maß an Zuversicht. Ich freue mich schon heute, den Athleten diese Glückwünsche auch anlässlich der Medaillenfeier in der kommenden Woche persönlich überbringen zu können.
Nun zum Inhalt des vorliegenden Antrags. Ich sagte schon in der Einleitung: Der Antrag ist gut gemeint, dem Grunde nach fehlt jedoch jegliche Diskussionsgrundlage. Warum ist er überflüssig? – An einigen Beispielen möchte ich meine vernichtende Einschätzung belegen.
Ein Beispiel ist die im Antrag geforderte Einrichtung eines runden Tisches. Auf Nachfrage beim LSB und im Innenministerium – also bei sorgfältiger Recherche – stellt man fest: Am 4. August dieses Jahres hat der Innenminister still, aber sehr erfolgreich mit dem Landessportbund eine Kooperation für den Leistungssport in Nordrhein-Westfalen unterzeichnet.
In der umfassenden Vereinbarung wird die Organisation des Leistungssports unter Einbeziehung des Landessportbundes dargelegt. Sie beschreibt die Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Olympischen Sportbund, dem Landessportbund, den Innenministerien, den Leistungszentren, dem Olympiastützpunkt und last but not least der Sportstiftung.
Auch die in Ihrem Antrag geäußerte Befürchtung einer Lücke in der Förderlandschaft entbehrt jeglicher Grundlage. Natürlich ziehen sich bisweilen Sponsoren aus einem Sportbereich zurück, um dann aber wiederum an anderer Stelle einen neuen sportlichen Schwerpunkt zu setzen und diesen auch zu fördern.
Mit Ihrem Antrag regen Sie die Förderung des Nachwuchsleistungssports an. Dies geschieht schon längst durch die Einrichtung von fünf Sportschulen in NRW. In diesem Zusammenhang verweise ich erneut auf den bereits angesprochenen
Kooperationsvertrag. Dort finden Sie die Antwort auf Ihre Fragen.
Bei der Umsetzung des Nachwuchsleistungssportkonzepts 2012 des DOSB übernimmt im Übrigen das Innenministerium – ich zitiere – nebst dem LSB eine Koordinations- und Führungsfunktion sowie die zentrale Verantwortung für die finanzielle Ausstattung von Leistungszentren, Trainern und Trainerinnen, sportmedizinischen Untersuchungen und sonstigen strukturstützenden Maßnahmen.
Zum Antrag der SPD fällt mir noch eine nette kleine Metapher ein, die Sie vielleicht noch aus Ihren Kindertagen kennen, nämlich die Geschichte der Gebrüder Grimm vom Hasen und dem Igel. Hier sehe ich durchaus Parallelen zu Ihrem Antrag vom 9. September und zur Erledigung durch die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages durch den Innenminister am 4. August dieses Jahres und vielen weiteren Aktivitäten der Landesregierung.
Mein Fazit: NRW ist das Sportland Nummer eins. In Deutschland wird es das auch bleiben. Die Landesregierung bleibt am Ball und wird von der bürgerlichen Koalition in ihrem Tun ohne Einschränkung unterstützt.
Dem Antrag auf Überweisung des Antrags an den Sportausschuss stimmen wir natürlich zu. Auf die dann sicherlich noch umfänglichere Debatte freue ich mich schon heute. – Danke schön.
Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe sportliche Kolleginnen und Kollegen! Mit der Großen Anfrage 9 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen haben Sie die Grundlage für eine ausführliche Darlegung der Sportentwicklung in NRW gelegt und der Landesregierung und der sie tragenden Fraktionen eine wunderbare Gelegenheit zur Präsentation einer hervorragenden Zwischenbilanz geboten. Dies war sicherlich nicht Ihre Absicht, Herr Groth. Trotzdem herzlichen Dank für diese Steilvorlage.
Die umfassende Antwort der Landesregierung haben sicherlich alle Kollegen aufmerksam gelesen. Deshalb möchte ich nur wenige Aspekte ansprechen.
Die Bedeutung des Sports, seine wichtige Rolle in der Gesellschaft, ist in zahlreichen Publikationen, Veröffentlichungen und Reden dargelegt worden. Treffend hat der französische Pädagoge und Historiker Pierre de Coubertin formuliert:
„Der Sport ist das Erbe aller Menschen und nichts kann sein Fehlen ersetzen“.
Sport vermittelt wichtige Werte wie Teamgeist, Solidarität, Toleranz und trägt zur Persönlichkeitsentwicklung bei. Sport bringt Menschen jegli
chen Alters und jeglicher sozialer Herkunft zusammen.
