Protocol of the Session on November 21, 2019

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Sie hat es doch erklärt!)

Dazu hätten wir gern von Ihnen und Ihrer Fraktion konkrete und klare Antworten, da Sie die Debatte zu unserem letzten Antrag verweigert hatten.

Der Umgang mit Abfällen in Sachsen-Anhalt im Hinblick auf Müllimporte und Abfallversatz hat es bis heute nicht geschafft, das Image einer Skandalbrache - so Ihre Bezeichnung, Frau Umweltministerin, im Jahr 2011 - abzulegen.

Stellen wir alle die Lebensqualität in unserer Heimat in den Vordergrund und nehmen unsere persönliche Verantwortung auch für zukünftige Generationen pflichtbewusst wahr. Ich bitte daher um Zustimmung zu unserem Antrag und bedanke mich recht herzlich.

Jetzt wäre ich für Fragen zu haben.

(Beifall bei der AfD - Silke Schindler, SPD: Sie sagen, dass Ihr Antrag Mist ist, und wollen ihn trotzdem abgestimmt haben!)

Ich sehe allerdings keine Fragen. - Entschuldigung, Herr Aldag, das habe ich übersehen. Sie haben jetzt das Wort.

Vielen Dank, Herr Präsident. - Herr Olenicak, ich wollte nur noch einmal verdeutlichen, worauf ich mich mit meinem Zwischenruf bezogen habe.

Wir haben jetzt mehrmals gehört, und das müssen Sie auch einmal zur Kenntnis nehmen, dass die zwei Punkte in Ihrem Antrag rechtlich nicht gehen. Aber Sie sind draußen bei den Leuten und sagen denen, die Ministerin müsse nur den aktuellen Abfallwirtschaftsplan für verbindlich erklären und dann sei alles geregelt. Das ist falsch, das ist gelogen!

(Beifall bei den GRÜNEN - Zustimmung bei der SPD - Sebastian Striegel, GRÜNE: Alles Lügner in der AfD!)

Herr Olenicak.

Herr Aldag, wenn ich mich recht erinnern kann, dann sind wir hier im Landtag.

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Und da darf man lügen, oder was?)

Wir machen die Gesetze und die Frau Ministerin kann im Zweifel auch einen Erlass herausgeben,

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Nein! - Wolf- gang Aldag, GRÜNE: Nein! - Zurufe von der LINKEN und von der SPD: Nein!)

in dem bestimmte Dinge festgelegt werden.

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Das ist rechtstechnisch nicht möglich!)

Was heute in den Behörden alles mit Erlassen geregelt wird, das - -

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Ein Erlass darf nicht das Recht brechen!)

Ich weiß, dass bei Ihnen immer alles nicht geht.

(Wolfgang Aldag, GRÜNE: Aber Sie sind an das Recht gebunden!)

Ich bin aber in den Landtag gekommen, um vielleicht das Gegenteil zu beweisen,

(Wolfgang Aldag, GRÜNE: Auch der Land- tag ist an das Recht gebunden! - Sebastian Striegel, GRÜNE: Sie sind aber kein Dikta- tor!)

dass man Vorhaben, wenn man es will, auch umsetzen kann. Ich fordere Sie auf, das zu tun.

(Beifall bei der AfD)

Hat noch jemand eine vernünftige Frage?

Herr Olenicak, es gibt keine weiteren Fragen. Ich danke Ihnen für Ihren Redebeitrag.

(Siegfried Borgwardt, CDU: Ist doch irre! - Unruhe)

Das tut mir dann leid.

Wir kommen jetzt zum Abstimmungsverfahren. Ich konnte nicht wahrnehmen, dass ein Antrag gestellt worden ist, die Anträge an einen Ausschuss zu überweisen. Ist das so? - Oder, Herr Lange, haben Sie einen solchen Antrag gestellt?

(Hendrik Lange, DIE LINKE: Nein! - Stefan Gebhardt, DIE LINKE: Nein!)

- Nein. Dann stimmen wir jetzt über die einzelnen Anträge ab, als Erstes über den Antrag der AfDFraktion in Drs. 7/5238. Wer für diesen Antrag stimmt, den bitte ich um das Kartenzeichen. - Das ist die AfD-Fraktion. Wer stimmt dagegen? - Das sind die Koalitionsfraktionen und die Fraktion DIE LINKE. Stimmenthaltungen? - Sehe ich keine. Damit hat dieser Antrag nicht die Mehrheit des Hauses erhalten.

Wir stimmen jetzt über den Alternativantrag der Fraktion DIE LINKE in Drs. 7/5270 ab. Wer für diesen Antrag stimmt, den bitte ich um das Kartenzeichen. - Das ist die Fraktion DIE LINKE. Wer stimmt dagegen? - Das sind die Koalitionsfraktionen. Wer enthält sich der Stimme? - Das ist die AfD-Fraktion. Damit hat auch dieser Antrag nicht die Mehrheit des Hauses erhalten und der Tagesordnungspunkt 28 ist erledigt.

Wir führen hier jetzt einen kleinen Wechsel durch.

(Unruhe)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir steigen nunmehr ein in den

Tagesordnungspunkt 29

Erste Beratung

Seniorenpolitik des Landes sinnvoll und lebensnah fortsetzen

Antrag Fraktion DIE LINKE - Drs. 7/5241

Einbringerin wird die Abg. Frau Bahlmann sein.

(Anhaltende Unruhe)

- Ich bitte Sie an dieser Stelle, die Gemüter wieder etwas zu beruhigen, damit wir auch zuhören kön

nen, was uns die Einbringerin Frau Bahlmann sagt. - Sie haben das Wort.

Vielen Dank, Frau Präsidentin. - Sehr geehrte Damen und Herren! Zuerst muss ich mich für meine Stimme heute Abend entschuldigen. Ich bin etwas erkältet, hoffe aber, die Einbringungsrede trotzdem vernünftig rüberzubringen.

Der von uns vorgelegte Antrag „Seniorenpolitik des Landes sinnvoll und lebensnah fortsetzen“ in Drs. 7/5241 unterscheidet sich in seiner Form und Gestalt nicht unerheblich von den Anträgen, die im Allgemeinen diesen Landtag passieren. Dessen sind wir uns bewusst. Doch war es uns nicht möglich, das uns so überaus wichtige Anliegen anderweitig zu transportieren. Als Anlage war unser Vorschlag eben nicht machbar.

Mit Beginn dieses Jahres haben wir uns als LINKE das Thema Seniorenpolitik im Lande Sachsen-Anhalt sehr genau angesehen und mit unseren parlamentarischen Initiativen vieles herausgearbeitet, was unserer Meinung nach künftig unbedingt Änderungen rund um die Seniorenpolitik bedarf.

Mit unserem sozialen Verständnis ist es unvereinbar, wenn in der Antwort auf Frage 143 der Großen Anfrage zum seniorenpolitischen Programm des Landes zu lesen ist - ich zitiere -:

„[…] der Aktualisierung und Fortschreibung des bis zum Jahr 2020 geltenden seniorenpolitischen Programms wird sich die Landesregierung zu gegebener Zeit positionieren.“

Ja, wann ist denn die Zeit als gegeben anzusehen? Das frage ich Sie doch heute nicht zu Unrecht. Diese Antwort zeigt - das muss jedem klar sein -, dass man im politischen Raum bei solchen Aussagen bzw. Antworten eben keinen genauen Plan hat, wie es weitergehen soll. Dem wollen wir heute mit unserem Antrag Abhilfe schaffen.

(Beifall bei der LINKEN)