Wie wird die Sportentwicklung der nächsten Jahre aussehen? – Das Werkstattgespräch der CDULandtagsfraktion über den Einfluss demografischer Veränderungen auf den Sport und auf die Sportvereine gab einen guten Überblick über die Trends im Sport: Wir werden weniger, wir werden älter, wir werden bunter und wir werden weiblicher. Das sind die Aussagen der Experten. Sportmotive werden sich ändern. Zukunftsthemen sind Fitness, Wellness und Ausdauer. Sport gewinnt eine stärkere Beachtung im Zusammenhang mit Gesundheit, Schule oder auch Integration.
Unsere Vereine – das haben wir vor Ort festgestellt – stehen vor überschaubaren Herausforderungen. Sie sind sich der Veränderungen bewusst und werden sich rechtzeitig darauf einstellen. Die Vereine werden auf eine nachlassende Vereinsbindung reagieren und sich dem Wettbewerb mit anderen Sportanbietern stellen müssen. Ebenso werden sie natürlich veränderte Kundenwünsche zu berücksichtigen haben.
In zahlreichen Programmen, oft gemeinsam mit dem Landessportbund, wird zu Sport und Bewegung aufgerufen. Kinder und Jugendliche haben ein intensives Bedürfnis nach Bewegung. Die Landesregierung stellt hier unter Federführung der beiden zuständigen Minister, Barbara Sommer und Ingo Wolf, landesweit vielfältige Angebote zur Verfügung, und das jeweils in Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Trägern.
Als Beispiel nenne ich die Initiative „QuietschFidel – Ab jetzt für immer: Schwimmer“, die dem besorgniserregenden Rückgang der Schwimmfähigkeit bei Kindern und Jugendlichen entgegenwirkt.
Im Schulsport liegt der Focus auf Bewegungs-, Spiel- und Sporterziehung als wichtige Grundlage für die Entwicklung der jungen Menschen. Die Zusammenarbeit im offenen Ganztag mit den örtlichen Sportvereinen verbindet die schulische Ausbildung mit dem Sport im Verein. Auch die Einrichtung von insgesamt fünf NRW-Sportschulen – die ersten beiden sind schon benannt – auf Initiative der Landesregierung begrüße ich in diesem Zusammenhang ausdrücklich. Die Freude am Sport sollte Kindern frühestmöglich aufgezeigt werden, damit der steigenden Anzahl an übergewichtigen Kindern entgegengewirkt werden kann und dadurch auch langfristige gesundheitliche Beschwerden verhindert werden können.
Gemeinsam mit dem Landessportbund macht die Initiative „Schwer mobil“ schwergewichtige Kinder und Jugendliche zu kleinen Sportlern. Ganz be
sondere freue ich mich über die Initiative eines Sportvereins in meinem Wahlkreis. Die SG Langenfeld ist ein vorbildlicher Verein und betreibt einen vorbildlichen Sportkindergarten. Dort werden die Kinder früh und zweisprachig an den Sport herangeführt. Motorische Defizite werden erkannt und schnellstens behoben. Ich wünsche mir, dass in jedem Kindergarten oder in jeder Grundschule frühzeitig motorische Tests durchgeführt werden.
Gesundheit ist ein teures Gut. Die wachsende Bedeutung von Gesundheit und Bewegung ist uns allen bewusst. Folglich ist NRW auch in diesem Bereich sehr gut aufgestellt. Der Mangel an Bewegung führt zu verstärktem Auftreten von Übergewicht, chronischen Erkrankungen, mindert die Lebensqualität und belastet das Gesundheitsbudget wie auch die Wirtschaft. Gesundheit ist aber beeinflussbar. Der Landessportbund berichtet von ca. 12.000 Angeboten in NRW. Alle Angebote dienen der Stärkung der Funktionsfähigkeit, der Leistungsfähigkeit und der Prävention. Sport fördert das Gefühl der Zugehörigkeit und kann dann daher einen wichtigen Beitrag zur Integration der Zuwanderer leisten.
Mein Fazit: Sport ist mehr als Bewegung. Sport ist keine Nebensache, sondern gewinnt zunehmend an Bedeutung. Im Kern geht es nun um die Frage, wie sich Sport in seinem Wandel bestimmen und beeinflussen lässt. Ich habe eine enge Zusammenarbeit zwischen den Ministerien für Arbeit, Gesundheit und Soziales, für Generationen, Familie und Integration sowie für Schule und Weiterbildung und den Sportverbänden im Auge.
Kann das Netzwerk Sport noch enger geknüpft werden? – Alle am Sport Beteiligten müssen die Menschen in Bewegung setzen. Die WHO empfiehlt als Minimum für Sport und Bewegung für Erwachsene 30 Minuten und für Kinder 60 Minuten am Tag. Das haben wir hier die letzten drei Tage garantiert nicht geschafft. Wir müssen untersuchen, ob die aktuelle Sportförderung der veränderten Sportentwicklung Rechnung trägt und ob auch diejenigen Menschen, die Sport treiben, angemessene räumliche Angebote vorfinden.
Wie kann der zukünftige Bedarf mit attraktiven und funktionalen Sportstätten gedeckt werden? Brauchen wir neue Konzepte für den Ansatz zu kostenbewusstem Bauen? Brauchen wir ein Programm zur Umnutzung bzw. zur Schaffung von multifunktionalen Sportstätten? Lässt sich der Sanierungsstau der bestehenden Sportstätten mit dem durch die NRW.BANK aufgelegten Programm beheben und kann damit die bisherige gute Grundversorgung gesichert werden?
Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Große Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen gab der Koalition der Erneuerung die passende Gelegenheit zur Präsentation einer hervorragenden Zwischenbilanz.
Der Sport in NRW hat eine Zukunft, und zwar eine gute Zukunft. An meinen Fragen erkennen Sie aber auch, dass trotzdem noch ein wenig Diskussionsbedarf bleibt. Insofern können wir dies an der richtigen Stelle, im Sportausschuss, fortsetzen. Solange es in einer sachlichen Atmosphäre geschieht, Herr Groth, wird das Ganze sicherlich zu einer interessanten Auseinandersetzung führen und zum Wohle des Sportes in NRW sein. – Vielen Dank.
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Mit dem Gesetzentwurf der Landesregierung zur Landesbank NRW werden eine Reihe von Angelegenheiten geregelt. Ich möchte sie nicht im Einzelnen aufzählen. Sie haben alle den Gesetzentwurf vorliegen.
Die Expertenanhörung signalisierte breite Zustimmung. Unterschiede gab es lediglich in einem Punkt. Sie wurden deutlich, was auch der Antrag der SPD-Fraktion unterstreicht. Nach § 8 des vorliegenden Gesetzentwurfs soll der Verwaltungsrat mit fünf Beschäftigtenvertretern der NRW.BANK
besetzt werden. Externe Gewerkschaftsvertreter als Mitglieder des Aufsichtsrates werden ausgeschlossen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen aus der SPDFraktion, in der 51. Sitzung des Haushalts- und Finanzausschusses haben wir über Ihre Anregungen ausführlich nachgedacht und diskutiert. Sie forderten zwei weitere externe Gewerkschaftsvertreter als kooptierte, nicht stimmberechtigte Mitglieder des Verwaltungsrates. Genau das ist der Gegenstand Ihres Änderungsantrages. Die Regierungsfraktionen lehnen diesen Vorschlag ab. Die wesentlichen Gründe möchte ich kurz darlegen.
In einem verkleinerten Verwaltungsrat sind fünf Beschäftigtenvertreter vorgesehen, eine Reduzierung durch externe Gewerkschaftsvertreter würde zwangsläufig zulasten der Beteiligung interner Mitarbeiter gehen. Ich spreche die aus der letzten Sitzung bekannten Modelle vier plus eins oder drei plus zwei an. Das wäre, so Fred Eicke, Gesamtpersonalratsvorsitzender der NRW.BANK, den Beschäftigten der Bank nicht vermittelbar. Ich meine, das ist nachvollziehbar.
Ich bin der festen Überzeugung, die Beschäftigten werden ihre Belange kompetent vertreten. Sie kennen ihre Bank besser als jeder Außenstehende. Wir sollten auch nicht vergessen, dass der externe Sachverstand der Gewerkschaften genutzt wird; denn alle derzeit internen Beschäftigtenvertreter sind Gewerkschaftsmitglieder.
In der Anhörung begründete Herr Schneider seinen Vorschlag wie folgt: Externer Sachverstand ist aufgrund der strukturpolitischen und volkswirtschaftlichen Aufgaben der NRW.BANK unerlässlich. – Dies würde nach meiner Einschätzung aber bedeuten, dass auch andere gesellschaftliche Gruppen in den Verwaltungsrat eingebunden werden müssten. Wie wäre es mit einer Beteiligung der Kirchen, der Wohlfahrtsverbände, des Mittelstandes, der Industrie, des Handels, nur um einige zu nennen? – Diese Beteiligung der Interessengruppen wird nicht über den Verwaltungsrat, sondern über einen Beirat der NRW.BANK sichergestellt. Der DGB-Landesvorsitzende wird sich sicherlich freuen; denn dort kann er seinen Sachverstand extern gerne einbringen.
Das heißt, im Verwaltungsrat wirkt ausschließlich der interne Sachverstand. Der jetzt vorliegende Gesetzentwurf entspricht somit in jeder Hinsicht den Interessenlagen der Beschäftigten der NRW.BANK und der gewählten Personalvertretung und findet folglich auch die Zustimmung der CDU-Fraktion. Den Antrag der SPD-Fraktion wer
den wir ablehnen. – Schneller ging es nicht. Vielen Dank.
Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Sportliche Kolleginnen und Kollegen, auch Sie hat offensichtlich das Fußballfieber in diesem Saal gehalten. Man merkt daran, dass der Rummel um die Fußballweltmeisterschaft täglich zunimmt. Man könnte meinen, Fußball regiere die Welt.
Worauf freuen sich die Fußballfans am meisten? Eine Antwort auf diese Frage erhalten Sie beispielsweise, wenn Sie einen kurzen Blick in das WM-Online-Gästebuch der Bundesregierung werfen. Dort schreibt Jens aus Dresden:
„Ich freue mich am meisten auf eine riesige Party. Verrückte, kreative und hoffentlich friedliche Fans feiern ein Fest des Fußballs.“
Laura aus Hamburg sagt:
„Die WM wird das Highlight des Jahres.“
Rüdiger aus Bremen schreibt:
„Ich erwarte, dass wir weltmeisterliche Gastgeber sind und dass wir der restlichen Welt zeigen, dass wir keine Nazis sind.“
Abschließend Thomas aus Wangerland:
„Ich freue mich auf die WM, weil es zum ersten Mal im wiedervereinigten Deutschland eine derartige Sportveranstaltung geben wird, weil vielleicht die Wirtschaft dadurch wieder ein Stück angekurbelt wird und weil die Gäste so
viel Geld im Land lassen, dass die Bundesregierung um eine Ausrede ärmer ist, sodass die Mehrwertsteuererhöhung überflüssig wird.“
Liebe Kolleginnen und Kollegen, was haben diese eher zufällig ausgewählten Antworten gemeinsam? Sie strahlen Freude, Optimismus, Hoffnung und Zuversicht aus.
Welche Rahmenbedingungen haben wir in Nordrhein-Westfalen, und was können die Menschen von einem guten Gastgeber erwarten? Wir sind gut vorbereitet. NRW ist ein sportbegeistertes Land. Regelmäßig finden hier viele bedeutende Sportveranstaltungen statt. Weltoffenheit und Gastfreundschaft haben die Bürgerinnen und Bürger des Landes oft genug bewiesen. Gern erinnere ich mich noch an die wunderbare Stimmung, an die fantastische Atmosphäre anlässlich des Weltjugendtages im vergangenen Jahr. Es wäre schön, wenn wir die WM in ähnlicher Erinnerung behalten könnten.
Um uns sicher zu fühlen, brauchen wir aber auch sichere Stadien und sichere Städte. Die Polizei und die Rettungsdienste in Nordrhein-Westfalen stehen vor dem größten Einsatz ihrer Geschichte. Ich habe aus vielen Gesprächen vor Ort den Eindruck, dass man die Herausforderungen annimmt und den Einsätzen mit großer Zuversicht entgegensieht. Ich denke, wir alle möchten, dass sich unsere Gäste während der WM wohl und sicher fühlen. Daher begrüße ich ausdrücklich die Ankündigung des Innenministers, bei Aufmärschen von Chaoten und Randalierern konsequent durchzugreifen.
Baulich sind wir bestens vorbereitet. Die WMStadien haben durch zahlreiche Bundesligaspiele ihre hervorragende Praxistauglichkeit oft bewiesen.
Wir müssen einen reibungslosen Ablauf garantieren. Dies gilt auch für die ca. 400 öffentlichen Plätze mit Public-Viewing-Veranstaltungen. Diese Treffen bilden unter Sicherheitsaspekten einen besonderen Schwerpunkt der Polizeiarbeit. Dort, wo sich viele Menschen zusammenfinden, sind Gefahren für die öffentliche Sicherheit nie ganz auszuschließen. Ob sich aus dem schrecklichen Berliner Ereignis neue Erkenntnisse ergeben, sollte sorgfältig geprüft werden. Die Ziele der Polizei für die WM sind klar vorgegeben: Sicherheit hat, bei betont offenem, tolerantem und freundschaftlichem Verhalten, höchste Priorität.
Die kommenden Highlights des Sports bieten dem gesamten Land mehrfache Chancen zur Werbung in eigener Sache. Der Aufwand und die Kosten für die Veranstaltung eines Weltturniers sind außer
ordentlich hoch. Ich bin mir sicher, dass die Anstrengungen von heute erst morgen reiche Früchte tragen werden. Die gesamte Bevölkerung wird von den verbesserten Verkehrs- und Infrastruktureinrichtungen profitieren. Schon jetzt stehen unzählige Fußballvereine und Schulen sowie die Menschen im ganzen Land begeistert hinter der WM und beweisen, welch wichtige Rolle der Fußball in unserem Leben spielt. Dem Deutschen Fußballbund gebührt für die unermüdliche Arbeit und für die Beteiligung von Menschen aus allen Lebensbereichen an diesem Großereignis unsere ganze Anerkennung.
Der durch Umfragen belegte und auch spürbare Optimismus unserer heimischen Wirtschaft wird durch die WM verstärkt. Ich hoffe sehr, dass diese positive Stimmung zu guten Geschäftsergebnissen führt, vielleicht auch zu steigenden Steuerereinnahmen. Unseren Finanzminister würde das freuen. Vielleicht wird auch der eine oder andere zusätzliche Arbeitsplatz entstehen.
Neben den WM-Spielen gibt es oft auch noch ein abwechslungsreiches Kulturangebot. Der Fantasie bei der Durchführung stimmungsvoller Feste sind keine Grenzen gesetzt. Ein 32-Tage-Programm bietet beispielsweise die Glückauf-Kampfbahn in Gelsenkirchen. Regionale Bands und internationale Stars locken in die Stadien. Auch für die Liebhaber klassischer Klänge ist gesorgt.
Die Vorbereitung und Durchführung der WM erfordern eine intensive Zusammenarbeit mit einer großen Zahl von engagierten Menschen im ganzen Land. Die Verantwortlichen sind in einem großen Netzwerk verbunden, zu dem auch die ehrenamtlichen Kräfte gehören. An den sechs WMSpieltagen in Dortmund werden zum Beispiel Mitarbeiter des Krankenhauses für Sportverletzte in Hellersen die medizinische Betreuung rund um das Spielfeld übernehmen. Für die Mitarbeiter handelt es sich dabei übrigens um eine ehrenamtliche Arbeit. Alle freuen sich auf den Einsatz, wollen sich dort weltmeisterschaftlich präsentieren und hoffen, dass dies auch von der Nationalmannschaft zu sehen ist.
Am 20. Mai gastierte der WM-Pokal in Köln. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen neben dem Pokal alle ehrenamtlich Tätigen. Überschrieben mit dem Motto „Ehrensache – wir sind dabei“ sollte dieser Tag auch ein Dankeschön an die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer sein, ohne deren Einsatz der organisierte Fußball überhaupt nicht vorstellbar wäre. Herzlichen Dank allen, die sich mit großer Begeisterung und viel Einsatz da
für engagieren, dass diese Fußballweltmeisterschaft ein denkwürdiges Ereignis wird!
Fußball regiert die Welt – aber nur bis zum Finale am 9. Juli. Danach werden uns unsere Spitzensportereignisse begeistern. Ich denke an die Hockey-WM in Mönchengladbach, an die Weltreiterspiele in Aachen und ganz besonders an die Fußball-WM der Menschen mit Behinderung. Sie findet vom 26. August bis zum 17. September hier in Nordrhein-Westfalen statt. 16 Mannschaften werden daran teilnehmen. Was besonders wichtig ist: Alle 24 Spiele der Hauptrunde werden hier in NordrheinWestfalen stattfinden.
Durch eine Reihe von Weltsportereignissen bietet sich uns eine gute Chance, mit einer ganzen Reihe von Klischees und vorgefassten Meinungen aufzuräumen. Die Menschen werden sehen können, was für ein wunderbares Land NordrheinWestfalen tatsächlich ist: die Schönheit und Vielfalt der Landschaft, das reiche kulturelle Erbe und nicht zuletzt die Freundlichkeit und die Weltoffenheit der Menschen.
In den nächsten Wochen steht sicherlich der Spitzensport im Fokus der Betrachtungen. Wir sollten den Sport allerdings auch in seiner ganzen Vielfalt zu schätzen wissen. Der Sport leistet einen wichtigen Beitrag zu Bewegung, Spiel und Gesundheit und in besonderem Maße zu Gemeinschaftssinn und zu Verständigung. Lassen Sie uns die vielfältigen Chancen nutzen! Präsentieren wir uns als vorbildliche Gastgeber – ganz im Geiste des tollen Slogans „Die Welt zu Gast bei Freunden!“ – Danke.